Economic Watch: Boao Forum wird Unterstützung für Globalisierung versammeln
BOAO, Hainan, 23. März (Xinhuanet) – Das laufende Boao Forum für Asien (BFA) befasst sich mit einer Frage von allgemeiner Besorgnis.
Die Globalisierung dürfe nicht umgekehrt werden, sagte Zhou Wenzhong, der Generalsekretär des BFA, zu Xinhua und fügte hinzu, dass das Forum die Argumente für eine inklusivere Globalisierung verstärken werde.
Die viertägige Konferenz, mit dem Thema „Globalisierung und Freihandel: Die asiatischen Perspektiven“, findet bis zum 26. März in Boao in Chinas südlichster Provinz Hainan statt.
„Das Forum wird sich darauf konzentrieren, wie entwickelte und Entwicklungsländer mit der Globalisierung umgehen sollten“, sagte er.
KEINE WEITEREN VERLIERER MEHR
Die Globalisierung, ein unvermeidliches Ergebnis der steigenden Produktivität und der technologischen Fortschritte, hat in den vergangenen Jahrzehnten die Weltwirtschaft und Armutsbekämpfung getrieben, sagte Zhou.
Sie hat auch das Ungleichgewicht zwischen Wachstum und Verteilung, Kapital und Arbeit und Effizienz und Fairness hervorgehoben, fügte er hinzu.
Der Protektionismus gewinnt an Boden. Im Jahr 2016 erlitten chinesische Exporteure eine Rekordzahl von 119 Handelsuntersuchungen, die von 27 Ländern oder Regionen initiiert wurden, 32 mehr als im Jahr 2015.
Die Grundursache liegt nicht in der Globalisierung selbst, sondern in einem anachronistischen globalen Ordnungssystem, sagte Zhou und fügte hinzu, dass die Anti-Globalisierung globale wirtschaftliche Schwierigkeiten nur verschärfen werde.
Wie ein Land mit Menschen und Industrien umgeht, die auf der Verliererseite der Globalisierung stehen, entscheidet seine Integration mit anderen, sagte Yao Zhizhong, stellvertretender Direktor des Instituts für Weltwirtschaft und Politik an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.
Generell sei die Globalisierung vorteilhaft für auftrebende Volkswirtschaften und ihr Fortschritt hängt von der Bewältigung der negativen Auswirkungen ab, sagte er.
EINE LEKTION DER GESCHICHTE
Während die Anti-Globalisierung ihren Kopf hebt, erlitt Ostasien Rückschläge in der wirtschaftlichen Integration, laut dem BFA-Jahresbericht.
Die gegenseitige Abhängigkeit der asiatischen Volkswirtschaften in Handel und Investition sei gesunken, mit einem wahrscheinlichen Rückgang in der Integration des Produktionsnetzwerks und der Finanzen, so Lin Guijun, Vizepräsident der University of International Business and Economics.
Die größte Hürde sei die Abwesenheit eines Gemeinschaftsgefühls, sagte Lin.
Die Finanzkrise, die vor zwei Jahrzehnten Asiens Wirtschaft verheert hat, sollte als ernsthafte Erinnerung daran dienen, dass die regionale Gemeinschaft sich vereinigen muss, wenn sie einer Krise gegenübersteht, sagte Zhou.
Mehr regionale Kooperation und Integration werden asiatischen Ländern dabei helfen, ihre Entwicklungsziele zu erreichen, sagte er und nannte BFA eine Plattform für Beratungen zu Asiens Integrationspfad.
Asien, mit seiner Vitalität und Vision, werde neue Impulse in die Globalisierung injizieren, fügte er hinzu, mit Hinweis auf eine Vorhersage des internationalen Währungsfonds, dass Asien in den nächsten vier Jahren für zwei Drittel des globalen Wirtschaftswachstums aufkommen werde.
GLOBALISIERUNG AKZEPTIEREN, CHINESISCHE WEISE
Ende 2016 hielt das BFA eine Konferenz in Melbourne, Australien, ab, um die Zukunft der Globalisierung zu erkunden. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Globalisierung inklusiver sein sollte, um den in diesem Prozess marginalisierten Gruppen zugutezukommen.
„Die „Ein Gürtel und Straße“-Initiative ist, in gewissem Sinne, Chinas Antwort auf eine solche Globalisierung“, sagte Zhou. Die Initiative wurde von China in der Hoffnung vorgeschlagen, ein Handels- und Infrastrukturnetzwerk zu schaffen, dass Asien mit Europa und Afrika entlang antiker Handelsrouten verbindet. Teilnehmer an der Initiative werden sich zu einer gemeinsamen Schicksalsgemeinschaft verbinden, fügte er hinzu.
Die Initiative hat die Unterstützung von mehr als 100 Ländern und internationalen Organisationen gewonnen, wobei fast 50 Kooperationsabkommen unterzeichnet wurden.
Sie hat der Lösung der Integration eine neue Dimension hinzugefügt, indem Infrastruktur und Konnektivität auf der Basis von Freihandel und Investition betont werden, sagte Lin.
Der Wert von Infrastrukturprojekten stieg im Jahr 2016 in 66 Ländern und Regionen, die unter die Initiative fallen, um 47 Prozent, so die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC.
Der Plan hat wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit gefördert und bietet einen neuen Weg zur Bekämpfung des Anti-Globalisierungstrends, laut dem BFA-Jahresbericht über die Entwicklung der auftrebenden Volkswirtschaften.
Die Initiative werde weiterhin ein Schlüsselthema der BFA, zwischen Staatsführungen und hohen Regierungsbeamten und zwischen CEOs und Ministern aus China und anderen Ländern entlang der Route sein.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)