Interview: Russland-China-Beziehungen entwickeln sich dynamisch, sagt russische Parlamentsführung
MOSKAU, 18. April (Xinhuanet) -- Die Russland-China-Beziehungen entwickeln sich unabhängig von der internationalen Situation dynamisch, sagte der Vorsitzender der russischen Staatsduma Wjatscheslaw Wolodin in einem kürzlichen Interview mit Xinhua.
„Heute führen wir einen sehr produktiven Dialog mit chinesischen Partnern auf allen Ebenen ... Wir haben enge interparlamentarische Beziehungen von hoher Intensität und in einer Vielzahl von Formaten entwickelt“, sagte der Leiter des Unterhauses des russischen Parlaments gegenüber Xinhua vor dem bevorstehenden Besuch von Zhang Dejiang, Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des chinesischen Nationalen Volkskongresses (NVK).
Laut Volodin haben die Staatsduma und der NVK Gesetzgebungserfahrungen zu verschiedenen Themen, einschließlich Nichtregierungsorganisationen, Religion, nationale Sicherheit und vielen anderen Bereichen, ausgetauscht.
In Erwartung seines ersten Aufeinandertreffens mit Zhang, dem höchsten Gesetzgeber Chinas, sagte Wolodin, er hoffe, dass sie eine gute Beziehung aufbauen können.
„Ich bin mir sicher, dass Zhangs Besuch in Russland produktiv sein und es zum wesentlichen Inhalt des russisch-chinesischen parlamentarischen Dialogs beitragen wird“, sagte Wolodin.
Der Beginn von Zhangs Besuch ist für Dienstag geplant, was auch die letzte Etappe seiner Vier-Nationen-Tour zwischen dem 12. und 21. April markiert, die Reisen nach Lettland, Litauen, Belarus und Russland umfasst.
Wolodin sprach in höchsten Tönen über die von China vorgeschlagene „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative und sagte, dass sie ein Gegengewicht zum aktuellen Trend der Fragmentierung der Weltwirtschaft schaffe.
„Diese Initiative zielt darauf ab, dem Wirtschaftswachstum einen umfassenden und untrennbaren Charakter zu verleihen -- genau wie die Eurasische Wirtschaftsunion (EEU), die ein vorrangiges Projekt für Russland darstellt“, sagte Wolodin.
Die im Jahr 2013 gestartete „Ein Gürtel, eine Straße“-Initiative ist ein massives Wirtschafts- und Handelsprojekt für gemeinsame Entwicklung und Wohlstand in den Ländern entlang seiner Routen in Europa, Afrika und Asien.
Wolodin sagte, dass Russland großen Wert auf die Angleichung der EEU und der Initiative lege, und beide Seiten aktiv daran arbeiten, eine legislative Basis zu bilden.
„Die Entwicklung der Beziehungen zwischen Russland und China liegt im Interesse der beiden Völker. Weder wir noch unsere chinesischen Freunde werden dies ändern“, sagte er.
Seiner Ansicht nach ist die Entwicklung der bilateralen Beziehungen erfolgreich, weil sie auf der gegenseitigen Berücksichtigung der Interessen des anderen, der gegenseitigen Achtung, der Gleichheit und der Nicht-Einmischung in die inneren Angelegenheiten des anderen beruhe.
„In den vergangenen Jahren gelang es unseren Ländern, ein System für die Koordination von gegenseitigen Interessen aufzubauen und zu stärken. Ich bin der Ansicht, dass das Modell der bilateralen Beziehungen, das wir geschaffen haben, zu einem der Beispiele der zivilisierten Interaktion zwischen den Ländern im 21. Jahrhundert werden sollte“, fügte Wolodin hinzu.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)