Spotlight: Experte: „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative ist eine Chance zur Verstärkung der polnisch-chinesischen Zusammenarbeit

Von Magdalena Stoszek

WARSCHAU, 17. April (Xinhuanet) -- „Ich hoffe, dass die ‚Ein Gürtel und eine Straße‘-Initiative die polnische Gastfreundschaft nutzen und sich in unserem Land niederlassen kann und so Polen zu ihrem europäischen Verkehrsknotenpunkt und zum Haupthafen für chinesische Investitionen in der Region macht“, sagte Krzysztof Senger, Vizepräsident der Polnischen Investitions- und Handelsagentur, hier in einem Interview mit Xinhua.

In einer Präsentation des Potenzials der „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative aus polnischer Sicht, sagte Senger, dass Polen die Entwicklung dieser ehrgeizigen von China vorgeschlagenen Initiative eng verfolge.

Diese Initiative kann auch aus einer breiteren regionalen Perspektive der Mittel- und Osteuropäischen Ländern (MOE) betrachtet werden – sie kann als „der stärkste Impuls“ dienen, der die Beziehungen mit China verstärke, sagte Senger.

Die Initiative werde enorme Ressourcen umfassen und eine lange Zeit andauern, was auch für Regionen in Polen von Vorteil sein kann, wo viele Projekte auf der Basis von Logistik und Infrastruktur entwickelt werden, erklärte Senger.

Die Initiative könnte einen großen Teil der Welt abdecken, einschließlich ihrer entlegeneren Orte, die immer interessanter für polnische Unternehmer werden. Daher gäbe es ein Gefühl der Verpflichtung zu stabilen, langfristigen, interessanten Perspektiven für Polen und die gesamte MOE-Region, so Senger

Im Gespräch mit Vertretern von Unternehmen und Verwaltungen polnischer Städte und Regionen sagte Senger: „Wir sehen ihr wachsendes Bewusstsein, dass die Teilnahme an internationalen Projekten, die im Rahmen von ‚Ein Gürtel und eine Straße‘ entwickelt werden, nicht nur neue Verträge bringen wird, sondern es auch erlaubt in neue Märkte einzutreten und einen breiten Kreis von neuen Partnern auf der Welt zu gewinnen“.

Senger sagte, er sei der Ansicht, dass die polnisch-chinesischen Beziehungen noch nie besser waren – basierend auf guten Beziehungen und gegenseitigem Vertrauen. „Solche Beziehungen sind eine großartige Basis dafür, gegenseitige Investitionen zu entwickeln, Handelsbeziehungen zu verbessern und eine starke Partnerschaft in diesem Teil von Europa zu schaffen“, sagte er. Polen, als das größte Land in der MOE-Region ist sowohl als ein 16+1-Mitglied als auch ein AIIB-Gründungsmitglied aus der MOE-Region.

Polen sieht die Zusammenarbeit unter der „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative als die Säule und den Ausgangspunkt dieser Partnerschaftsstrategie und zählt auf öffentlich-private Partnerschaften oder die Schaffung von Konsortien mit den Chinesen in verschiedenen internationalen Projekten, so Senger.

„Wir hoffen, dass Polen dank solcher Kooperation schnell das Logistikzentrum Europas werden kann“, fügte Senger hinzu. „Wir hoffen auch, dass China das Potenzial sehen wird, das Polen die Führung bei der Investitionsanziehung in der MOE-Region besitzt und hier entschlossen verschiedene neue Greenfield-Projekte umsetzen wird“.

„Wir zählen auf Investitionen im Nahrungsmittelsektor“, sagte er. „Die Chinesen kaufen jedes Jahr immer mehr importierte Nahrungsmittel, während Polen berühmt für qualitativ hochwertige Nahrungsmittelprodukte ist.“

Senger sagte, chinesische Investoren könnten die Expertise von Polens Nahrungsmittelmarktexperten nutzen und die Qualitätsprodukte dank der Entwicklung des Verbindungsnetzwerks der neuen Seidenstraße weltweit verkaufen.

Sowohl China als auch Polen befinden sich im Prozess der Veränderung ihrer Volkswirtschaften zu mehr Initiative und versuchen, eine nachhaltige Entwicklung zu erzielen, merkte er an. Die „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative ist eines der Werkzeuge, um nach neuen Technologien zu suchen und in Forschungsbereichen zusammenzuarbeiten, einschließlich der gemeinsamen Entwicklung eines grünen und modernen Energiesektors. „Dank vieler Ähnlichkeiten ist es leichter für uns zu kommunizieren und auf vielen Ebenen der gegenseitigen Kooperation Synergien zu erzielen“, sagte Senger.

Er brachte auch die Hoffnung zum Ausdruck, dass die „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative eine Plattform für die Förderung Polens und des polnischen Know-hows in Asien werden würde.

Laut Senger hilft die Polnische Investitions- und Handelsagentur den chinesischen Unternehmen, die an Investitionen in Polen interessiert sind. Derzeit leitet die Agentur sechs chinesische Projekte, die insgesamt 409 Millionen Dollar wert sind, sagte er. Polen ist der größte Empfänger chinesischer Investitionen unter den Ländern der Visegrád-Gruppe.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)