Interview: WIPO-Chef: „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative wird Globalisierung und internationale Kooperation stärken
GENF, 8. Mai (Xinhuanet) -- Chinas „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative wird voraussichtlich eine umfangreichere internationale Kooperation fördern und gleichzeitig die multilateralen Beziehungen zwischen den teilnehmenden Ländern unterstützen, sagte der Generaldirektor der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) in einem Interview mit Xinhua.
„Ich denke, dass die „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative den internationalen Rahmen unterstützen und es den teilnehmenden Ländern ermöglichen wird, die internationalen Vereinbarungen, die vorhanden sind, zu stärken und von ihnen Gebrauch zu machen“, sagte Francis Gurry.
„Ich bin der Meinung, dass die Initiative ein Sprungbrett für die Internationalisierung in einem größerem Maßstab sei, die leichter durch regionale Initiativen, wie die „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative“ erreicht werden kann, fügte er hinzu.
Gurry äußerte diese Bemerkungen vor dem hochrangigen „Ein Gürtel und eine Straße“-Forum für internationale Kooperation, welches vom 14. bis zum 15. Mai in Beijing abgehalten wird.
Der australische Staatsangehörige, der seit 2008 die WIPO leitet, merkte an, dass es die Veranstaltung den Interessenvertreter ermöglichen würde, eine Bestandsaufnahme zu machen, über das was erreicht wurde, und die Pläne für die Folgejahre zu überprüfen.
Er begrüßte die Umsetzung eines neuen Ansatzes für Handelsbeziehungen, der die Bedeutung der Entwicklung von Schlüsselinfrastrukturen zur Verstärkung künftiger Handelsbeziehungen hervorhebt.
Dies ist besonders wichtig für Entwicklungsländer, denen es oft an den erforderlichen Straßen, Eisenbahnen, Häfen und Telekommunikationseinrichtungen mangelt, die für einen Handel bei voller Kapazität erforderlich sind.
Was die WIPO betrifft, so betrachtet Gurry die „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative als eine „wunderbare Gelegenheit“, die es der in Genf ansässigen Organisation ermöglicht, „die Kooperation, die im Rahmen unserer internationalen Vereinbarungen und Systeme besteht, zu intensivieren.“
Der Beamte erinnerte daran, dass China außerordentliche Fortschritte bei seinen geistigen Eigentumsrechten erzielt habe, insbesondere im Hinblick auf die Zahl der Patentanmeldungen, die im Rahmen des Patent-Kooperationsvertrages (PCT) eingereicht wurden.
WIPO berichtete im März, dass China im vergangenen Jahr 43.168 Anmeldungen im Rahmen des PCT der Organisation eingereicht habe, die drittgrößte Zahl nach den Vereinigten Staaten und Japan.
Diese Zahl sei deutlich höher als die 29.839 Anträge, die vor zwei Jahren registriert wurden, und weit über den 1.707 Einreichungen, die im Jahr 2004 dokumentiert wurden.
„Der Anstieg bei der Nutzung des PCT durch chinesische Unternehmen und Einzelpersonen war etwas ganz Außergewöhnliches“, sagte Gurry, der erwartet, dass Asiens wirtschaftliches Kraftzentrum bald auf die erste Position steigen wird.
In Anbetracht des jüngsten Aufschwungs in der Anti-Globalisierungs-Rhetorik auf der ganzen Welt begrüßte Gurry nicht nur die „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative, sondern lobte auch die positive Haltung des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping gegenüber der Globalisierung, während seines Staatsbesuchs in der Schweiz zu Beginn dieses Jahres.
„Xis Botschaft, in der er mitteilte, dass er nach einer besseren Globalisierung sucht, und nicht nach weniger Globalisierung, und dass er nach Win-Win-Lösungen strebt, sei eine äußerst ermutigende und notwendige Botschaft in dieser Welt“, sagte er abschließend.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)