Xinhuanet Deutsch

Spotlight: China und Deutschland erblicken 3-Facetten-Kooperation zur Verknüpfung von Entwicklungsstrategien, als Besuch des Ministerpräsident beginnt

German.xinhuanet.com | 31-05-2017 14:08:53 | Xinhuanet

BEIJING, 29. Mai (Xinhuanet) -- Als der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang ab Mittwoch einen offiziellen Besuch in Deutschland beginnt, sollen die beiden Länder ihre Digitalisierung und andere Kooperationen erweitern, und die politische Unterstützung und Unternehmensaustausche fördern, während Entwicklungsstrategien verknüpft werden.

Enthüllt im Mai 2015, hilft der „Made in China 2025“-Plan, China von einem Fertigungsriesen in einen innovationsmotivierten Hersteller zu verwandeln. Indessen zielt Industrie 4.0, einem von der deutschen Bundesregierung im Jahr 2011 geprägten Konzept, darauf ab, die Automatisierung und den Datenaustausch in Fertigungstechnologien zu erleichtern, einschließlich cyber-physikalischer Systeme, dem Internet der Dinge und Cloud-Computing.

HÖHEPUNKT DER DIGITALISIERUNG

Laut der geschäftsführenden Direktorin des IWF, Christine Lagarde, gewinnt eine Digitalisierungs-motivierte Revolution an Dynamik und jedes Land sollte nachrücken, um sich an diesem Prozess zu beteiligen und einen Vorteil zu erlangen.

Als Li Deutschland im Jahr 2014 besuchte, stimmten die beiden Länder der Bedeutung der industriellen Digitalisierung für die industrielle bilaterale Wirtschaftskooperation in der Zukunft zu.

Die beiden Seiten haben sich auch darauf geeinigt, die strategische Kooperation in einer systematischeren Weise, unter anderem in Bezug auf automatische Fahrzeuge, hocheffiziente Energiesteuerung, intelligente Häuser und Abwasser, zu fördern.

Die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries hat Anfang des Monats darauf hingewiesen, dass die Gruppe der 20 (G20) eine inklusive Digitalisierung und digitale Transformation herbeiführen sollte, da die Digitalisierung die Globalisierung gestalten und den Freihandel sichern werde.

Shi Shiwei, ein Professor an der Freien Universität Berlin spezialisiert auf Wirtschaft und Handel zwischen China und Deutschland, sagte Xinhua, dass die beiden Pläne „Made in China 2025“ und Industrie 4.0 strategische Entscheidungen seien, die von beiden Nationen in Übereinstimmung mit dem Trend der Digitalisierung gemacht wurden.

Obwohl sie sich in verschiedenen Stadien der Entwicklung befinden und unterschiedliche Prioritäten bei der Entwicklung der Digitalisierung haben, seien China und Deutschland in der Fertigungsindustrie hochgradig komplementär, was reichliche Gelegenheiten zur Durchführung pragmatischer Kooperation bietet, merkte Shi an.

STAATLICHE UNTERSTÜTZUNG

Die Ministerien von China und Deutschland haben im Jahr 2015 einen Dialogmechanismus eingerichtet und eine Reihe von Absichtserklärungen und Kooperationsvereinbarungen zur Förderung bilateraler Austausche in der intelligenten Fertigung unterzeichnet.

Die beiden Länder haben ebenfalls Arbeitsteams zur Kooperation für den Erlass von Regeln und das Setzen von Kriterien für die intelligente Fertigung und Industrie 4.0 aufgestellt.

China hat, seit dem Jahr 2016, eine Gruppe von Pilotprojekten zur China-Deutschland-Kooperation veröffentlicht, um Erfahrungen für weitere solcher Zusammenarbeiten in der intelligenten Fertigung zu bieten.

Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), merkte an, dass der „Made in China 2025“-Plan Austausche zwischen chinesischen und deutschen Unternehmen erleichtern werde.

Im Vergleich zur kurzfristigen Stimulierung ist die politische Unterstützung der beiden Regierungen dienlicher für Unternehmen, insbesondere langfristig für mittelständische und kleine Unternehmen, fügte er hinzu.

Shi merkte an, dass die öffentlichen Institutionen Chinas und Deutschlands ein großes Potenzial für die Zusammenarbeit in Forschungs- und Entwicklungsbereichen haben.

UNTERNEHMENSKOOPERATION

Die Verbindung von „Made in China 2025“ mit Industrie 4.0 hat enorme Chancen für Unternehmen beider Seiten zur Kooperation und Erweiterung ihrer Geschäfte bereitgestellt.

Laut dem chinesischen Handelsministerium investierte China im Jahr 2016 über 2,9 Milliarden US-Dollar in Deutschland, ein Anstieg von 258,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im selben Jahr förderte Deutschland 392 Projekte in China mit einem Investitionsvolumen von 2,71 Milliarden US-Dollar.

Erfolgreiche Fälle der Unternehmenskooperation zwischen den beiden Ländern sind zahlreich, wie der gemeinsamen Untersuchung der Industrie 4.0 in der Stahlindustrie durch Chinas Baosteel und Deutschlands Siemens, der intelligenten Fabrik für Waschmaschinen entwickelt durch Chinas Haier und Deutschlands Fraunhofer Institut, und Mideas Übernahme des deutschen Roboterherstellers Kuka Anfang dieses Jahres.

Wang Weidong, Handelsrat der chinesischen Botschaft in Deutschland, sagte, die Kopplung von „Made in China 2025“ mit Industry 4.0 sei ein Prozess des gegenseitigen Lernens, was grundsätzlich für beide Seiten vorteilhaft sei.

Kempf des BDI sagte ebenfalls, dass die Unternehmenskooperation der beiden Länder auf der Grundlage der freien Wahl erfolgreicher sei als je zuvor. „Die Erfahrung ist recht positiv“, sagte er.

Tobias Simmendinger, Product und Market-Chief bei Linde Hydraulics, einem weltweit führenden Unternehmen für Hydraulik, das von dem chinesischen Unternehmen Weichai Power erworben wurde, sagte, dass die Akquisition weithin als ein klassischer Fall der Win-Win-Kooperation gesehen werde.

„Wir haben von dem Slogan ‚Customer First‘ der chinesischen Seite und seinem erstklassigen Kundenservice profitiert, und waren von der schnellen Strategieanpassung und dem flexiblen Betrieb der chinesischen Seite sehr beeindruckt“, sagte er. „Dank des weltweiten Vertriebsnetzes von Weichai in China und dem perfekten Kundenservice hat Linde einen starken Anstieg seiner Produktverkäufe in China verzeichnet.“

Weitere Artikel
010020071360000000000000011100001363282401