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Spotlight: Chinesischer Ministerpräsident fordert gemeinsame Anstrengungen mit Deutschland in Handelsliberalisierung, bilateralen Beziehungen

German.xinhuanet.com | 02-06-2017 11:09:57 | Xinhuanet

 

BERLIN, 31. Mai 2017 (Xinhuanet) -- Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang (r.) nimmt an einer Willkommenszeremonie teil, die von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einem jährlichen Treffen zwischen den chinesischen und deutschen Regierungsführungen in Berlin abgehalten wird, 31. Mai 2017. (Quelle: Xinhua/Zhang Duo)

BERLIN, 1. Juni (Xinhuanet) -- Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang forderte am Mittwoch während seines Besuches in Deutschland gemeinsame Anstrengungen, um Handelsliberalisierung und Investitionserleichterung zu fördern.

Angesichts globaler Unsicherheiten, Anti-Globalisierungs-Stimmungen und steigenden Protektionismus in der Welt sollten China und Deutschland weiterhin Handelsliberalisierung und Investitionserleichterung fördern und die Regelungen der Welthandelsorganisation schützen, sagte Li während Gespräche mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin.

Der chinesische Ministerpräsident stattet Deutschland einen zweitägigen Staatsbesuch ab, um am jährlichen Treffen zwischen chinesischen und deutschen Regierungsführungen teilzunehmen, einem Mechanismus, der seit 2004 besteht.

Li sagte, China hoffe, dass die beiden Länder zusammenarbeiten werden, um globale Unsicherheiten mit einer stabilen bilateralen Beziehung auszugleichen, sodass positive Signale der Stabilität, Kooperation und Entwicklung an Regionen und der Welt als Ganzes ausgesendet werden können.

China und Deutschland haben eine schnell entwickelnde und immer reifere Beziehung mit engeren hochrangigen Austauschen, rasant wachsendem Handel und Investitionen und neuen Errungenschaften in dem Bereich der Mensch-zu-Mensch- und Kulturaustausche unterstützt, sagte Li, der hinzufügte, dass die beiden Länder ihr gegenseitiges Vertrauen festigen, ihre Kooperation vertiefen und die Kommunikation im Geiste des gegenseitigen Respekts und Gleichheit verstärken sollten.

Darauf hinweisend, dass die beiden Länder komplementäre wirtschaftliche Vorteile, äußerst verwobene Interessen und großes Potential für Kooperation genießen, sagte Li, dass China daran arbeiten werde, die „Made in China 2025“-Blaupause besser mit Deutschlands „Industrie 4.0“-Strategie zu verbinden, und die Zwei-Wege-Öffnung mit Gleichheit zu fördern, um den Kuchen der bilateralen Kooperation noch größer zu gestalten.

China sei bereit, mit Deutschland zusammenzuarbeiten, um die Kooperation in solchen Bereichen wie Fertigung, Energie, Luftfahrt, Innovation, Ausbildung, Kultur und Tourismus, als auch die Kooperation zwischen den kleinen und mittleren Unternehmen der beiden Länder zu vertiefen, sagte Li.

Darüber hinaus rief der chinesische Ministerpräsident Deutschland dazu auf, dem von China entwickelten Passagierflugzeug C919 dabei zu helfen, ein Lufttüchtigkeitszeugnis von der Europäischen Union (EU) zu erhalten.

Die zweimotorige C919 machte am 5. Mai in Shanghai ihren Jungfernflug, mit fünf Crewmitgliedern aber ohne Passagiere. Der Erfolg macht China zum vierten Produzenten von Jumbo-Jets, nach den Vereinigten Staaten, Westeuropa und Russland.

Mit einer Standardreichweite von 4.075 km ist das Schmalrumpfflugzeug vergleichbar mit dem modernisierten Airbus A320 und der neuen Generation von Boeings 737 signalisiert es ein Zeichen des Eintritts des Landes in den globalen Luftverkehrsmarkt.

Darüber hinaus merkte Li an, dass China Deutschland bei der Abhaltung eines erfolgreichen G20-Gipfels, der im kommenden Juli in Hamburg stattfinden wird, unterstütze und sagte, dass China bereit sei, gemeinsam die globale Wirtschaftsordnung für ein starkes, nachhaltiges und ausgewogenes Weltwirtschaftswachstum zu fördern.

Was den europäischen Integrationsprozess angeht, sagte Li, dass China, als umfassend strategischer Partner der EU, erfreut sei, ein solidarisches, wohlhabendes und stabiles Europa zu sehen, da es förderlich für die weltweite Multipolarisierung und die wirtschaftliche Globalisierung sei.

Anmerkend, dass Deutschland ein zuverlässiger Partner Chinas sei, sagte Merkel, dass die bilateralen Beziehungen eine starke Dynamik und eine gesunde Kooperation genießen. Es sei von großer Bedeutung, angesichts der derzeitigen globalen Situation, die engen hochrangigen Dialoge aufrechtzuerhalten, sagte sie.

Deutschland wird sich mit China zusammenschließen, um die Kommunikation und Kooperation in verschiedenen Bereichen, einschließlich Handel und Investitionen, Finanzen, Neue-Energie-Fahrzeuge, Gesundheitsvorsorge und Mensch-zu-Mensch- sowie Kulturaustausche, im Geiste der gegenseitigen Vorteile und eines Win-Win-Resultate weiter zu stärken, fügte Merkel hinzu.

Sie sagte, ihr Land werde die „Industrie 4.0“-Strategie-Kombination mit Chinas „Made in China 2025“-Blaupause umsetzen, und die Kooperation mit China im Rahmen der G20 erweitern.

Merkel drückte ihre Anerkennung bezüglich der Unterstützung Chinas für die europäische Integration aus und wünschte sich ein ertragreiches Treffen zwischen Li und den Führungen der EU.

Li und Merkel tauschten auch eingehende Ansichten über globale und regionale Angelegenheiten von gemeinsamem Interesse aus.

Vor dem jährlichen Treffen hielt Merkel eine feierliche Willkommenszeremonie für Li im Bundeskanzleramt ab.

Berlin ist die erste Station von Lis dreitägiger Europa-Tour, die ihn auch nach Belgien führen wird. In Brüssel wird der chinesische Ministerpräsident gemeinsam mit dem Präsidenten des Europäischen Rates Donald Tusk und dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker den Vorsitz über das 19. China-EU-Führungstreffen halten, und Belgien einen offiziellen Staatsbesuch abstatten.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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