China Focus: Xis Shanxi-Tour verstärkt den Krieg gegen die Armut
TAIYUAN, 24. Juni (Xinhuanet) -- Während China in mehr als vier Jahren 55,64 Millionen Menschen aus ländlichen Gebieten aus der Armut befreit hat, bleibt die „bittere Armut“ weiter bestehen, und deswegen begab sich der chinesische Staatspräsident Xi Jinping selbst an die Frontlinie.
Bittere Armut bleibt in Gebieten um alte revolutionäre Basen, ethnische Minderheitenregionen, Grenzgebiete und Orte mit schlechter Infrastruktur, schwierigen Umweltbedingungen und häufigen Naturkatastrophen bestehen.
EIN BERG IST ZU BESTEIGEN
Die Bergregion Lyuliang in der nordchinesischen Provinz Shanxi ist ebenfalls solch ein Gebiet. Es war ein wichtiger Zwischenstopp auf Xis Besuch in Shanxi von Mittwoch bis Freitag.
In Zhaojiawa, einem Bergdorf aus Lehmhütten, ging Xi am Mittwochmorgen in eine Hütte und setzte sich auf den Kang, einem Ziegelbett, das mit Feuer beheizt wird, und einst auf dem Lande weit verbreitet war, aber heutzutage selten zu sehen ist.
„Lassen Sie uns sprechen.“, sagte Xi zu Liu Fuyou und seiner Frau, die beide über 70 Jahre alt sind, und lud sie ein, neben ihm auf dem Kang zu sitzen.
„Sind Sie immer noch in der Lage, landwirtschaftliche Arbeit zu leisten? Ist die Dürre in diesem Jahr sehr schwerwiegend? Ihre Kinder arbeiten entfernt vom Dorf. Helfen Sie Ihnen aus?“, fragte der chinesische Staatspräsident.
„Unsere Familie hat im vergangenen Jahr weniger als 7.000 Yuan (1.024 US-Dollar) verdient. Wir haben etwa 500 Yuan durch den Anbau von Getreide verdient. Der Rest kam von der Regierung“, sagte Liu, der mit seiner 92-jährigen Mutter lebt. Seine fünf Kinder verließen das Dorf, als sie heirateten.
Xi wandte sich an die örtlichen Beamten: „Was machen Sie für diese Familie? Wie viele solcher Familien gibt es in diesem Land?“.
„Wir sind bereit, sie in ein besseres Gebiet umzusiedeln. Es gibt 3.537 Menschen in 115 Dörfern in ähnlichen Situationen“, antwortete Wang Zhidong, Parteichef des Kreises Kelan, der Zhaojiawa verwaltet.
„Wie viel wird für die Umsiedlung ausgegeben? Wie sind die neuen Häuser? Was werden die Dorfbewohner nach der Umsiedlung tun?“, setzte Xi fort. Seine Fragen waren so ausführlich wie in zwei weiteren Haushalten.
Präzision ist ein Schlüsselwort in Xis Krieg gegen die Armut, wobei die richtigen Maßnahmen, zur richtigen Zeit, und in der richtigen Weise, entsprechend der Situation, ergriffen werden.
China hat das Jahr 2020 als Zieljahr gesetzt, um die Errichtung einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand abzuschließen, was die vollständige Beseitigung der Armut bedeutet. Die Aufgabe wird schwieriger und teurer, wenn sich der Prozess seinem Ende nähert.
Es muss bessere Unterstützung und effektivere Maßnahmen geben, sagte Xi am Freitag einem Symposium in Taiyuan, der Hauptstadt von Shanxi.
Die zentralen Behörden koordinieren das gesamte Programm, und Provinzen übernehmen die Verantwortung, während Städte und Landkreise die Umsetzung von Politiken sicherstellen. Partei- und Regierungschefs übernehmen die Verantwortung für die gesamte Arbeit.
Menschen, die von extremer Armut betroffen sind, müssen sich der „Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand“ zusammen mit dem Rest der Nation anschließen, sagte Xi.
GROSSARTIGE DINGE ERREICHEN
Lyuliang war nur die letzte Station auf Xis Tour durch die bedürftigsten Regionen, seit dem er im Jahr 2012 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) wurde.
Xis Ansicht nach wird es, wenn das ländliche China, vor allem jene verarmten Gebiete, zurückgelassen wird, keine „Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand“ geben.
Die KPCh müsse die Menschen an erste Stelle stellen und den Sozialismus nutzen, um Ressourcen zu konzentrieren und große Dinge zu erzielen, sagte Xi während der Tour.
„Die Partei und die Regierung dienen den Menschen. Es ist unsere Pflicht, den Menschen ein besseres Leben zu geben“, sagte er.
In Zhaojiawa besuchte Xi das Büro des Teams zur Armutsbekämpfung.
Das Büro befindet sich in einer verlassenen Lehmhütte, die einst von Dorfbewohnern, welche das Dorf verlassen haben, bewohnt wurde. An der Wand waren Diagramme und Analysen.
„Das Team arbeitet und lebt hier. Wir werden nicht gehen, bevor das Dorf frei von Armut ist“, sagte Jia Yuchun, der Kreisbeamte, der für die Arbeit verantwortlich ist.
So wie Jia arbeiten mehr als 770.000 Beamte aus Regierung, Universitäten, staatseigenen Betrieben und Zivilverbänden hart in den ländlichen Regionen des gesamten Landes.
„Die Politiken des Zentralkomitees der KPCh sind im Einklang mit der Situation. Solange wir die Politiken umsetzen, können Fortschritte erzielt werden“, sagte Jia, als er auf Xis Fragen über die Schwierigkeiten der Arbeit antwortete.
Bei dem neuen Dorf Songjiagou im Kreis Kelan stapfte Xi durch den Regen, um die neuen Häuser für diejenigen, die umgesiedelt werden, zu sehen. Straßen, Wasser, Breitband und Kabelfernsehen sind vorhanden. Schulen, Kliniken, öffentliche Plätze und Bibliotheken wurden gebaut.
„Ich habe in der Hütte ohne Wasser gelebt. Jetzt wohne ich in einem neuen Haus, ohne dafür Geld ausgegeben zu haben“, sagte der Dorfbewohner Zhang Guiming. „Die KPCh kümmert sich um mich. Ich werde die KPCh immer unterstützen.“
Xi sagte, es war nur der erste Schritt. Die Menschen müssen sich wirklich niederlassen und sich nach der Umsiedlung wohlfühlen.
„Das Zentralkomitee der KPCh kann die Leute dazu veranlassen, sich zu vereinen, um sich von der Armut zu befreien und wohlzufühlen.“, sagte Xi den Dorfbewohnern und forderte sie dazu auf, „die Ärmel hochzukrempeln und härter mit dem Zentralkomitee der KPCh zusammenzuarbeiten.“
EIN FEIND, DER BESIEGT WERDEN KANN
Bis zum Jahr 2020 sollten Menschen in ländlichen Gebieten keine Sorgen mehr über Nahrung und Kleidung haben, und ihnen Bildung, grundlegende medizinische Versorgung und Wohnraum garantiert werden. Das verfügbare Einkommen wird schneller wachsen als der nationale Durchschnitt. Die gesamte ländliche Bevölkerung wird die Armutsgrenze überschreiten.
Die Regierung sollte sich in Bezug auf Mittel und Programme stärker auf die ärmsten Gebiete konzentrieren. Öffentliche Dienste, Infrastruktur und medizinische Versorgung müssen garantiert werden, sagte Xi dem Symposium, an dem Parteichefs aus Qinghai, Shanxi und Yunnan, als auch des Autonomen Gebietes Tibet und des Autonomen Gebietes Xinjiang der Uiguren teilnahmen.
Parteichefs von einigen verarmten Präfekturen, Städten und Kreisen berichteten ebenfalls über ihren Fortschritt.
Xi sprach über die Entwicklung von Industrien, die Menschen in den ärmsten Gebieten zugutekommen. Transport, Wasserressourcen und ökologischer Schutz sollten so viele arme Menschen wie möglich einbeziehen.
Der reiche Osten des Landes und zentrale Regierungsabteilungen müssen mehr unternehmen, sagte er, und fügte hinzu, dass Anstrengungen unternommen werden sollten, um Korruption und Betrug zu verhindern.
„Solange wir große Aufmerksamkeit widmen, korrekt denken, wirksame Maßnahmen ergreifen und in einer bodenständigen Weise arbeiten, ist die bittere Armut absolut überwindbar“, sagte Xi.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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