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Feature: Chinesische Jugendfußballer versuchen deutsche Doktrinen

German.xinhuanet.com | 13-07-2017 14:35:25 | 新华网

BERLIN, 12. Juli (Xinhuanet) -- Trotz des strömenden Regens war ein Fußballspiel zwischen einer chinesischen U-13-Mannschaft und ihren lokalen Altersgenossen im Werner-Seelenbinder-Sportpark in Berlin in vollem Gange.

Das Spiel war das letzte einer Serie von Spielen zwischen den chinesischen Teenagern und ihren deutschen Altersgenossen während ihres dreitägigen Besuchs in Deutschland, ein Land, das für seine tiefverwurzelte Fußballkultur bekannt ist.

Obwohl die beiden Spiele am Montagnachmittag, jeweils eines für Jungen und Mädchen, mit einer 4:5 Niederlage für die chinesischen Jungen und einem 3:1 Sieg für die chinesischen Mädchen endeten, waren die Resultate für die beiden chinesischen U-13-Teams nicht so wichtig wie die Erfahrungen, die sie von ihren Kontrahenten und ihrer Deutschlandtour erhalten haben.

Tong Jiaxin, 13 Jahre alt aus der südostchinesischen Provinz Fujian, ist Verteidiger im chinesischen Jungen-Team. Er sagte, obwohl sein Team verloren hat, habe er das Spiel trotzdem genossen.

Er gab auch seine eigene Einschätzung über die Leistung der beiden Teams. „Sie haben akkurat gepasst. Nicht wie wir. Wir haben unsere Köpfe gesenkt und zu viel gedribbelt“, sagte Tong.

Trotz der frischen Niederlage war der junge chinesische Fußballer zuversichtlich im Hinblick auf ihre nächsten Spiele und sagte, sie würden sich in der Zukunft mehr auf die Teamtaktik konzentrieren, genau wie die Deutschen.

Die Ergebnisse waren eigentlich gut für diese jungen chinesischen Fußballer, da die Regeln neu für sie waren.

Ohne Abseitsbeschränkungen aber mit einem Tackling-Verbot, mussten sich die chinesischen Jungen und Mädchen in ihren Spielen an die Regeln der Berliner anpassen.

Zhu Guanghu, der Trainer des chinesischen Jungendteams und auch ehemaliger Trainer des chinesischen Nationalteams der Herren, sah die Erfahrungen die seine Spieler gesammelt haben als viel wichtiger an, als das Ergebnis selbst.

„In den letzten Tagen haben unsere Teenager Fortschritte in ihren Techniken gemacht. Noch wichtiger, die Atmosphäre und die Grundlagen über den Fußball haben einen subtilen Einfluss auf sie ausgeübt“, sagte Zhu.

„Sie werden davon stark profitieren. Sie haben Teamgeist gelernt, das Bewusstsein für Regeln und den Mut, alle Schwierigkeiten zu bewältigen“, sagte der chinesische Trainer.

Die Spiele waren nur ein Teil der dreitägigen Tour, welche die Gruppe junger chinesischer Athleten auch zu deutschen Klubs brachte, wo sie die Chance hatten, deutsche Profis zu treffen, darunter auch einige ihrer Idole.

Als er sich an seinen Besuch des Berliner Profi-Klubs Hertha BSC erinnert, wo er seine Idole persönlich beim Training auf dem Feld beobachten konnte, konnte Tong seine Aufregung nicht zurückhalten.

„Es war großartig. Ich hatte sie nur im Fernsehen gesehen. Vielleicht spiele ich auch mal Profi-Fußball wie sie“, sagte Tong.

Während die jungen Spieler wie Tong davon inspiriert wurden, ihre Idole persönlich zu sehen, schenkte der Trainer Zhu der Jugendakademie mehr Aufmerksamkeit, welche deutsche Profi-Klubs ernst nehmen.

Für die Bundesligaklubs ist die Jugendakademie eine Voraussetzung, um jedes Jahr die Lizenz für das Spielen in Deutschlands wichtigstem Fußballwettbewerb zu erhalten. Daher muss sie jeder Klub sehr ernst nehmen.

Mit einem guten Trainerpool kommen auch viele gut ausgebildete Spieler hervor.

Zhu beobachtete, dass die deutschen Klubs nie davor zurückscheuten, die Neulinge auf das Feld zu werfen, sogar in den entscheidenden Minuten.

Ihnen die Chance zu geben, sich gegen die Besten im Geschäft zu testen, „das sollten wir von ihnen lernen“, sagte der chinesische Trainer.

Die Tour der chinesischen Jugendfußballer ist Teil des chinesisch-deutschen Fußballkooperationsplans, laut dem die chinesischen Jugendathleten den deutschen Trainingsdoktrinen folgen werden, in der Hoffnung, in der Zukunft als frische Kraft im entmutigten chinesischen Fußball aufzukommen.

Unter einem Rahmenabkommen, welches Chinas Bildungsministerium und der Deutsche Fußball-Bund letzten November unterzeichneten, wird Deutschland China beim Aufbau und der Verbesserung des Jugendtrainingsmechanismus helfen, welcher weithin als ein Schlüsselfaktor für den Sieg bei der Weltmeisterschaft 2014 betrachtet wird.

Der chinesische Trainer Zhu sagte, dass die Entwicklung des Jugendtrainingsmechanismus mehr als 10 Jahre dauern könnte, doch es die Mühe wert sei. „Die deutschen Jugendspieler haben fast dreimal pro Woche ein Spiel. Es gibt ausreichend Fußballfelder und ermutigende und professionelle Trainer. Die Kinder werden das Spiel von Grund auf lieben“, sagte Zhu.

Tobias Winter, Kommunikationsdirektor des Deutschen Fußball-Bundes, sagte, dass die chinesische Regierung dem Fußballkooperationsplan „außergewöhnliche Aufmerksamkeit“ geschenkt habe und beide Länder sicherlich stark von dem engen Austausch profitieren werden.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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