US-Denkfabrik: Chinesische ausgehende FDI verlangsamen sich, gehen aber nicht weg
WASHINGTON, 25. Juli (Xinhuanet) --Während sich die Politikumgebung für chinesische ausgehende ausländische Direktinvestitionen verändert habe und Mega-Abkommen immer schwerer zu schmieden seien, würden chinesische Übersee-Investitionen aber nicht weggehen, sagte eine US-Denkfabrik in einem jüngsten Bericht.
„Die gegenwärtige Politikumgebung könnte die Hände von chinesischen Mega-Dealmachern, wie Anbang, HNA und Wanda, binden. Aber dies könnte den Fokus chinesischer FDI ganz einfach zu einer anderen Klasse an Investoren verschieben, da Firmen mit außerbörslichem Eigenkapital oder Risikokapital nun eintreten können und möglicherweise die chinesischen FDI in den kommenden Jahren definieren werden“, sagte ein Bericht von Macro Polo, eine Denkfabrik des Paulson-Instituts an der Universität von Chicago, welcher darauf abzielt, Chinas Wirtschaft zu analysieren.
China wurde im Jahr 2016 zum ersten Mal zur zweitgrößten Quelle ausgehender FDI als chinesische Unternehmen 183 Milliarden US-Dollar in grenzüberschreitende Fusionen und Übernahmen investierten, laut dem Weltinvestitionsbericht des Jahres 2017, welcher durch die US-amerikanische Konferenz für Handel und Entwicklung veröffentlicht wurde.
Chinas ausgehende FDI fielen jedoch in den ersten zwei Monaten des Jahres stark, als chinesische Regulatoren angesichts steigendem Druck des Kapitalabflusses schärfere Regeln zum Durchgreifen gegen irrationale oder illegale ausgehende Investitionsaktivitäten veranlassten.
Obwohl ausgehende FDI im zweiten Quartal an Dynamik zurückgewonnen haben, fiel die Gesamtsumme in der ersten Hälfte von 2017 um 20 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2016, laut der Rhodium Group, eine betriebswirtschaftliche Unternehmensberatung.
Wenn große Dealmacher von engeren Regulierungen des grenzüberschreitenden Kapitalabflusses beeinträchtigt werden, „sind es die Firmen mit Privatkapital oder Risikokapital, die mit den finanziellen Muskeln verbleiben und mit den Investitionen fortfahren“, teilte der Bericht mit.
Diese chinesische Industrie mit Privatkapital und Risikokapital ist zu einem großen globalen Kapitalgeber aufgestiegen, der rund 72,52 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 aufbrachte.
Firmen mit Privatkapital oder Risikokapital sind widerstandsfähiger, da sich ihre Finanzressourcen von den großen Dealmachern unterscheiden. Laut Daten, die von Macro Polo zusammengestellt wurden, ist die Hälfte der kumulativen Finanzmittel von Firmen mit außerbörslichem Eigenkapital oder Risikokapital in ausländischen Währungen denominiert.
Und während sich chinesische ausgehende FDI in Richtung Technologie-intensiven Gebieten wie zum Beispiel Luftfahrt und Künstliche Intelligenz hinbewegen, „wird der Erwerb von speziellem industriellem Wissen ein wichtiger Vorteil für diese Investoren mit außerbörslichem Eigenkapital oder Risikokapital sein, insbesondere im sich schnell entwickelnden Technologie-Sektor“, heißt es in dem Bericht.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)