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In Verbotener Stadt verborgene chinesische Weisheit klingt 600 Jahre später in der modernen Welt nach

German.xinhuanet.com | 11-08-2017 15:10:59 | 新华网

BEIJING, 3. August (Xinhuanet) -- Woran denken Sie, wenn es um die Verbotene Stadt geht? Beijing? Rote Wände und gelbe Kacheln? Das Zuhause für die Kaiser der Ming (1368-1644) und Qing (1644-1911)? Weltkulturerbe?

Mit ihrer prächtigen Architektur und farbenfrohen kulturellen Glanzstücken zieht die Verbotene Stadt jeden Tag zahlreiche Besucher aus der ganzen Welt an.

Seit über 600 Jahren durch Wind und Regen getauft, ist sie nun mehr als ein kulturelles Symbol. Sie ist eine Schatzkammer voller Weisheit und Handwerkskunst, die immer darauf wartet, entdeckt zu werden.

Verbotene Stadt (Archivfoto)

Nachbau der Verbotenen Stadt hält Erdbebentest der Stärke 10 stand

Vor kurzem ging ein Videoclip im Internet viral, der zeigt, wie ein Nachbau der Struktur der Verbotenen Stadt einem Erdbeben der Stärke 10 auf der Richterskala standhielt. Netzbürger aus dem In- und Ausland waren von der erdbebensicheren Architektur von antiken chinesischen Palästen schockiert.

 

Verbotene Stadt (Archivfoto)

In seiner 600-jährigen Geschichte hat die Verbotene Stadt über 200 große Erdbeben überlebt, darunter das tödliche Tangshan-Erdbeben in Nordchina im Jahr 1976, das eine Stärke von 7,8 auf der Richterskala verzeichnete.

Wie konnte die Verbotene Stadt von so vielen tödlichen Erdbeben unberührt bleiben?

Um die Antwort herauszufinden, wurde ein einzigartiges maßstabsgetreues Modell zur Nachbildung der klassischen Struktur der Verbotenen Stadt auf einer Rüttelplattform, die verschiedene Erdbebenkräfte simuliert, errichtet.

 

(Videoschnappschuss)

Als der Test die Stärke 10 überschritt, verlagerten sich die Steinbasen, doch die Holzstruktur blieb stabil.

Nach Ansicht von Experten sind die traditionellen „Dougong“- und „Sunmao“-Strukturen in den Bauten der Verbotenen Stadt wie Stoßdämpfer in Autos mit gutem Puffereffekt.

 

(Videoschnappschuss)

„Das ist ein fabelhafter Beweis für die Genialität der traditionellen chinesischen Architektur“, sagte ein ausländischer Experte.

Das Video erhielt von vielen Internetnutzern „Daumen hoch“ und positive Kommentare.

 

 

 

 

In den Bauten der Verbotenen Stadt werden keine Nägel benötigt. Wie großartig die Weisheit der antiken chinesischen Architekten ist!

Geheimnisse warum Verbotenen Stadt frei von stehendem Wasser ist

Im Juli 2016 traf für 55 aufeinanderfolgende Stunden starker Regenfall Beijing, was in überfluteten Straßen und Gebäuden resultierte. In der Verbotenen Stadt wurde jedoch in nur 20 Minuten das stehende Wasser abgelassen.

Als Bilder von dem Wasser, das aus den Drachenmündern floss, online gestellt wurden, sorgten diese in den Social Media für Begeisterung.

In der Tat gibt es in den Basisplattformen der drei Haupthallen der Verbotenen Stadt 1.142 steinerne Ausgüsse in Drachenkopfform, durch welche überschüssiges Wasser effektiv ausgeleitet werden kann.

 

(Videoschnappschuss)

Darüber hinaus erreicht der Höhenunterschied zwischen dem Nordtor und dem Südtor der Verbotenen Stadt fast 2 Meter und schafft günstige Bedingungen für die natürliche Entwässerung.

 

Archivbild (Quelle: bjnews.com)

Außerdem können überall in der Verbotenen Stadt Gräben, unterirdische Wasserleitungen und Abflusslöcher gefunden werden, was zu dem riesigen Entwässerungssystem im Untergrund beiträgt. Stehendes Wasser konnte leicht durch die Rohre in den Graben oder Zhongnanhai abgelassen werden.

 

(Archivfoto)

Das Entwässerungssystem unter der Verbotenen Stadt hat sogar eine längere Geschichte als die Paläste über Tage. Nach historischen Aufzeichnungen war es dem System, egal wie stark der Regen in Beijing war, erfolgreich gelungen, die Verbotene Stadt vor Überschwemmungen zu schützen.

Bis jetzt macht das antike System immer noch mehr als 90% des Abwassersystems im heutigen Palastmuseum aus.

Geheimwaffen im heißen Sommer – Kühlschrank und Eiskeller

Heutzutage können wir Klimaanlagen und Ventilatoren benutzen, um mit der Sommerhitze fertigzuwerden. Wie überstand der „Sohn des Himmels“ in einer Zeit, in der es kein solches Equipment gab, die glühenden Tage in der Verbotenen Stadt?

Der architektonische Stil der Verbotenen Stadt ist ein Schlüsselfaktor, um sie bei heißem Wetter bei guter Laune zu halten. Erstens waren die Wände des Palastes dick genug, um die Innenräume kühl zu halten. Zudem gab es Wandelgänge in den Kammern, in denen die Kaiser lebten, und boten Schutz vor Sonne und Hitze.

 

Emaille-Kühlschränke, die während der Herrschaft des Kaisers Qianlong gefertigt wurden (1736-1796) (Fotoquelle: chinanews.com)

Der erste elektrische Kühlschrank der Welt wurde im Jahr 1923 gebaut. Doch schon in der Ming- und Qing-Dynastie waren Kühlschränke bereits weitverbreitet als wichtige Werkzeuge im Einsatz, um die Sommerhitze im Palast zu vertreiben. Die Kühlschränke wurden damals aus Holz hergestellt und waren mit Metallen mit schwacher Wärmeleitfähigkeit ausgelegt, um das Schmelzen von Eiswürfeln im Inneren zu verlangsamen. Es gab kleine Löcher auf dem Deckel, durch welche die eisige Luft herauskommen und die Räume kühlen konnte.

Die riesige Menge an benötigten Eiswürfeln wurde sorgfältig in speziell errichteten Eiskellern gelagert. Heute sind die kaiserlichen Eiskeller zu Servicebereichen für Touristen entwickelt worden.

 

Seit dem Jahr 2016 hat das Palastmuseum die kaiserlichen Eiskeller als Servicebereiche für Touristen geöffnet. (Fotoquelle: chinanews.com) 

(Quelle: Xinhuanet)

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