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Dokumentarfilm über chinesische „Trostfrauen“ wird erstausgestrahlt

German.xinhuanet.com | 15-08-2017 11:01:18 | 新华网

(Plakat des Films)

BEIJING, 14. August (Xinhuanet) -- Der Dokumentarfilm „22“, der das Leben von Chinas überlebenden „Trostfrauen“ zeigt, wird am Montag, dem weltweiten Gedenktag für „Trostfrauen“, landesweit veröffentlicht werden.

Regisseur Guo Ke sagte Xinhuanet vor kurzem in einem Interview, dass der 90-minütige Film das friedliche Alltagsleben von 22 überlebenden „Trostfrauen“ einfängt.

Guo sagte, dass einige Zuschauer fühlen könnten, dass es dem Dokumentarfilm an Konflikten fehle und keine Bilder der blutigen Brutalität des Feindes gezeigt werden.

„Es gibt keine Notwendigkeit, die sogenannten Konflikte zu schaffen, ihre Narben wieder zu öffnen und Hass zu provozieren.“, betonte er.

„Es ist kein Film, der Schmerzen und Tränen verkauft. Es reicht gerade aus, um das Publikum zu ihnen zu bringen, sie zu betrachten und ihre Leben kennenzulernen“, fügte Guo hinzu.

Ursprüngliche Idee

Im Jahr 2012 las Guo durch Zufall einen Artikel namens „Eine ‚Trostfrau‘ hat ein Kind zur Welt gebracht“ und war zutiefst von diesem beeindruckt.

(Regisseur Guo Ke und die Dame Wei Shaolan)

Der Artikel erzählt die Geschichte von Wei Shaolan und ihrem Sohn Luo Shanxue.

Im Jahr 1944 wurde die 20-jährige Wei von den japanischen Aggressoren gezwungen, eine „Trostfrau“ zu sein; Doch nach ihrer schwierigen Flucht aus der Hölle drei Monate später fand sie heraus, dass sie schwanger war.

Sie nahm Medizin, um sich umzubringen, jedoch vergebens und gebar.

Der Sohn, Luo Shanxue, der sich jetzt in seinen 70er Jahren befindet, lebt mit seiner Mutter.

Luo ist sein ganzes Leben lang unverheiratet geblieben, weil keine Frau eine Person mit einem Hintergrund wie seinen heiraten möchte.

Nachdem er viele Anstrengungen unternommen hatte, kam Guo mit Hilfe von Su Zhiliang, einem Experten für die Angelegenheit der „Trostfrauen“, schließlich mit Wei Shaolan in Kontakt.

Guo entschloss sich, die Geschichte der überlebenden Frauenopfer der japanischen Brutalität zu erzählen.

Es gab zur damaligen Zeit landesweit 32 „Trostfrauen“-Überlebende, doch im Jahr 2014, als Guo begann, den Dokumentarfilm vorzubereiten, fiel die Zahl auf 22.

Gemäß öffentlicher Aufzeichnungen wurden während des 2. Weltkrieges mindestens 200.000 chinesische Frauen durch die japanischen Aggressoren unmenschlich auf „Trostfrauen“ reduziert und litten schrecklich.

Der Schmerz hält an

Wenige Menschen wissen, wie viel Elend die „Trostfrauen“ in ihrem gesamten Leben erfahren haben, und selbst sie können es schwer beschreiben.

Um das Durchschnittsalter von 90 Jahren haben sie Krankheiten und sind nicht in der Lage, sich viel zu bewegen.

Sie wachen jeden Tag nur auf, essen und schlafen; Wenn sie nicht schnell einschlafen können, lehnen sie sich gegen den Kang (ein beheizbares Ziegelbett in Nordchina) und starren ins Leere.

„Sie zu verstehen, ist die größte Hilfe. Sie haben ihren eigenen Weg, um den Schmerz zu ertragen“, sagte Guo, „Um zu überleben, denken die älteren Menschen selten an jene bitteren Erinnerungen zurück.“

„22“ zielt darauf ab, das Publikum daran zu erinnern, dass, im Angesicht des Schmerzes, nicht ständige Missgunst, sondern niemals die Geschichte zu vergessen und immer ruhig zu bleiben, die beste Antwort ist.

Guo erinnerte sich noch daran, dass Wei, nachdem sie so viel Leid durchgemacht hatte, immer noch der Ansicht war, dass „die Welt gut ist , jetzt möchte ich nicht sterben…“

Von den 22 Opfern in dem Film leben jetzt nur noch neun.

Immer, wenn eine verstarb, würde Guo am Ende des Filmes zu ihrem Namen einen schwarzen Rahmen hinzufügen.

Doch vor kurzem verstarben sie so schnell, dass er nicht einmal Zeit hatte, den Rahmen hinzuzufügen...

Er sagte, dass er eines Tages vielleicht alle Rahmen löschen würde, sodass er zu der Zeit zurückkehren könne, als er sie zum ersten Mal traf.

Sie werden in die Kamera lächeln, als hätten sie uns nie verlassen, sagte er.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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