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ADB-Experte: APEC wird noch wichtigere Rolle in der Liberalisierung des Welthandelssystems spielen

German.xinhuanet.com | 03-11-2017 14:27:56 | 新华网

MANILA, 2. November (Xinhuanet) -- Die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) werde eine noch wichtigere Rolle in der Sicherstellung eines offenen Welthandelssystems inmitten von klareren und besorgniserregenderen Zeichen des wachsenden globalen Protektionismus spielen, sagte ein Experte der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB), der auf Handel und regionale Kooperation spezialisiert ist.

„APEC ist heute zum Maßstab für regionale Gruppierung geworden, die ‚offenen Regionalismus‘ verfolgen“, sagte Jayant Menon, leitender Ökonom der ADB in einem kürzlichen Interview mit Xinhua vor dem 25. APEC-Gipfeltreffen, das am 10.-11. November in Da Nang, Vietnam abgehalten wird.

„Zu einer Zeit, in der es eine Gegenreaktion gegen die Globalisierung zu geben scheint, mit steigendem protektionistischem Druck auf der ganzen Welt, müssen Institutionen wie die Welthandelsorganisation und APEC eine noch wichtigere Rolle dabei spielen, das Welthandelssystem frei und offen zu halten“, sagte Menon.

Er sagte, die Institutionen „können die Gewinne festigen, die in der Liberalisierung des Handels erzielt wurden, durch ihr Engagement für Nichtdiskriminierung.“

APEC wurde im Jahr 1989 gegründet und ist ein Forum für 21 Volkswirtschaften des pazifischen Raums für die Förderung von ausgewogenem, inklusivem, nachhaltigem, innovativem und sicherem Wachstum durch die Beschleunigung von regionaler wirtschaftlicher Integration in der Region Asien-Pazifik. Die meisten Mitglieder von APEC sind auch Mitglieder der ADB.

In einer Studie mit dem Titel „Der Asiatische Wirtschaftliche Integrationsbericht 2017“, untersucht die in Manila ansässige Bank die jüngsten regionalen Integrationstrends und sagt, dass die wachsenden Handels- und Investitionsverbindungen in Asien und dem Pazifik dabei helfen, die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der Region gegenüber Unsicherheiten im globalen wirtschafts- und handelspolitischen Umfeld zu verbessern.

Mit dem Untergang der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) sagte Menon, dass die Aufmerksamkeit nun auf das Freihandelsabkommen Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) gerichtet sei, welche die 10 Mitgliedsstaaten des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) und seiner sechs Dialogpartner in den nächsten Jahren aufbauen wollen.

ASEAN besteht aus Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam, während Australien, China, Indien, Japan, Südkorea und Neuseeland seine Dialogpartner sind.

RCEP „konzentriert sich auf die Harmonisierung von Regeln und Regulierungen in der ganzen Region. Solch regulatorische Konvergenz wird die Geschäftskosten in der Region deutlich reduzieren“, sagte Menon und fügte hinzu, dass das Abkommen die größte Freihandelszone in der Welt erschaffen werde.

Nachdem RCEP aufgebaut wurde, sagte er, würde der nächste Schritt sein, es auf größere regionale wirtschaftliche Integration auszuweiten, durch das Freihandelsabkommen in Asien-Pazifik (FTAAP), welches alle 21 Volkswirtschaften der APEC umfasst.

„FTAAP ist bisher der einzige Vorschlag, der sowohl die Vereinigten Staaten als auch China umfasst“, merkte Menon an.

RCEP soll im Jahr 2018 abgeschlossen werden, doch der philippinische Handelsminister Ramon Lopez sagte letzte Woche gegenüber Journalisten, dass die Verhandlung, um RCEP fertigzustellen, noch weitere zwei Jahre dauern könnten.

Menon sagte, dass China ein wichtiger Befürworter des multilateralen Freihandels sei und wies darauf hin, dass die von China vorgeschlagene „Gürtel und Straße“-Initiative „ein Schlüsselprogramm zur Erhöhung der Konnektivität innerhalb der Region und zwischen der Region und dem Rest der Welt“ sei.

„Handelskosten sind direkt mit dem Konnektivitätsniveau verbunden und wenn diese Kosten sinken, wird die Integration sicherlich steigen“, erklärte Menon.

Allerdings warnte Menon davor, das nichttarifäre Handelshemmnisse im Weg von Bemühungen stehen könnten, die Volkswirtschaften zu integrieren.

„Während Zölle in der Region stark gesunken sind, sind gleichzeitig verschiedene nichttarifäre Handelshemmnisse (NTB) gestiegen. Die NTB können noch einschränkender als Zölle sein und sind schwieriger zu handhaben, da sie undurchsichtig sind“, merkte er an. Während der Warenhandel beträchtlich liberalisiert wurde, sagte Menon: „Der fehlende Fortschritt in der Liberalisierung des Handels in Dienstleistungen steht der größeren Integration in der Region Asien-Pazifik im Weg und den Vorteilen, die daraus resultieren können.“

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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