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China Focus: China teilt Vision für Überbrückung digitaler Kluft

German.xinhuanet.com | 06-12-2017 16:42:37 | 新华网

WUZHEN, Zhejiang, 5. Dezember (Xinhuanet) -- Die versteckte Flussgemeinde Wuzhen ist vielleicht kein offensichtlicher Veranstaltungsort für die Welt-Internet-Konferenz, doch die jährliche Veranstaltung zeigt, dass die Internetverbindung für das moderne Leben wichtiger ist als die Lage.

Die diesjährige Konferenz, die vierte überhaupt, präsentierte eine Zukunftsvision für die jahrhundertealten Holzhäuser der ostchinesischen Gemeinde: Nachrüstung mit „Smart Home“-Systemen, die morgens Frühstück bringen und fahrerlose Autos rufen, um die Bewohner nach ihrem Frühstück zur Arbeit zu bringen.

Mobile Bezahlung, Gesichtserkennung, Sharing-Fahrräder und allgegenwärtiges WiFi gehören für die Bewohner von Wuzhen zum Alltag, weshalb Luigi Gambardella, Präsident von ChinaEU, einer in Brüssel ansässigen Vereinigung, die die Kommunikation zwischen China und Europa fördert, sich fragt, ob die Technologie in weniger entwickelten Regionen kopiert werden könne.

Statistiken der Weltbank zeigen, dass sogar unter den ärmsten 20 Prozent der Weltbevölkerung fast 70 Prozent über Mobiltelefone verfügen, was bedeutet, dass mehr Haushalte Zugang zu den digitalen Geräten haben, als zu sauberem Wasser, verbesserten Toiletten oder Elektrizität.

In China gibt es mehr als acht Millionen Online-Shops auf Alibabas E-Commerce-Plattform, von denen 62 Prozent kleine Geschäfte sind. Der Anteil weiblicher Ladenbesitzer wächst und Behinderte machen bereits ein Prozent aller E-Shop-Besitzer aus.

Auch andere Ecken der Welt haben von der „digitalen Dividende“ profitiert.

In Kenia wurden die Überweisungskosten für Wanderarbeiter, die Geld an ihre Familien in ländlichen Gebieten schicken, dank digitaler Bezahlsysteme um über 90 Prozent reduziert. In Indien hat das biometrische ID-System Aadhar mehr als einer Milliarde Menschen, besonders armen Menschen, geholfen und gleichzeitig Korruption und Verschwendung verhindert, was der Regierung jedes Jahr Milliarden Dollar spart.

Allerdings gibt es noch immer viele Menschen, die nicht von der digitalen Revolution profitieren können.

Shaolin Yang, Managing Director und Chief Administrative Officer der Weltbank, sagte, es gebe auf der Welt sechs Milliarden Menschen ohne Zugang zu Hochgeschwindigkeitsinternet und vier Milliarden von ihnen hätten gar keinen Internetzugang.

„Deswegen müssen wir hier auf der diesjährigen Konferenz diskutieren, wie wir die digitale Kluft überbrücken können“, sagte Gambardella, der auch sagte, dass China in der Lage sei, eine Führung in diesem Bestreben zu werden.

China ist weltweit führend bei Zugang zu Glasfaser-Breitbandnetzwerken und verfügt über das größte 4G-Netzwerk. Seine Internetdurchdringung hat 72,5 Prozent übertroffen.

Gambardella denkt, dass die chinesische Regierung über eine effiziente Administration verfüge, die zu zeitgerechter Entscheidungsfindung führe.

„In China ist die von der Regierung geführte Einführung von Glasfasernetzwerken in ländlichen Gebieten eine bewährte Praxis in der digitalen Wirtschaft, die in anderen Ländern eingeführt werden sollte”, sagte er. „Die Konferenz ist eine perfekte Plattform für China, um seine Erfahrung in der Überbrückung der digitalen Kluft zu teilen.”

In Mexiko leitet die Regierung eine Internetrefom, die darauf abzielt, die Kosten für mobile Kommunikation und die Preise von Informationsdienstleistungen zu reduzieren.

„Unsere Internetzugangsrate ist auf 20 Prozent angewachsen. Mittlerweile haben 61 Prozent aller mobilen Nutzer Zugang zu Breitband, während es im Jahr 2011 nur 6 Prozent waren“ sagte Miguel Angel Margain, Generaldirektor des mexikanischen Instituts für industrielles Eigentum.

Die beispiellose Informationsrevolution werde bedeutungsvoller sein, wenn alle Menschen auf der Welt davon profitieren können, fügte Yang hinzu.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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