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Kommentar: Ideologische Rigidität ist eine Bedrohung für den Westen, nicht China

German.xinhuanet.com | 02-02-2018 15:30:56 | 新华网

Von Liang Junqian, Hao Weiwei

BEIJING, 1. Februar (Xinhuanet) -- Die Theorie der „chinesischen Bedrohung“ ist nichts Neues. Ihr neuerliches Wiederauftreten könnte die wachsende Besorgnis der westlichen Welt gegenüber einem aufstrebenden China und eine sich verändernde Welt widerspiegeln.

In dieser Woche drängten einige Beamte des Nationalen Sicherheitsrats der Vereinigten Staaten die Trump-Administration, das 5G-Mobilfunknetz zu zentralisieren, um „der Bedrohung durch Telefonspionage aus China entgegenzuwirken“, was Opposition bei den US-Telekommunikationsregulierungsbehörden, Mobilfunkunternehmen und Gesetzgebern auslöste.

Anfang dieses Monats kritisierten einige australische Politiker China dafür, dass es pazifischen Nationen zu ungünstigen Bedingungen Kredite gewähre, wurden jedoch von diesen Inselstaaten scharf zurückgewiesen.

Andere westliche Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien versuchen ebenfalls, Investitionen aus China zu prüfen.

Anstatt China für die Untersuchung von Bedrohungen unter die Lupe zu nehmen, sollten die westlichen Mächte neue Präskriptionen finden, um sich angesichts der schnellen Entwicklung Chinas und ihres Verlustgefühls in einer immer stärker interdependenten Welt vorzubereiten.

Seit Jahrzehnten sind die Eliten im Westen der Ansicht, dass das demokratisch politische System im westlichen Stil in Kombination mit der freien Marktwirtschaft die ultimative Governanceform der Menschheit sein könnte.

Die von den USA geführte „liberale Weltordnung“, die in der Zeit nach dem Kalten Krieg als selbstverständlich betrachtet wurde, hat sich in jedem Bereich einer unbestrittenen Überlegenheit erfreut.

Fyodor Lukyanov, Chefredakteur von „Russia in Global Affairs“, sagte, die Vereinigten Staaten seien zu der „Trägheit der Kalten Krieg-Ära“ zurückgekehrt und betrachteten die Welt voller Gefahren statt Chancen.

Jetzt muss die tief fehlerhafte, vom Westen dominierte Weltordnung, die seit mehr als 200 Jahren existiert, umgestaltet werden. Der Aufstieg Chinas, dessen politisches, wirtschaftliches und ideologisches System sich vom Westen unterscheidet, hat viele verunsichert. Sie sind auf die eine oder andere Weise unzufrieden mit ihrer eigenen Illusion, dass jemand ihren Platz einnehmen und das „alte Regelwerk“ durch sein eigenes ersetzen wird. Die China-Skeptiker müssen jedoch eines verstehen, dass China nicht die Absicht hat, die gegenwärtige Weltordnung niederzureißen und eine neue basierend auf ihren eigenen Vorschlägen aufzubauen.

Vielmehr möchte China versuchen, seinen Teil der Verantwortung als wichtiges Land zu übernehmen, indem es sich mit anderen Ländern die Hände reicht, um das System der globalen Governance auszubessern und es nicht nur den westlichen Mächten, sondern auch allen anderen Nationen dienlich zu machen.

Auf dem gerade abgeschlossenen Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in der schweizerischen Stadt Davos hat China seine Entschlossenheit deutlich gemacht, auf dem Weg der Reformen und der Öffnung zu bleiben und mutigere Reformmaßnahmen zu ergreifen, die größere Chancen für den Rest der Welt bedeuten würden.

Vor mehr als zwei Jahrhunderten war es dem Westen gelungen, an die Spitze der Welt zu gelangen, indem die Veränderungen der industriellen Revolution angenommen wurden.

Die Geschichte hört nie auf. Sie schreitet stets voran. Der Westen muss damit stoppen, China hinter einer ideologischen Verschanzung aus zu betrachten, und eine Positivsummenmentalität und den Geist der Offenheit annehmen.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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