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Roundup: Investition von Daimler Beijing verstärkt sino-deutsche Wirtschaftsbeziehungen

German.xinhuanet.com | 27-02-2018 16:28:52 | 新华网

BERLIN, 26. Februar (Xinhuanet) -- Der deutsche Luxus-Automobilhersteller Daimler hat am Montag bekannt gegeben, dass er die Automobilproduktion in China mit seinem lokal ansässigen Partner Beijing Automotive Industry Holding (BAIC) deutlich ausbauen werde.

In einer Unternehmenserklärung gab Daimler Pläne bekannt, 1,5 Milliarden Euro (1,84 Milliarden US-Dollar) in BAIC zu investieren, um ihr Produktions-Joint-Venture Beijing Benz Automotive Co. Ltd. (BBAC) zu erweitern.

Unter anderem wird BBAC mit diesen Mitteln als Teil seines Engagements „Made in China, for China“ im Beijing Yizhuang Industriepark einen zusätzlichen Produktionsstandort für „hochwertige Premiumfahrzeuge“ aufbauen.

Der in Stuttgart ansässige Autohersteller betonte zudem, dass er mehr Ressourcen in die Entwicklung von „Neuen Energiefahrzeugen“ (NEV) investieren werde, um die strengen Umweltvorschriften zu erfüllen, die in China bis 2019 in Kraft treten werden.

„Die lokale Produktion ist eine starke Säule unserer nachhaltigen Entwicklung in China. Durch die Vertiefung unserer Kooperation mit unserem lokalen Partner BAIC wird BBAC auch in Zukunft eine Schlüsselrolle für Mercedes-Benz in China spielen“, sagte Hubertus Troska, Mitglied der Geschäftsführung der Daimler AG.

Die Ankündigung des Unternehmens erfolgte wenige Tage nachdem Daimler bekannt gegeben hat, dass der chinesische Milliardär und Geely-Eigentümer Li Shufu der größte Einzelaktionär von Daimler geworden war, indem er 9,69 Prozent der Aktien für 7,5 Milliarden Euro (9,2 Mrd. US-Dollar) erwarb.

Die Reaktionen in den deutschen Medien waren überwiegend positiv, so zum Beispiel die Handelszeitung Handelsblatt: „Daimler sollte dem chinesischen Großaktionär gegenüber offen sein.“

Ein anderer Kommentar in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stand unter der Überschrift „Grund zur Sorge? Eher nicht“, während der Mannheimer Morgen die Schlagzeile „Keine Angst vor dem Investor“ hatte.

Daimler begrüßte den Eintritt von Li Shufu als Aktionär.

„Daimler freut sich zu verkünden, mit Li Shufu einen weiteren langfristig orientierten Aktionär gewinnen zu können, der von der Innovationskraft, der Strategie und dem Zukunftspotenzial von Daimler überzeugt ist“, sagte der Automobilhersteller in einer Presseerklärung.

Das Dokument betonte weiter: „Daimler kennt und schätzt Li Shufu als einen besonders kenntnisreichen chinesischen Unternehmer mit einer klaren Vision für die Zukunft, mit der man den Wandel in der Branche konstruktiv diskutieren kann.“

Auch die Arbeitnehmervertreter im Daimler-Aufsichtsrat zeigten sich optimistisch zu den Aussichten einer Zusammenarbeit zwischen ihrem Unternehmen und dem Geely-Eigentümer.

„Wir erwarten von Li Shufu, dass er ein langfristiges Interesse an Daimler hat und unser Unternehmen gemeinsam mit seinen Mitarbeitern weiterentwickeln will“, heißt es in der Erklärung.

Michael Brecht, Präsident des Gesamtbetriebsrats von Daimler, merkte an, dass die Übernahme von Volvo durch Geely zu einer erfolgreichen Erneuerung des schwedischen Automobilherstellers geführt habe.

Li Shufu hat die Ansicht vertreten, dass traditionelle Automobilhersteller den Herausforderungen neuer Konkurrenten wie Tesla, Google und Apple nur standhalten können, wenn sie Allianzen eingehen. Laut deutschen Medienberichten sei der chinesische Investor besonders daran interessiert, mit Daimler an Lösungen für autonomes Fahren und Elektromobilität zu arbeiten.

Aus dieser Perspektive spiegelt das Engagement von Daimler in mehreren Joint Ventures mit chinesischen Partnern vor allem ein herausforderndes industrielles Umfeld wider.

China ist für Daimler und seinen deutschen Konkurrenten Volkswagen bereits der größte Absatzmarkt. Die am Freitag vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zeigten, dass Autos im Jahr 2017 die wertvollsten deutschen Exporte waren, und unterstrichen die wachsende Bedeutung des deutsch-chinesischen Handels für das gesamtwirtschaftliche Wachstum.

Berlin und Beijing haben jeweils die komplementären Strategien „Industrie 4.0“ und „Made in China 2025“ eingeführt, um auf die Herausforderungen und Chancen zu reagieren, die sich für Fertigungsbetriebe durch Automatisierung ergeben, was zu einer verstärkten industriellen Zusammenarbeit führt.

China ist auch der weltweit führende Produzent erneuerbarer Energien, ein weiterer Bereich, in dem sich die Interessen deutscher und chinesischer Politiker beim Übergang zu einer grüneren Wirtschaft überlappen.

China und Deutschland haben sich in internationalen Foren zunehmend als Partner angesehen. Das gleiche gilt für die Handelspolitik.

Einerseits haben die chinesischen Importe dazu beigetragen, dass Deutschland seinen Handelsbilanzüberschuss verringert hat. Andererseits hat die sino-deutsche Zusammenarbeit bei der industriellen Technologie und die deutschen Exporte von hochwertigen Produkten dazu beigetragen, dass China von einem exportorientierten Wachstum zu einem stärker konsumgetriebenen Wachstum übergegangen ist.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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