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China-Europa-Bahnnetzwerk entfacht neue Vitalität in Deutschlands größtem Binnenhafen

German.xinhuanet.com | 29-03-2018 16:09:33 | 新华网

Ein Frachtzug bericht vom Weihai Hafen in der ostchinesischen Provinz Shandong nach dem Duisburger Hafen in Deutschland auf, 15. September 2017. Die erste direkte Frachtzugverbindung, die der Weihai Hafen mit dem Duisburger Hafen verbindet, wurde am Freitag gestartet. (Quelle: Xinhua/Tang Ke)

Von Xu Yang, Zhu Sheng

BERLIN, 28. März (Xinhuanet) -- Seit Jahrhunderten fahren endlos Flussdampfschiffe auf dem Rhein, wobei ihr Pfeifen ein Symbol der Prosperität der deutschen Stadt Duisburg ist.

Heutzutage kommen hier die Sirenen der Züge aus tausenden Meilen Entfernung, und der Klang der Pfeifen zusammen. Wie eine heitere Symphonie wird der Stadt neue Vitalität gebracht.

Duisburg, Deutschlands größter Binnenhafen und einer der wichtigsten Steckplätze des China Railway Express (CRE), hat die fruchtbaren Resultate der letzten Jahre der „Gürtel und Straße”-Initiative bezeugt und dessen eigenes urbanes Wirtschaftswachstum geerntet.

ZEUGE: VON WENIG ZU VIEL

Amelie Erxleben des DIT Duisburg Intermodal Terminal führte uns vor kurzem im Terminal, wo man überall Container mit der Aufschrift „China Railway Express” sehen konnte, herum. Große Ausrüstungsmaschinen waren mit dem Be- und Entladen beschäftigt.

„Über ein Drittel unseres Geschäftes steht nun mit China in Beziehung”, sagte Erxleben und fügte hinzu, dass „hier jede Woche ca. 25 Züge des CRE erwartet werden, die aus dem Westen kommen oder nach Osten fahren.”

Das DIT, einer der neun großen Güterbahnhöfe, ist auch ein zentrales Verteilungszentrum für Bahncontainer in der Region. Vor nur vier Jahre wurden im DIT jede Woche sieben bis acht Züge des CRE abgefertigt.

Durch das gestiegene Geschäftsvolumen wirkt das DIT überfüllter. Sogar die Straße vor dessen abgeschlossenem Bereich ist häufig verkehrsreich.

Um die neue Situation zu bewältigen hat das Management des Terminals vor kurzem weitere 200.000 Quadratmeter Land gekauft, laut Erxleben.

Duisburg ist einer der Endpunkte der Eisenbahnlinie Chongqing-Xinjiang-Europa, deren Betrieb im Jahr 2011 in der südwestchinesischen Stadt Chongqing begann. In den letzten Jahren trafen hier immer mehr Züge aus Zhengzhou, Wuhan, Yiwu, Shenyang und anderen chinesischen Städten ein, die vom CRE betrieben werden.

Statistiken zeigten, dass 78 der Züge von Chongqing-Xinjiang-Europa seit Januar im Betrieb gewesen sind, was ein Zuwachs von 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr war. Für dieses Jahr sind über 1.000 Züge geplant.

TEILNAHME: UNBEGRENZTE MÖGLICHKEITEN

Chen Si, eine Frau aus der westchinesischen Provinz Sichuan, erforscht den großen Markt, der durch die Züge des CRE gebracht wurde, zusammen mit ihrem Ehemann Klaus Hellmann, Mitglied des Aufsichtsrates des deutschen Logistikunternehmens Hellmann.

Die Züge des CRE benötigen für den Transport zwischen Deutschland und China ungefähr 14 Tage, was viel schneller als auf dem Seeweg und günstiger als auf dem Luftweg sei. Daher habe es gewisse komparative Vorteile, laut Chen.

„Das Gesamtvolumen unserer Eisenbahngeschäfte von Europa nach China betrug letztes Jahr 160.000 Tonnen, was fast dem Gewicht des Kölner Doms entspricht”, sagte Matthias Magnor, leitender Geschäftsführer für Züge und Straßen bei Hellmann, während eines Interviews mit Xinhua.

Die Züge des CRE hätten einen großen Beitrag zu diesem Volumen geleistet, wobei das Geschäft sehr schnell wachse, fügte Magnor hinzu.

Viele Industrien haben von den Frachtzügen zwischen Europa und China profitiert.

„In der Modebranche würden die Verkäufe beispielsweise sehr stark durch saisonale Gründe beeinträchtigt werden. Vor dem Betrieb der Züge des CRE hätte man ca. 40 bis 50 Tage für den Transport benötigt. Aber jetzt benötigt man nur 14 bis 15 Tage, wodurch die Verkäufe ausreichend gesichert werden”, sagte Magnor.

Als Hellman vor fünf Jahren mit dessen Frachtgeschäft mit CRE begann, waren einige deutsche Unternehmen nicht sehr optimistisch.

„Ich habe es geschafft, sie zu überzeugen, dass es eine durchführbare Transportoption ist”, sagte Hellmann.

Taten sprechen mehr als Worte. Die Züge des CRE im Rahmen der „Gürtel und Straße”-Initiative sind die „dritte Säule” für den Transport zwischen Europa und Asien geworden, neben Luft- und Seewege.

WIN-WIN: NEUES SEGEL FÜR ALTES SCHIFF

Duisburg war in den letzten Jahren auch mit dem Problem des Rückgangs der traditionellen Wachstumsdynamik konfrontiert und suchte nach neuen Wachstumsmotoren. Es ist wie ein Schiff, dass ein neues Segel bekommt. Durch die Züge des CRE wird Duisburg eine neue goldene Zeit präsentiert.

Johannes Pflug, verantwortlich für China-Angelegenheiten in der Stadtverwaltung von Duisburg, sagte, dass das Volumen des Hafens von Duisburg im Jahr 2017 um 30 Prozent gestiegen sei, wodurch er zum am schnellsten wachsenden Hafen in Deutschland geworden sei.

Die Züge des CRE spielten eine wichtige Rolle und über 6.000 Arbeitsplätze im Bereich Logistik seien für die Stadt geschaffen worden, erzählte Pflug Xinhua und fügte hinzu, dass „wir die Begünstigten der Züge des CRE sind”.

Pflug meint, dass die Züge des CRE Europa und Asien enger verbinden würden, wodurch eine Win-Win-Situation erreicht werde. Nicht nur chinesische Güter, sondern auch chinesisches Kapital und Unternehmen werden von Duisburg angelockt. Mehr als 100 chinesische Unternehmen haben sich bisher in der Region niedergelassen.

„Ein chinesisches Unternehmen baut ein 18-stöckigiges Hotel; das chinesische Unternehmen Huawei ist für das Beleuchtungsprojekt der Stadt verantwortlich”, sagte Pflug.

Der Bürgermeister von Duisburg, Sören Link, sagte, dass die Züge des CRE der Stadt unbegrenzte Möglichkeiten gebracht hätten. Sie bringen nicht nur die Entwicklung der lokalen Logistik, sondern auch die Verbesserung der unterstützenden Dienstleistungen.

Die „Gürtel und Straße”-Initiative sehe Duisburg in einen zweiten Frühling eintreten, laut einem Kommentar der Süddeutsche Zeitung.

Der Rhein fließt durch Duisburg und mündet in die Nordsee. Die Weltwirtschaft ist wie das Meer, dass nicht in den See zurückfließen kann. Protektionismus kann auch nicht die derzeitige Prosperität von Duisburg schaffen. Die neue Bewegung am Rhein ist der Puls dieser großartigen neuen Ära.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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