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Interview: Führendes Automatisierungsunternehmen beäugt Partnerschaft mit China

German.xinhuanet.com | 26-04-2018 14:41:26 | 新华网

HANNOVER, 25. April (Xinhuanet) -- Im vergangenen September stellte die in der Schweiz ansässige ABB-Gruppe ihren Hightech-Roboter YuMi vor, der in Italien ein Orchester dirigierte.

Ulrich Spiesshofer, CEO von ABB, sagte, dass YuMi, basierend auf künstlicher Intelligenz (KI), in nur 17 Stunden das Dirigieren gelernt habe und so ein hohes Niveau an Lernfähigkeit zeigte.

Spiesshofer, dessen Unternehmen sich auf Robotik, Energie, schwere elektrische Ausrüstung sowie Automatisierungstechnologien konzentriert, gab Xinhua ein exklusives Interview während der Teilnahme an der Hannover Messe, die am Montag begann.

Selbstlernende KI könne eine gute Ergänzung zum menschlichen Fachwissen in der Branche sein, sagte er und fügte hinzu, dass sie in allen Bereichen als „echter Produktivitätsbooster“ eingesetzt werden könne.

„Heute sind wir in der digital-automatisierten Industrie“, sagte der CEO. „In der Zukunft ... wird KI menschliche Potentiale wirklich enorm ergänzen.“

In Bezug auf die Entwicklung der KI in China sagte er: „China spielt bereits und wird eine wichtige Rolle bei KI spielen“, und es sei für Unternehmen wie ABB selbstverständlich, mit chinesischen Partnern zusammenzuarbeiten.

Er erwähnte chinesische Unternehmen mit starken Technologien, wie Alibaba und Baidu, und sagte, ABB wolle Partnerschaften mit ihnen aufbauen.

Spiesshofer bezeichnete die Bemühungen Chinas, KI zu entwickeln, als beeindruckend, insbesondere im Bildungssektor, wo die Technologie weit verbreitet sei.

Industrie 4.0 ist für ihn von „purer Ambition in die Realität“ gerückt, seit das Konzept erstmals auf der Hannover Messe 2011 vorgestellt wurde.

Industrie 4.0, auch bekannt als die vierte industrielle Revolution, ist der gegenwärtige Trend, fortschrittliche Fertigung mit dem Internet der Dinge zu verbinden. Eine vernetzte Industrie, eine offene Datenarchitektur, Sensor-fähige Geräte, Cloud-basierte Datenspeicherung und KI-gestützte Fertigung sind die neue Norm in der industriellen Produktion.

In Spiesshofers Vision werden zukünftige Fabriken viel kleiner, näher an der Nachfrage und intelligenter mit Hilfe von selbstlernender KI sein.

Neben KI sieht ABB auch große Chancen auf dem Markt für Elektromobilität in China, da die Hälfte des weltweiten Verkaufs von Elektrofahrzeugen im letzten Jahr in China getätigt wurde.

Auf der Hannover Messe stellte ABB seine 350-Kilowatt-Elektrofahrzeug-Ladetechnologie vor, mit der Elektroautos nach acht Minuten Ladezeit 200 km zurücklegen können.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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