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Spotlight: Südkoreas Präsident und Spitzenführung der DVRK treffen sich in Panmunjom, um „neue Geschichte“ auf der Halbinsel einzuläuten

German.xinhuanet.com | 28-04-2018 14:33:36 | 新华网

GOYANG, Südkorea, 27. April (Xinhuanet) -- Unter intensiver globaler Aufmerksamkeit trafen sich der südkoreanische Präsident Moon Jae-in und die Spitzenführung der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) Kim Jong Un am Freitag im Grenzdorf Panmunjom, in der Hoffnung auf eine Ära des Friedens auf der Halbinsel.

Das Treffen zwischen Moon und Kim, der dritte innerkoreanische Gipfel, fand 11 Jahre nach dem letzten statt, zu einer Zeit, in der die Beziehungen zwischen den beiden Koreas infolge von Initiativen von Seoul und Pjöngjang und anderen beteiligten Parteien bezüglich der Nuklearfrage auf der koreanischen Halbinsel verbessert wurden.

Die ersten beiden Gipfel dieser Art fanden jeweils 2000 und 2007 in Pjöngjang statt.

Am Freitagmorgen erreichte die Autokolonne von Moon etwa 30 Minuten vor Kims geplanter Ankunft um 9:30 Uhr Ortszeit (00:30 GMT) die südkoreanische Seite von Panmunjom.

Kim traf um die geplante Zeit auf der DVRK-Seite von Panmunjom ein und durchquerte die militärische Demarkationslinie (MDL), die das Grenzdorf teilt.

Die beiden Staatsführungen unterhielten sich und hatten einen langen Händedruck über die beiden Seiten einer niedrigen Betonplatte hinweg, die die Landgrenze zwischen den beiden Koreas markiert.

Kim ging dann über die MDL auf die südkoreanische Seite und war damit die erste DVRK-Spitzenführung, der nach dem Ende des Korea-Krieges 1950-1953 südkoreanischen Boden betrat.

Sie posierten für die Medien auf beiden Seiten der MDL und dann lud Kim Moon ein, kurz die Grenze zur Seite der DVRK zu überqueren. Der Vorfall rief den Applaus der Anwesenden hervor.

Die Staatsführungen kehrten auf die südkoreanische Seite von Panmunjom zurück und reichten sich die Hände. Strahlendes Lächeln lag auf ihren Gesichtern.

Sie wurden von einer traditionellen südkoreanischen Ehrengarde auf einem roten Teppich eskortiert und gingen zu einem Platz zwischen dem Freiheitshaus und dem Friedenshaus, einem Veranstaltungsort des historischen Gipfels.

Moon und Kim inspizierten dort die Ehrengarde. Danach begrüßten sie die offiziellen Delegierten beider Seiten, die sie begleiteten.

Kim ging in das Friedenshaus und unterschrieb ein Gästebuch an der Rezeption. „Eine neue Geschichte beginnt jetzt - am Beginn einer Ära des Friedens“, schrieb er.

Die beiden Staatsführungen machten ein Gedenkfoto im Erdgeschoss des Friedenshauses und gingen dann für ein formelles Gespräch in den ersten Stock.

„In dem Moment, als Vorsitzender Kim die militärische Demarkationslinie überquerte, wurde Panmunjom ein Symbol des Friedens, statt eines Symbols der Teilung“, sagte Moon vor ihren Gesprächen.

Nach den formellen Gesprächen kehrte Kim für eine Mittagspause auf die DVRK-Seite von Panmunjom zurück. Die zweite Runde formeller Gespräche zwischen ihnen, gefolgt von einem Bankett, wird am Nachmittag stattfinden.

Der Gipfel kam, nachdem sich die Beziehungen zwischen Seoul und Pjöngjang seit Beginn dieses Jahres verbessert haben, insbesondere im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen in Südkoreas östlichem Landkreis Pyeongchang.

Von den beiden Staatsführungen wird erwartet, dass sie die Denuklearisierung und die Verwandlung ihres Waffenstillstandsabkommens in ein Friedensregime diskutieren.

„Ich bin sehr froh darüber, dass der Gipfel abgehalten wird. Ich möchte wissen, wie die beiden Seiten einen dauerhaften Frieden auf der Halbinsel und die Wiedervereinigung getrennter Familien besprechen können“, sagte Oh Sun-myeong, eine 47 Jahre alte Hausfrau in Seoul.

In Bezug auf die „warme Brise“ auf der koreanischen Halbinsel sagte Troy Stangarone, Seniordirektor des Korea Economic Institute, einer in Washington ansässigen Non-Profit-Forschungsinstitution, dass ein großer Verdienst relevanten Ländern wie China zugeschrieben werden sollte, „für die Schaffung des Umfelds, das für den kommenden innerkoreanischen Gipfel notwendig ist“.

Als Hauptbeteiligter hat sich China für die Entwicklung des Friedens auf der koreanischen Halbinsel eingesetzt und einen „zweigleisigen“ Ansatz vorgeschlagen - die Denuklearisierung voranzutreiben und inzwischen ein Friedensregime für relevante Parteien zu schaffen. Es hat alle beteiligten Parteien aufgefordert, reibungslose Gespräche zwischen den Staatsführungen von Südkorea und der DVRK sowie Gespräche zwischen Spitzführung der DVRK und US-Präsident zu fördern, um eine politische Lösung auf der Halbinsel zu erreichen.

Vom 25. bis 28. März besuchte Kim Beijing und führte mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping Gespräche.

„Moon Jae-in hat eine Vision von friedlicher Koexistenz mit der DVRK. Es ist die richtige Vision“, sagte Adam Mount, Direktor des Defense Posture Project der Federation of American Scientists, gegenüber CNN nach einer Live-Übertragung der vorgesprächlichen Aktivitäten.

Auf den Gipfel am Freitag wird ein Treffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump im Mai oder Anfang Juni folgen.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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