JP-Morgan: Reform, Öffnung kommen China und der Welt zugute
BEIJING, 14. Mai (Xinhuanet) -- Reform und Öffnung haben nicht nur die Entwicklung in China gefördert, sondern auch der ganzen Welt Vorteile gebracht, sagte Nicolas Aguzin, Vorsitzender und CEO von JP Morgan Asia-Pacific.
China sei nach 40 Jahren der Reform und Öffnung ein wichtiger Teil der Weltwirtschaft geworden, während alle Länder und Regionen vom Wachstum der chinesischen Wirtschaft profitiert hätten, sagte Aguzin in einem exklusiven Interview mit Xinhua.
In den vergangenen 40 Jahren wuchs Chinas Wirtschaft, die heute die zweitgrößte der Welt ist, von weniger als 2 Prozent des weltweiten BIP auf rund 15 Prozent. Das Pro-Kopf-BIP ist von weniger als 400 Yuan (62,5 US-Dollar) auf 59.660 Yuan gestiegen und die Anzahl chinesischer Unternehmen auf der Fortune Global 500-Liste ist von null auf 115 gestiegen.
Von allen gemachten Fortschritten identifizierte Aguzin die Armutsbekämpfung als Chinas größte Errungenschaft in den vergangenen 40 Jahren, die er als „eine Errungenschaft, die die Menschheit noch nie in diesem Ausmaß erreicht hat“ bezeichnete.
Durch 40 Jahre der Reform und Öffnung hat China 700 Millionen Menschen aus der Armut befreit, mehr als die gemeinsame Bevölkerung der Vereinigten Staaten, Russlands, Japans und Deutschlands, was über 70 Prozent der weltweiten Armutsreduzierung ausmacht. Das Land will bis 2020 alle Bürger aus der Armut befreien.
„Wenn wir uns den Beitrag ansehen, den China heute für die Welt leisten kann, wird das sehr wichtig sein. In Bezug auf Innovation und Unternehmergeist liefert China der Welt einen Mehrwert“, sagte Aguzin.
Der Wall-Street-Gigant ist seit fast einem Jahrhundert in China tätig und das Land bleibt sein „langfristiger Fokus“.
„[Während die Wirtschaft gewachsen ist,] sind wir gewachsen. Es gibt viele Wege, auf denen das Unternehmen vom Wachstum Chinas profitiert hat und von chinesischen Kunden, die sich nach Übersee ausweiten“, sagte er.
JP Morgan ist die neueste ausländische Firma, die die Gründung einer Wertpapierfirma mit Mehrheitsbeteiligung in China beantragt hat und damit die neuen Regelungen nutzt, die das Land im vergangenen Monat eingeführt hatte, um die Wirtschaft weiter zu öffnen.
„Die Richtung war sehr konsequent in Richtung Öffnung, Liberalisierung des Marktes, Ausbau der internationalen Präsenz in China und Ausbau der chinesischen Präsenz auf internationaler Ebene“, sagte Aguzin.
Optimistisch zu den wirtschaftlichen Aussichten Chinas sagte er: „Es kommen noch mehr gute Dinge für China, für seine Unternehmen, für seine Bevölkerung und für JP Morgan“.
Er warnte vor Gefahren für die Wirtschaft, einschließlich geopolitischer Risiken, chinesisch-amerikanischer Handelsspannungen und innenpolitischer Herausforderungen bei der Herstellung eines Gleichgewichts zwischen der Aufrechterhaltung des Wachstums, der Gewährleistung der Finanzstabilität und der Vermeidung großer gesellschaftlicher Ungleichheit.
Optimistisch über die bevorstehenden chinesisch-amerikanischen Handelsverhandlungen sagte Aguzin, er erwarte, dass die Gespräche Fortschritte machen werden.
„Es wird wahrscheinlich eine lange Zeit dauern, bis sich die beiden Seiten über alles einig sind. Das Wichtige ist, dass sie reden, die Probleme gründlich handhaben und sicherstellen, dass sie, wenn sie sich einig sind, sich die Zeit genommen haben, die Fakten zu jedem Thema zu verstehen. Das ist wichtiger als die Geschwindigkeit“, sagte er.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)