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BMW erhöht Preise in China wegen Auswirkungen der Handelsspannungen

German.xinhuanet.com | 10-07-2018 20:53:14 | 新华网

BERLIN, 9. Juli (Xinhuanet) -- BMW werde wegen höherer Importzölle gezwungen sein, die Preise seiner in China verkauften Fahrzeuge zu erhöhen, kündigte der deutsche Luxus-Automobilhersteller am Montag an.

„BMW China wird die höheren Zölle für aus den USA importierte Autos nicht vollständig absorbieren können“, sagte ein Sprecher des DAX-notierten Konzerns gegenüber der Presse in München.

„Derzeit berechnen wir notwendige Preiserhöhungen in diesem Zusammenhang“, fügte der Sprecher hinzu.

Die Handelsspannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China, den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, sind seit Freitag eskaliert, als die Vereinigten Staaten begannen, chinesischen Produkten im Wert von 34 Milliarden US-Dollar einen zusätzlichen Zollsatz von 25 Prozent aufzuerlegen.

China war gezwungen, zurückzuschlagen. Die Zollbehörde des Landes kündigte an, dass zusätzliche Zollsätze für einige Einfuhren aus den Vereinigten Staaten im gleichen Wert, einschließlich landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Fahrzeuge und Wasserprodukte am selben Tag in Kraft treten.

BMW betreibt in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina seine größte Automobilmontagelinie, von wo aus traditionell die SUV-Modelle X3 und X6 nach China und andere Destinationen auf der ganzen Welt exportiert werden.

Im Mai eröffnete das deutsche Unternehmen eine neue Fabrik in Shenyang, China. Die Fabrik hat in einer ersten großen Lieferkettenverschiebung bei BMW als Reaktion auf den von der US-Regierung ausgelösten Handelskrieg bereits die Produktion des X3 für den chinesischen Markt vom Standort Spartanburg übernommen.

BMW ist nicht der erste deutsche Automobilhersteller, für den die Umsetzung von Trumps „America First“-Doktrin begonnen hat, finanzielle und logistische Probleme zu schaffen. Im Juni senkte der in Stuttgart ansässige Hersteller Daimler seine Ergebnisprognose für 2018 aufgrund der sich verschärfenden Handelsfriktionen.

In einer Stellungnahme an die Investoren betonte Daimler, dass es die Auswirkungen der sich verschärfenden Handelskonfrontation durch die Neuverteilung von Fahrzeugen auf andere Märkte nicht vollständig ausgleichen könne. Besonders betroffen werde wahrscheinlich die SUV-Montagelinie der Daimler-Flaggschiffmarke Mercedes-Benz in Vance, Alabama, sein, da der Absatz im wichtigen chinesischen Markt rückläufig war.

Nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young haben Volkswagen und BMW im ersten Quartal 2018 ihre führenden Positionen in der globalen Automobilindustrie beibehalten. Der in Wolfsburg ansässige Hersteller Volkswagen lag hinsichtlich Verkaufszahlen und Umsatz weltweit an der Spitze, BMW erreichte den ersten Platz für Profitabilität.

Der Studie zufolge war das lebhafte Geschäft in China erneut ein wesentlicher Wachstumstreiber für die deutschen Automobilhersteller.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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