Xinhuanet Deutsch

Wirtschaftsnobelpreisträger sagt, Abkehr von Rechtsstaatlichkeit im internationalen Handel kostspielig

German.xinhuanet.com | 20-09-2018 15:38:06 | 新华网

NEW YORK, 18. September (Xinhuanet) – Indem die Vereinigten Staaten sich aus multilateralen Handelsabkommen zurückziehen und einseitig Zölle auf wichtige Handelspartner erheben, wenden sie sich von einem regelbasierten Handelsregime ab, das für das globale Wachstum entscheidend gewesen sei, sagte Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz.

Der amerikanische Ökonom, der über die wirtschaftlichen Folgen der jüngsten Aktionen der USA auf einem Forum des Zentrums für Kapitalismus und Gesellschaft der Columbia Universität sprach, bemerkte, dass Präsident Donald Trump viele Missverständnisse über den Handel habe.

Während Trump sagte, dass viele internationale Abkommen unfair gegenüber den Vereinigten Staaten seien, seien die meisten Abkommen in Wirklichkeit unfair gegenüber den Entwicklungsländern, sagte Stiglitz.

Er wies darauf hin, dass die Vereinigten Staaten mit den jüngsten Maßnahmen gegen die Rechtsstaatlichkeit wahrscheinlich mehr zahlen aber weniger erreichen würden.

„Ein Handel mit asymmetrischer Information ist sehr kostspielig. Es gibt oft Ausfälle. Und einer der Gründe für die Vorteile der Rechtsstaatlichkeit ist, dass man nicht all diese Energie in ständige Neuverhandlungen investieren muss“, sagte Stiglitz.

In Bezug auf die jüngste Ankündigung der Trump-Regierung, zusätzliche Zölle auf chinesische Produkte zu erheben, sagte Stiglitz, dass die Regierung die Verhandlungsmacht der Vereinigten Staaten überschätze und den Widerstand anderer gegen den Einsatz roher Gewalt unterschätze.

„Die Opiumkriege des 19. Jahrhunderts sind in ihren (chinesischen) Köpfen immer noch sehr lebendig und ich wäre überrascht, wenn sie diesem Versuch, rohe Gewalt anzuwenden, leicht nachgeben würden“, sagte er.

Die Vereinigten Staaten haben unter Missachtung überwältigender internationaler und nationaler Opposition angekündigt, ab dem 24. September weitere 10-Prozent-Zölle auf chinesische Produkte im Wert von 200 Milliarden US-Dollar zu erheben und weitere eskalierende Zollmaßnahmen zu ergreifen.

China war am Dienstag gezwungen zu reagieren und kündigte an, ab dem 24. September US-amerikanische Produkte im Wert von 60 Milliarden US-Dollar mit zusätzlichen Zöllen zu belegen.

Auf die Frage nach seiner Sicht auf die Diskussion der Rechte an geistigem Eigentum, die im Zentrum der Handelsspannungen zwischen den USA und China steht, sagte Stiglitz, dass es im Bereich künstlicher Intelligenz keinen Diebstahl von geistigem Eigentum gibt, weil China „an vorderster Front steht“.

In Bezug auf die chinesische Politik für den Zugang ausländischer Unternehmen zum chinesischen Markt durch Joint Ventures sagte Stiglitz: „Es ist völlig verständlich, dass ein Entwicklungsland die Lücke zwischen sich selbst (und Industrieländern) schließen und versuchen will, Wissen zu absorbieren. Das ist nicht dasselbe wie Diebstahl geistigen Eigentums“.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

Weitere Artikel
010020071360000000000000011100001374818801