Economic Watch: China beschleunigt Öffnung im Finanzsektor

BEIJING, 10. Dezember (Xinhuanet) -- Vierzig Jahre später hat sich die finanzielle Öffnung, die einst als Risiko betrachtet wurde, als lohnendes Risiko und als Segen für Unternehmen in China und darüber hinaus erwiesen.

Während China nach neuen Fortschritten in Reform und Öffnung strebt, werden ausländische Investoren durch einen neuen Anstoß im Finanzsektor mehr Chancen erhalten, die Marktdividenden des Landes zu teilen.

Im letzten Schritt billigte China die Absicht der UBS AG, eine Mehrheitsbeteiligung an ihrem Joint Venture für Wertpapiere auf dem Festland zu erwerben. Damit wird UBS das erste globale Finanzinstitut, das die neuen Regeln des Landes zur weiteren Öffnung seines Finanzmarktes nutzte.

Die UBS AG wird ihren Anteil an der UBS Securities Co. von derzeit 24,99 Prozent auf 51 Prozent erhöhen.

Sergio P. Ermotti, CEO der UBS-Gruppe, sagte, dieser Schritt unterstreicht das langfristige Engagement des Unternehmens für den chinesischen Markt und es werde weiterhin Gelegenheiten verfolgen.

„Die weitere Öffnung des chinesischen Finanzsektors bietet große Chancen für unser Wealth-Management-, Investmentbank- und Vermögensverwaltungsgeschäft“, sagte er.

Eugene Qian, Präsident von UBS Securities, sagte, mit einer Mehrheitskontrolle könne UBS die Chancen auf den chinesischen Kapitalmärkten besser wahrnehmen und einen größeren Beitrag zur UBS-Gruppe leisten.

Im Mai reichte der US-amerikanische Finanzkonzern JP Morgan einen Antrag bei der China Securities Regulatory Commission (CSRC) ein, um eine neue, voll integrierte Wertpapierfirma zu gründen, an der er 51 Prozent der Anteile halten und erwartet, seinen Anteil in den nächsten Jahren auf 100 Prozent zu erhöhen.

„Die CSRC akzeptierte unseren Antrag am 12. Oktober und gab am 12. November erste Feedback-Stellungnahmen ab“, sagte Mark Leung, CEO von JP Morgan China, am Montag per E-Mail gegenüber Xinhua.

Dies geschah, nachdem das Land 11 finanzielle Öffnungsmaßnahmen enthüllt, darunter die Genehmigung für ausländische Firmen, 51% ihrer Maklerunternehmen zu besitzen, verglichen mit den vorherigen 49 Prozent, und einen Zeitplan veröffentlicht hatte.

China wird auch ausländische Investoren dazu ermutigen, in die Sektoren Treuhand, Finanzleasing, Autokredite, Geldmaklergeschäft und Konsumfinanzierung einzusteigen, ein Schritt, der vor Ende dieses Jahres in Kraft treten wird.

Nach dem Start der Aktienverbindungen Shanghai-Hongkong und Shenzhen-Hongkong, die es ausländischen Investoren erleichtern, A-Aktien zu kaufen, wird in diesem Monat ein ähnliches Programm zwischen Shanghai und London erwartet.

Sieben der elf Maßnahmen wurden umgesetzt, schrieb Yi Gang, Gouverneur der People's Bank of China, der Zentralbank des Landes, letzte Woche in einem unterzeichneten Artikel.

Nach 40 Jahren der Reform und Öffnung sei Chinas Finanzsektor zu einem wichtigen Teil des internationalen Finanzsystems geworden und sei bereit, sich der Welt weiter zu öffnen, sagten Analysten.

Eine weitere finanzielle Öffnung werde die heimischen Akteure nicht gefährden, sondern eher einen Welseffekt bewirken und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Sektors verbessern, sagte Yao Yudong, Chefökonom des Dacheng Fund.

Das Land wird zwar die finanzielle Öffnung vorantreiben, seine Bemühungen um Risikokontrolle jedoch nicht verringern. „Das Land wird ein Gleichgewicht zwischen Finanzreform, Entwicklung und Stabilität schaffen“, sagte Yi Gang.

Die Zentralbank werde den Finanzmarkt weiterentwickeln, die Finanzreform vorantreiben und die Öffnung unter dem Vorbehalt der Aufrechterhaltung der Stabilität des Finanzsystems, der Gewährleistung kontinuierlicher Finanzdienstleistungen und der Verhinderung systemischer finanzieller Risiken vorantreiben, sagte Yi.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)