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Xinhua-Headlines: Geh nach China -- Junge Amerikaner verfolgen Träume in schnell wachsender Volkswirtschaft

German.xinhuanet.com | 10-01-2019 18:24:05 | 新华网

NEW YORK, 9. Januar (Xinhuanet) -- Nachdem Justin Scholar sein neuestes Video auf einem riesigen LED-Bildschirm auf dem Times Square unten gesehen hatte, sprang er von seinem Stuhl auf und versuchte es mit seinem iPhone aus dem riesigen Fenster des Büros von Xinhua North America im obersten Stock eines Hochhauses in Midtown Manhattan, New York, aufzunehmen.

Die interessante Episode fand statt, als der 25-jährige junge Mann aus dem US-Bundesstaat New Jersey letzten Monat ein Interview mit Xinhua abschloss.

„Es ist eine Art amerikanischer Traum, deinen Namen in Licht zu sehen, richtig?“, sagte der aufgeregte Videoproduzent und Musiker.

„DEIN TRAUM IST DORT“

Das Video, mit dem Scholar seinen „amerikanischen Traum“ verwirklicht, wurde in China gedreht und produziert, wo Scholar als Inhaber eines Medienunternehmens lebt und arbeitet.

Nach seiner ersten Mandarin-Klasse vor sieben Jahren in der High School hatte Scholar China als Reiseziel für die Zukunft aufgeführt und machte 2015 seine erste Reise nach Shanghai, als Teil eines Auslandsstudiumprogramms bei seinem Studium an der New York University.

„Shanghai ist eine unglaublich effiziente, moderne Stadt“, sagte Scholar. „Diese tadellos genaue und schnelle Metro zu haben und sehr saubere Straßen und nachts helle Lichter zu haben und Tausenden Menschen die dorthin strömen ... das ist eine Erfolgsgeschichte eines Jahrtausends“.

Der junge Mann verliebte sich in die Stadt, wo er viel authentisches „Xiaolongbao“ oder kleine gedünstete Teigtaschen aß und sich auf der Straße um 3 Uhr morgens sicher fühlte. Er lernte Malerei, Kalligraphie und das chinesische Instrument Guzheng, was seine künstlerischen Fähigkeiten mit einem Hauch östlicher Ästhetik bereicherte.

Scholar fühlte Shanghais Ruf nach größerem geschäftlichen Wohlstand mit ausländischer Beteiligung, da die lokale Regierung „ihre Türen öffnet und neue Geschäftsvisa und neue Anreize für die Niederlassung von Unternehmen bietet“.

Er entschied sich dafür, an seinem 24. Geburtstag nach Shanghai zurückzukehren, mit dem Bestreben, sein eigenes Unternehmen zu gründen, als seine Karriere zu Hause bereits erfolgreich war, nachdem er Werbespots für große Namen wie Coca Cola und Jaguar gemacht hatte.

„Ich fühlte mich wirklich dazu inspiriert, zurück zu gehen. Und schließlich sage ich ihnen, das ist es, was in meinem Herzen ist; dies ist, was ich tun möchte. Es fühlt sich an, als würde jede Unze meines Körpers sagen: Geh zurück nach China. Dein Traum ist dort. Dein Leben ist dort“, sagte Scholar.

Das Unternehmen, das Scholar mit seinem chinesischen Geschäftspartner gegründet hat, hat bisher rund 15 Videos für Pop-Ikonen, Fashionistas und Kunstmuseen produziert. Das Video, das am Times Square abgespielt wird - ein Werbefilm für Tourismus in der südwestchinesischen Stadt Chongqing - war das erste Projekt für eine lokale Regierung in China.

„WO DIE ZUKUNFT STATTFINDET“

Nach seinem Abschluss an der Columbia University im Jahr 2012 machte sich Zak Dychtwald auf eine Entdeckungsreise nach China, wo „alle sagten, die Zukunft finde dort statt“.

„Das China, das mir zu Hause beschrieben wurde, war Welten entfernt von dem China, das ich tatsächlich erlebte“, sagte der 28-jährige aus dem US-Bundesstaat Kalifornien gegenüber Xinhua.

Dychtwald ist kürzlich nach New York City gezogen, wo er eine Denkfabrik und ein Beratungsunternehmen mit dem Schwerpunkt „Young China“ gegründet hat, das amerikanischen Unternehmen und Organisationen eine einzigartige Linse bietet, um die Chancen Chinas besser zu verstehen und zu nutzen.

In China gibt es über 300 Millionen Englischlernende - meistens Millennials, verglichen mit 1 Million Chinesischlernenden in den Vereinigten Staaten. Der drastische Vergleich trug zu einem erheblichen Ungleichgewicht des gegenseitigen Verständnisses zwischen den beiden Ländern bei, da „Sprache ein großer Indikator für Verständnis“ sei, sagte Dychtwald.

Der junge Amerikaner, der fließend Mandarin spricht, war beeindruckt von den beispiellosen Lebenserfahrungen seiner chinesischen Altersgenossen während seines Forschungsaufenthalts in verschiedenen Teilen des Landes.

„Es gibt diese junge Generation, die glaubt, dass sie als Volk, als Kultur auf dem Vormarsch sind, dass sie stolz darauf sind, Chinese zu sein, dass sie nicht unbedingt westliches Zeug haben wollen, nur weil es westlich ist ... Es gibt Anerkennung, dass was China heute schafft, etwas Besonderes ist und es sich lohnt, stolz zu sein“, sagte Dychtwald.

Viele der chinesischen Millennials wuchsen mit westlichen Filmen, Fernsehserien und Mode auf und entwickelten ein „differenziertes“ und „intimes“ Verständnis der westlichen Kultur, sagte er.

Abgesehen von der Sprachbarriere, sagte Dychtwald, dass viele Amerikaner immer noch eine Wahrnehmung Chinas beherbergen „die in den 1990er und 2000er Jahren steckengeblieben ist“, und seine amerikanischen Altersgenossen wurden von einer Generation erzogen, die von einer Mentalität des Kalten Krieges beeinflusst wurde.

„Ich hoffe, dass von beiden Seiten mehr Anstrengungen unternommen werden, um ein echtes Verständnis zu schaffen, nicht nur (von) Slogans, nicht nur (von) politische Reden, sondern von Menschen“, sagte er und fügte hinzu, er hoffe, eine Brücke zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt mit zu bauen.

„ICH WÄRE DEFINITIV NICHT DORT WO ICH BIN“

„Ich persönlich wäre ohne das Konfuzius-Institut definitiv nicht dort, wo ich bin“, sagte Carrie Feyerabend gegenüber Xinhua und erinnerte sich an ihre unglaubliche Reise, seit 2010 Mandarin und Pekingoper zu lernen.

Feyerabend wuchs in Skaneateles, einer kleinen Stadt im Bundesstaat New York, auf, studierte Pekingoper in Beijing und dient jetzt als Assistent des Direktors des Confucius Institute of Chinese Opera (CICO) der Binghamton University (BU).

Feyerabend entschied sich trotz ihres Hauptfachs Spanisch an der BU für Chinesisch, weil es eine schwierige Sprache war und sie sich selbst herausfordern wollte.

Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen entschied sich die CICO für Feyerabend, um an der Chinese Bridge oder dem Chinesisch-Wettbewerb für ausländische Hochschulstudenten teilzunehmen.

Be ihrer zweiten Teilnahme an der Anfängerrunde in den Vereinigten Staaten gewann sie den ersten Platz und erhielt die Gelegenheit, für ein Semester Pekingoper an der National Academy of Chinese Theatre Arts (NACTA) in Beijing zu studieren .

Sie ist jetzt eine hervorragende Sängerin der Pekingoper und Tänzerin des Shuixiu, wörtlich Wasserärmel, einem der geschicktesten Stunts in der Pekingoper.

Laut Feyerabend habe das Erlernen der chinesischen Kultur nicht nur die Interaktion mit den Chinesen erleichtert, sondern auch dazu beigetragen, dass sie sich mit Menschen aus der ganzen Welt verbinde.

„Ich persönlich versuche, nach einer Richtlinie zu leben, nach der Sie ein Buch nicht anhand seines Einbandes beurteilen können. Sie wissen nie, was darunter liegt“, sagte sie. „Der einzige Weg, um herauszufinden, was darunter liegt, ist, Gespräche mit Menschen zu führen, ihre Geschichte kennenzulernen und ihren Hintergrund kennenzulernen“.

Die Konfuzius-Institute in den Vereinigten Staaten seien eine fantastische Ressource für Schüler, die über den Unterricht hinausgehen, mit chinesischen Lehrern interagieren und verschiedene Aspekte der chinesischen Kultur kennenlernen können, sagte sie.

ALTE GENERATION SÄT, JÜNGERE GENERATION ERNTET

Scholar, Dychtwald und Feyerabend gehören zu Hunderttausenden jungen Amerikanern, die nach Chinas Reform und Öffnung in den vergangenen vier Jahrzehnten nach goldenen Möglichkeiten Ausschau hielten.

Ein altes chinesisches Sprichwort besagt „eine Generation pflanzt die Bäume, in deren Schatten eine andere Generation ruht“, und sowohl die jüngeren Amerikaner als auch Chinesen profitieren von den enormen Dividenden der für beide Seiten vorteilhaften bilateralen Beziehungen.

Scholar reflektiert seine eigene Geschichte und ermutigt mehr junge Amerikaner, die Außenwelt zu erkunden, um eine erfüllendere Lebenserfahrung zu sammeln und er empfiehlt jungen Unternehmern und Künstlern nachdrücklich Shanghai und andere boomende chinesische Städte.

Seiner Meinung nach könnten junge Menschen beider Länder eine wichtige Rolle bei der Förderung der bilateralen Beziehungen spielen, indem sie im Land des jeweils anderen studieren und ein „wirkliches gegenseitiges Verständnis zwischen Jugendkultur“ entwickeln.

„Meine Kinder werden wahrscheinlich am Ende Chinesisch sprechen und viele junge Chinesen werden sagen: Meine Eltern haben in den USA studiert“, sagte Scholar. „Ich glaube, dass Amerika und China eine sehr starke Beziehung entwickeln werden.“

(Xinhua-Korrespondenten Zhang Mocheng, Wang Ying und Guo Peiran in New York trugen zur Geschichte bei)

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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