Interview: Experte sagt, dass der Handel zwischen China und der EU dem Neustart der Wirtschaft hilft

MADRID, 22. Juni (Xinhuanet) -- Der Handel zwischen China und der Europäischen Union (EU) helfe beim Neustart ihrer Volkswirtschaften, die durch die COVID-19-Pandemie auf Eis gelegt wurde, sagte ein renommierter spanischer Wirtschaftswissenschaftler hier am Montag.

“Die Wirtschaft ist durch die Pandemie stark zurückgefallen; es ist zweifellos eine Situation, die gute Beziehungen zwischen China und der EU belohnt”, sagte Ramon Tamames, Mitglied der Königlichen Akademie für Moral und Politikwissenschaft Spaniens, gegenüber Xinhua, als die chinesischen Führungen und die neuen EU-Führungen am Montag per Videoverbindung ihr erstes offizielles Treffen abhielten.

Das 22. Treffen der China-EU-Führungen fand anlässlich des 45. Jahrestags der Aufnahme bilateraler diplomatischer Beziehungen statt.

In seiner Rede bei dem Treffen sagte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping, China sei bereit, der europäischen Seite die Hand zu reichen, um in der Post-Pandemie-Ära auf eine stabilere und reifere Beziehung voranzutreiben und ihre Beziehungen auf ein neues Hoch zu heben.

Xi rief beide Seiten dazu auf, als zwei riesige Märkte zu dienen, die globale Entwicklung und Prosperität fördern, und die Offenheit der Märkte füreinander aufrechtzuerhalten.

Der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen sagten ihrerseits, dass die Beziehungen zwischen der EU und China voller Vitalität seien.

Die EU sei bereit, den bilateralen Handel auszuweiten und weitere Fortschritte in der Zusammenarbeit mit China in den Bereichen grüne und kohlenstoffarme Entwicklung, digitale Wirtschaft und anderen Bereichen voranzutreiben, sagten sie.

“Wir sollten über ein Freihandelsabkommen nachdenken, um den Austausch flexibel zu gestalten”, sagte Tamames, ein Professor für Wirtschaftsstruktur.

“Ich denke, dass China große Anstrengungen unternehmen wird, um sich zu erholen und zu versuchen, zu verhindern, dass 2020 ein Jahr des negativen Wachstums wird. Sie verfügen über alle Instrumente, um dies zu erreichen”, sagte er und zeigte sich optimistisch, dass auch die EU eine wichtige Chance ergreifen könne.

“Europa wird es verstehen, die Dinge so zu handhaben, dass der Handel zwischen China und der EU zunimmt”, sagte er.

Tamames erinnerte an die globale Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 und sagte, China habe damals “große Anstrengungen unternommen, um die Investitionen in die Infrastruktur zu erhöhen”.

Dieses Mal, “mit einem flexibleren Produktionsmodell” im Jahr 2020, könnte China eine andere Rolle bei der Stimulierung der Produktion in anderen Ländern spielen, indem es “den Export (für andere) erleichtert”, sagte er.

Tamames zeigte sich zuversichtlich, dass China mit seinen finanziellen Reserven “keine Probleme haben werde, die Importe über längere Zeiträume zu steigern”, was nicht nur anderen Ländern zugute käme, sondern auch ihm selbst helfen könne, “die Bedürfnisse seiner Verbraucher zufriedenzustellen”.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)