Interview: China „Lokomotive“ für den globalen Aufschwung nach der Pandemie, sagt Wirtschaftswissenschaftler
GENF, 12. August (Xinhuanet) -- Man erwarte, dass China in der Zeit nach der Pandemie die Rolle einer „Lokomotive“ für den globalen Aufschwung spielen werde, sagte ein schweizer Ökonom.
„Der chinesische Markt ist aufgrund seiner Größe und seines anhaltenden Wachstums zu einem wichtigen Wachstumsmotor geworden“, sagte Rudolf Minsch, Chefökonom des Schweizerischen Wirtschaftsdachverbandes economiesuisse, kürzlich in einem Interview mit Xinhua.
Darüber hinaus sei es „absolut entscheidend, dass China sich jeder Tendenz zur Umkehr der Globalisierung widersetzt“, sagte Minsch und fügte hinzu, dass China die Bemühungen zur „Schaffung eines marktorientierten, gesetzesbasierten und internationalisierten Geschäftsumfelds“ fortsetze.
„Der wichtigste Teil der heutigen chinesischen Wirtschaftspolitik ist meiner Ansicht nach das Engagement der Regierung, die Tür zur Welt trotz der Schwierigkeiten, die sich aus der Coronavirus-Krise ergeben, zu öffnen“, sagte Minsch.
„Offene Märkte sind der Schlüssel für das langfristige Wachstum Chinas und damit auch des Rests der Welt“, fügte er hinzu.
Dieses Jahr feiern die diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und China ihr 70-jähriges Bestehen. Seit 2010 ist China der größte Handelspartner der Schweiz in Asien und nach der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten der drittgrößte weltweit. Ein Freihandelsabkommen zwischen den beiden Ländern wurde 2013 unterzeichnet und trat am 1. Juli 2014 in Kraft.
„Es gibt so viele schweizer Unternehmen in China, die mit chinesischen Firmen als Kunden, als Lieferanten oder als Forschungs- und Entwicklungspartner zusammenarbeiten“, stellte Minsch fest.
Während diese Unternehmen auf dem chinesischen Markt einem „harten Wettbewerb“ ausgesetzt seien, haben sie auch enorme Möglichkeiten, „von der sehr effizienten und schnellen Art und Weise zu profitieren, wie chinesische Unternehmen neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln“, sagte er.
„In den meisten Fällen sind die Produkte und Dienstleistungen der beiden Länder komplementär. Parallel mit dem höheren Einkommen der chinesischen Bevölkerung wird die Nachfrage nach Schweizer Produkten und Dienstleistungen steigen“, fügte er hinzu.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)