Interview: BMW schaut positiv auf langfristige Entwicklung des chinesischen Automarkts
BERLIN, 13. Februar (Xinhua) -- Der deutsche Autobauer BMW hat seine Zuversicht hinsichtlich der langfristigen Entwicklung des chinesischen Marktes nach Rekordverkäufen in China im Jahr 2020 ausgedrückt.
„Wir sind zuversichtlich, dass China sich weiter öffnen und eine qualitativ hochwertige Entwicklung fördern wird"“ sagte Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG in einem schriftlichen Interview mit Xinhua.
Der BWW-Chef erklärte, dass mit dem Jahr 2021, dem ersten Jahr im Zeitraum des 14. Fünfjahresplans Chinas, ein neues Kapitel für die Modernisierung in allen Dimensionen beginnt.
Chinas Wirtschaft und Absatzmarkt für Premiumautos haben sich laut Zipse dank der effizienten Maßnahmen, die das Land ergriffen hat, schnell erholt.
Die Verkäufe der BMW Group haben in China im Jahr 2020 einen Rekord erreicht und sind trotz der COVID-19 Pandemie um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 777.379 Fahrzeuge der Marken BMW und MINI wurden an Kunden in China ausgeliefert.
Im Vorfeld hatte BMW bereits mitgeteilt, dass von den 2,3 Millionen Fahrzeugen, die BMW und MINI insgesamt im letzten Jahr verkauften, fast jedes dritte nach China ging.
China hat eine weitreichende Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel mit Europa und Deutschland aufgebaut. Mit dem Investitionsabkommen zwischen China und der Europäischen Union (EU) wurde ein Grundsatzabkommen erreicht, das dazu dienen soll, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien in der Zukunft weiter zu fördern.
„Die Zusammenarbeit zwischen China und der EU ist nicht nur auf Bereiche wie Investitionen und Handel beschränkt, sondern betrifft insbesondere unsere gemeinsamen Klimaziele“, erklärte Zipse, der ebenfalls der neue Präsident des Europäischen Automobilherstellerverbandes (ACEA) ist.
„Durch einen Klima- und Umweltdialog auf hoher Ebene und die beendeten Verhandlungen zum Investitionsabkommen zwischen China und der EU erwarten wir, dass beide Seiten die Koordinierung ihrer Politik zur CO2-Reduzierung weiter verstärken“, sagte Zipse und führte zudem an, dass BMW Chinas Ziel unterstützt, seinen Höchststand an CO2-Emissionen vor 2030 und CO2-Neutralität bis 2060 zu erreichen.
„Wir fördern Nachhaltigkeitsziele entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette. Wir werden in Zukunft weiterhin auf Unternehmensebene zur grünen und CO2-armen Entwicklung Chinas beitragen“, erklärte Zipse.
BMW hat ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Autobauer Great Wall Motor gegründet und im November 2019 mit dem Bau einer Fabrik zur Produktion von Fahrzeugen mit neuen Energien (NEVs) in der Provinz Jiangsu in Ostchina begonnen. In der neuen Fabrik, die 2022 fertig sein soll und über eine jährliche Fertigungskapazität von 160.000 Autos verfügen wird, werden elektrifizierte BMWs, Minis sowie Modelle von Great Wall Motor produziert.
Mit der Inbetriebnahme der Produktion wurde im September 2020 die zweite Phase der Fabrik für Hochspannungsbatterien des Autogiganten in Shenyang, der Hauptstadt der nordostchinesischen Provinz Liaoning eingeläutet.
Zipse sagte, dass BMW China mehr als nur einen Absatzmarkt sieht. Das Land ist für das Unternehmen eine Quelle der Innovation und BMW engagiert sich für einen Wandel von „made in China“ zu „created in China“.
BMW wird sich laut dem Vorstandsvorsitzenden des bayrischen Unternehmens weiter auf Kundenorientierung fokussieren und seine Entwicklung in China beschleunigen. Dazu gehört die Förderung von technologischer und digitaler Innovation und die Erfüllung der Selbstverpflichtung des Autobauers, die Entwicklung nachhaltig zu gestalten.
„Als multinationales Unternehmen in China verfolgen wir nachhaltige Entwicklung und werden weiterhin unserer sozialen Verantwortung gerecht werden“, sagte Zipse.
Seit 2009 hat BMW zwei Fahrzeugwerke in Shenyang gebaut, eine Antriebsfabrik sowie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, und hat mehr als 64 Milliarden Yuan (etwa 9,94 Milliarden US-Dollar) in China investiert. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte 2016 eines der Werke in Shenyang.
Die Zahl motorisierter Fahrzeugen in China belief sich laut Angaben der Verkehrsbehörden im vergangenen Jahr auf 372 Millionen, davon waren 281 Millionen Autos.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
