China-EU-Zusammenarbeit überwiegt Konkurrenzkampf
Ein China-Europa-Güterzug mit medizinischen Hilfsgütern nach Madrid, Spaniens Hauptstadt, fährt in der Stadt Yiwu in der ostchinesischen Provinz Zhejiang ab, 5. Juni 2020. (Foto von Lyu Bin/Xinhua)
BEIJING, 28. Februar (Xinhua) -- China und die Europäische Union (EU) sind Partner und keine Rivalen und die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten überwiegt jeglichen Konkurrenzkampf bei weitem, betonte das chinesische Handelsministerium am Freitag. China möchte mit der EU zusammenarbeiten, um ein multilaterales Handelssystem zu gewährleisten und zu entwickeln, erklärte das Handelsministerium in einer Pressemitteilung als Reaktion auf ein Dokument zur Handelspolitik, das von der Europäischen Kommission am 18. Februar veröffentlicht wurde.
China schätzt es, dass die EU weiterhin für Multilateralismus und eine regelbasierte internationale Ordnung eintritt, eine Handelspolitik der Offenheit und des Engagements unterstützt, sowie den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit China eine unverändert große Bedeutung beimisst, heißt es in der Erklärung.
Die Luftaufnahme zeigt einen China-Europa-Güterzug in Richtung der finnischen Hauptstadt Helsinki bei der Abfahrt vom Bahnhof Putian in Zhengzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan, 20. November 2020. (Xinhua/Hao Yuan)
Chinas Handelsministerium betonte jedoch, dass die Behauptung der EU, China verfolge „ein ausgeprägtes staatskapitalistisches Modell“, welches „das bestehende Ordnungssystem der Weltwirtschaft zunehmend in Frage stellt“, nicht stimmt. Zudem sei die Aussage unbegründet, dass ein Hauptgrund für die Krise der Welthandelsorganisation (WTO) darin bestehe, dass China sich nach dem Beitritt zur WTO nicht zu einer Marktwirtschaft gewandelt habe.
China weist solche Behauptungen und Anschuldigungen entschieden zurück, ließ das Handelsministerium verlauten.
China baut eine sozialistische Marktwirtschaft in allen Bereichen auf und lässt dabei dem Markt bei der Ressourcenverteilung eine entscheidende Rolle zukommen, während die Regierung ihre Rolle in vollem Umfang ausüben kann.
Die Luftaufnahme zeigt die COSCO Shipping Pisces beim Einlaufen in den Hafen Piräus in Griechenland, 15. Februar 2019. (Xinhua/Wu Lu)
Die Geschichte hat gezeigt, dass das wirtschaftliche Ordnungssystem des Landes chinesische Weisheiten in die globale Wirtschaftsgovernance einbringt, heißt es in der Pressemitteilung. China ist laut dem Handelsministerium seit jeher ein aktiver Teilnehmer, entschlossener Befürworter und wichtiger Beitragszahler der Welthandelsorganisation. Die eigentlichen Ursachen für die derzeitige Krise der WTO seien Unilateralismus und Protektionismus.
In einer Zeit, in der die Welthandelsorganisation vor ernsthaften Herausforderungen steht, sollten China und die EU zusammenarbeiten, um die Autorität und den repräsentativen Charakter des multilateralen Handelssystems zu wahren, sowie die Solidarität und das Vertrauen zwischen den Mitgliedern der Organisation zu stärken, forderte Chinas Handelsministerium.
Das Luftbild zeigt einen China-Europa-Güterzug in Richtung Duisburg bei der Abfahrt vom Bahnhof Tuanjiecun in der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing im Südwesten Chinas, 1. Januar 2021. (Xinhua/Tang Yi)
Dem EU-Dokument zufolge wird die Europäische Union bei der Prüfung ausländischer Investitionen, der Exportkontrolle, der öffentlichen Beschaffung und bei ausländischen Subventionen strengere Restriktionen erlassen. China hofft, dass die EU ihre politische Transparenz in Zukunft erhöht, Fairness, Gerechtigkeit und den Verzicht auf Diskriminierungen beibehält, sowie normale internationale Handels- und Investitionsbeziehungen nicht behindert, erklärte das Handelsministerium. Unterschiedliche Gesellschaftssysteme und Wirtschaftsmodelle sollten China und die EU nicht daran hindern, eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit zu pflegen.
China ist bereit, mit der EU daran zu arbeiten, den Dialog zu verstärken, die Zusammenarbeit zu vertiefen und mit Differenzen richtig umzugehen, um die stetige und langfristige Entwicklung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und der EU voranzubringen.
China hofft, dass die EU weiterhin am freien Handel und am Multilateralismus festhält, gemeinsam mit China gegen Unilateralismus und Protektionismus vorgeht und die schnellstmögliche Erholung der Weltwirtschaft unterstützt, sagte das chinesische Handelsministerium.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)