Kommentar: Asiens unverzichtbare Rolle für Aufbau einer besseren Welt nach der Pandemie

Von Xinhua-Verfasser He Fei

BOAO, China, 20. April (Xinhuanet) -- Das Boao-Forum für Asien (BFA) entstand vor 20 Jahren zu einer Zeit, als die asiatischen Wirtschaften gerade aus der asiatischen Finanzkrise 1997 herausgekommen waren und danach strebten, ein Momentum für regionale Entwicklung und Integration aufzubauen.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat Asien fast beispiellose wirtschaftliche Sprünge und sozialen Fortschritt erlebt und immens zu der Stabilität und Lebendigkeit der Welt beigetragen. Und das BFA hat Bekanntheit erlangt und wurde zu einem wichtigen globalen Treffpunkt für Führungen auf der Welt, Industriemagnate und Wissenschaftlern aus der Region und aus der ganzen Welt, um den Puls der Zeit zu erfühlen, sich gegenseitig mit neuen und kreativen Ideen zu inspirieren und größeren Konsens für Kooperation zu erzielen.

Das diesjährige Forum, das für den Zeitraum vom 18. April bis zum 21. April geplant ist, findet in einer Zeit großer Unsicherheiten statt: Das Ende der COVID-19-Pandemie ist immer noch nicht in Sicht; die globale Wirtschaft kämpft darum, wieder auf die Beine zu kommen; drängende Herausforderungen wie der Klimawandel fordern stärkere globale Kooperation und das globale Steuerungssystem benötigt dringendst ein Update.

Asien wird, so wie es auch früher war, in dieser Welt der noch nie dagewesenen Veränderung und Herausforderungen weiterhin eine Kraft für das Gemeinwohl sein. Und die internationale Gemeinschaft kann in den nächsten Tagen in Boao, Südchina, neue Inspirationen erwarten.

Der Sieg über die Pandemie ist nach wie vor von hoher Priorität. Im Verlauf des letzten Jahres haben viele asiatische Länder in der Eindämmung der Verbreitung des tödlichen Pathogens Beeeindruckendes geleistet. Der Umstand, dass das diesjährige BFA offline veranstaltet werden kann, ist ein klarer Beweis für die effektive Pandemiekontrolle des Gastgeberlandes.

Von dem Kampf Asiens gegen die Pandemie kann der Geist von der Priorisierung menschlichen Lebens, von verantwortungsbewussten Regierungen mit nachdrücklichen Maßnahmen, von Bürgern, die dazu bereit sind, persönliche Opfer für das Allgemeinwohl zu bringen und von starker, regionaler Solidarität und Kooperation angesichts einer einmaligen Jahrhundertkrise im Gesundheitsbereich gelernt werden.

Dies sind erleuchtende Tipps für die menschliche Rasse zur Lösung anderer globaler Herausforderungen, inklusive des Klimawandels.

Das weltweite Streben nach wirtschaftlicher Erholung ist ebenso herausfordernd. Asiens Rolle als ein stabiles Kraftzentrum und Champion des Freihandels für eine feste globale Erholung in der Ära nach der Pandemie ist sowohl zuverlässig als auch unverzichtbar.

Im letzten Jahr erreichte das Wachstum des BIP (Bruttoinlandsprodukt) in Ostasien eine positive Rate von 1 Prozent, obwohl die Weltwirtschaft um 4,3 Prozent schrumpfte, so ein Report der UN zu der globalen wirtschaftlichen Situation und Aussichten.

Ein wirtschaftlich dynamisches Asien kann als die weltgrößte Wirtschaft, gemessen an der Größe des Kontinents, weiter riesiges Wachstumspotential entfesseln und positive Überlaufeffekte auf den Rest der Welt haben, wenn die Region weiter in Handel und gemeinsame Entwicklung integriert wird.

So bringt beispielsweise die im letzten Jahr unterzeichnete Regionale umfassende Wirtschaftspartnerschaft, die voraussichtlich 2022 in Kraft treten wird, China, Japan und Südkorea erstmals in einem gemeinsamen regionalen Abkommen zusammen. Es bildet die weltgrößte Freihandelszone nach einer großen Menge von Indikatoren. Laut einer Prognose des Peterson Institute for International Economics wird dieses riesige Freihandelsabkommen die weltweiten jährliche Einkommen 2030 um 186 Milliarden US-Dollar anheben.

Währenddessen ist Infrastruktur auch der Schlüssel zur Förderung von Investitionen und gemeinsamem Wachstum in Asien und in der ganzen Welt. Aus diesem Grund werden die an dem diesjährigen BFA teilnehmenden Delegierten darüber sprechen, wie die hochqualitative Entwicklung der „Gürtel und Straße“-Initiative elektrifiziert werden kann.

Die Beiträge Asiens für die Welt sind nicht nur materiell, sondern auch ideell.

Im Laufe der Jahrtausende war Asien die Wiege für eine Reihe verschiedener Zivilisationen. Es ist auch das Land, in dem die Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz, den heute allgemein anerkannten internationalen diplomatischen Grundsätzen, entstanden sind. Toleranz für Diversität und Respekt für die Unterschiede zwischen den asiatischen Nationen sind Teil des Grundes dafür, dass der Kontinent seine Lebendigkeit immer aufrechterhalten kann.

Der Aufbau einer nachhaltigeren und gerechteren Welt in der Zeit nach der Pandemie erfordert es mehr als jemals zuvor, dass die Länder ihren Entwicklungsinteressen gegenseitig entgegenkommen und effektive Partnerschaften aufbauen, um bedrohliche globale Probleme zu lösen. Daher sollten Länder weltweit ihre Unterschiede nicht als eine Entschuldigung für Feindschaft sehen, sondern sie ihn frische Impulse für Fortschritt und Kooperation umwandeln.

Aus diesem Grund merkte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping in seiner Grundsatzrede per Video bei der Eröffnungszeremonie des diesjährigen BFA am Dienstag an, dass die Welt Gerechtigkeit statt Hegemonie wolle, betonte, dass das globale Steuerungssystem gerechter und fairer gemacht werden solle und dass die von einem Land oder einigen Nationen aufgestellten Regeln nicht anderen Ländern auferlegt werden könnten.

Viele politische Führer und Experten auf der ganzen Welt versuchen, das 21. Jahrhundert als das „asiatische Jahrhundert“ zu definieren. Dies ist aufgrund Asiens unerreichter Kraft und Verheißung in gewisser Hinsicht korrekt. Doch letztlich teilen Asien und der Rest der Welt in dieser hochvernetzten und voneinander abhängigen Welt eine gemeinsame Zukunft. Und der Aufbau einer besseren Welt für alle Nationen ist nur möglich, wenn dieses große Projekt von allen verfolgt wird.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)