Die Luftaufnahme zeigt zwei Jangtse-Glattschweinswale im Yichang-Abschnitt des Jangtse-Flusses in der zentralchinesischen Provinz Hubei, 11. Mai 2021. (Xinhua/Xiao Yijiu)
WUHAN, 8. Juni (Xinhua) -- Eine Gruppe Jangtse-Glattschweinswale wurde dabei gesichtet, wie sie mehrfach die silbrige Oberfläche des Jangtse-Flusses, des längsten Flusses Chinas, durchbrach, und damit begeisterte Fotografen und Anwohner anlockte, die einen Blick auf diese schönen Kreaturen erhaschen wollten.
Der Schweinswal ohne Rückenflosse ist in China heimisch und lebt dort bereits seit 25 Millionen Jahren. Der Jangtse-Glattschweinswal ist die einzige Süßwasser-Unterart der Familie der Finnenlosen Schweinswale und durchstreift die mittleren und unteren Hauptströme des Jangtse-Flusses.
Mit seinem zu einem Dauerlächeln geformten Mund ist der rundliche Jangtse-Glattschweinswal in China als „lächelnder Engel“ bekannt.
„Die Glattschweinswale, die wir am Montagnachmittag hier in Yichang gesehen haben, könnten zu einer oder zwei Gruppen gehören. Schweinswale neigen dazu, Fischschwärmen hinterherzujagen, also müssen die Gebiete, in denen sie auftauchen, reich an Fischen und anderen Wasserressourcen sein“, sagte Zou Li vom Büro für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten der Stadt Yichang in der zentralchinesischen Provinz Hubei.
„Vor 2015 wurden im Bereich von Yichang nur zwei bis drei Glattschweinswale gesichtet, aber in den letzten Jahren kommt es vermehrt dazu, dass die seltenen Säugetiere auftauchen und nach Luft schnappen“, sagte Zou. „Der Hauptgrund für die Zunahme der Sichtungen ist der reichhaltigere Fischbestand im gesamten Yichang-Abschnitt des Jangtse-Flusses.“
Die Luftaufnahme zeigt einen Jangtse-Glattschweinswal im Yichang-Abschnitt des Jangtse-Flusses in der zentralchinesischen Provinz Hubei, 11. Mai 2021. (Xinhua/Xiao Yijiu)
Die Population des im Wasser lebenden Säugetiers ist in den letzten Jahrzehnten aufgrund von Überfischung und exzessiven menschlichen Einflüssen stark zurückgegangen.
Die jüngste Untersuchung des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten Chinas über den Jangtse-Glattschweinswal aus dem Jahr 2017 zeigte, dass die wild lebende Population, die die Windungen des längsten Flusses Asiens bevölkert, nur noch 1.012 Tiere umfasst. Damit ist die Population des Wals sogar noch geringer als die des Riesenpandas.
Im Zeitraum von 2006 bis 2012 betrug der jährliche Rückgang der Population des Jangtse-Glattschweinswals 13,7 Prozent, während sich der Rückgang in den folgenden fünf Jahren bis 2017 auf zehn Prozent verlangsamte.
Das Foto zeigt zwei Jangtse-Glattschweinswale im Yichang-Abschnitt des Jangtse-Flusses in der zentralchinesischen Provinz Hubei, 10. Mai 2021. (Xinhua/Xiao Yijiu)
„Allerdings ist die Art derzeit immer noch extrem gefährdet, und das Land muss den Schutz der Jangtse-Glattschweinswale verbessern“, sagte Chinas Vizeminister für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten Yu Kangzhen auf der Pressekonferenz zur Untersuchung aus dem Jahr 2017 und nannte Maßnahmen wie regelmäßige Kontrollen, die Förderung der Artenerhaltung außerhalb des natürlichen Lebensraums durch den Menschen und die Erforschung künstlicher Zucht.
Im Januar 2018 wurde in 83 Wasserschutzgebieten in ganz Hubei ein Fischereiverbot eingeführt, um das ökologische Umfeld wiederherzustellen und die bedrohten Arten im Jangtse-Flussbecken zu schützen.
Um die Artenvielfalt entlang des Flusses weiterhin zu erhalten, verhängte China im Januar 2020 ein vollständiges Fischereiverbot in 332 Schutzgebieten im Flussbecken des Jangtse-Flusses. Dieser Schritt wurde später auf ein 10-jähriges Moratorium für die Hauptströme und die bedeutenden Zuflüsse des Jangtse-Flusses ab dem 1. Januar 2021 erweitert.
Am 4. Februar 2021 überarbeitete China die Liste der gefährdeten Wildtiere des Landes und hob den Schutz von 65 Wildtierarten, darunter der Jangtse-Glattschweinswal, von der zweithöchsten auf die strengste Schutzstufe 1 an.
Das Foto zeigt einen Jangtse-Glattschweinswal im Yichang-Abschnitt des Jangtse-Flusses in der zentralchinesischen Provinz Hubei, 11. Mai 2021. (Xinhua/Xiao Yijiu)
Das Maßnahmenpaket hat die „lächelnden Engel“ wieder ins Rampenlicht gerückt. Mitarbeiter der örtlichen Fischereibehörde in Yichang filmten den Glattschweinswal kürzlich sogar bei der Jagd auf Fischschwärme - die erste Szene dieser Art, die sie je gefilmt haben.
„Eine solche Szene deutet darauf hin, dass sich die Population des Glattschweinswals erholt“, sagte ein Mitarbeiter der Fischereibehörde.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)