Zhang Haiyang (rechts) und Wu Fanli machen Mittagspause in einem Minivan in Sanya in der Provinz Hainan in Südchina, 14. August 2022. (Xinhua/Guo Cheng)
SANYA, 17. August (Xinhua) -- Um 6 Uhr morgens Ortszeit Beijing fuhr der 22-jährige Zhang Haiyang mit einem Minivan zu einer Auslieferungsstelle im Stadtbezirk Jiyang der von der Epidemie betroffenen Küstenstadt Sanya in der südchinesischen Inselprovinz Hainan.
Das über Nacht sortierte und vorverpackte Gemüse soll an die Einwohner geliefert werden, die nach dem plötzlichen Ausbruch des neuartigen Coronavirus in der Stadt unter Quarantäne stehen.
Zwischen dem 1. und 15. August wurden in Sanya über 8.000 COVID-19-Infektionen registriert. Die örtlichen Behörden haben daher vorübergehende Quarantänemaßnahmen verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
"Jede Tüte enthält sechs Sorten Gemüse sowie Drachenfrüchte", sagte Zhang.
Zhang ist im zweiten Jahr seines Studiums an einer Universität in Russland. Wegen der Epidemie hat er in den letzten zwei Jahren Online-Kurse in China belegt. Nach dem jüngsten COVID-19-Ausbruch in Sanya schlossen er und seine Freundin Wu Fanli, 21, sich einem Team von Freiwilligen an und machten Lieferfahrten, um die Bewohner mit Gütern täglichen Bedarfs zu versorgen.
"Einige Fahrer sind nicht in der Lage, loszufahren. Wenn wir das nicht tun, werden viele Güter des täglichen Bedarfs die Bewohner nicht rechtzeitig erreichen", sagte Zhang. "Wir wollen einfach etwas tun."
Laut Zhang ist das Einladen die anstrengendste Arbeit. "Jedes Gemüsepaket wiegt 12,5 kg, und ich muss sie hin und her laden und die Waren in dem engen Wagen mit gebeugtem Rücken sortieren. Zum Glück mache ich oft Sport. Sonst würde mein Körper das nicht aushalten", sagte er lachend.
Am Vortag hatten Zhang und Wu mehr als 100 Bestellungen ausgeliefert und waren um 23 Uhr wieder bei sich zu Hause. Zum Frühstück gab es Brot und Wurst, zum Mittagessen eine Tasse Instantnudeln.
"Es gibt kein heißes Wasser, also mussten wir sie trocken kauen. Eine warme Mahlzeit bekommen wir erst, wenn wir abends nach Hause kommen", sagte Zhang.
Auf dem Beifahrersitz brummte Wus Telefon durch endlose Anrufe. "Die Arbeit ist mühsam, und wenn ich bei ihm bin, kann ich ihn ein wenig entlasten", sagte Wu.
Einige ältere Menschen wissen nicht, wie man Lebensmittel online kauft, und Wu bringt ihnen geduldig bei, wie man per Smartphone Bestellungen aufgibt.
"Während der Epidemie ist es für niemanden einfach, und wir versuchen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen", so Zhang. "Es ist immer herzerwärmend, wenn sie sich nach Erhalt der Lebensmittel bei uns bedanken. Was wir tun, ist sinnvoll."
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)