Die Drohnenaufnahme zeigt eine Werkshalle für Schweißarbeiten von Audi FAW NEV Co., Ltd. in Changchun in der Provinz Jilin im Nordosten Chinas, 21. März 2025 (Xinhua/Si Xiaoshuai)
CHANGCHUN, 25. März (Xinhua) -- In den Werkshallen von Audis erster Produktionsstätte für Elektrofahrzeuge in China werden ganze Stahlplatten von Pressmaschinen schnell in Teile verwandelt, während Roboterarme präzise am Fließband arbeiten, um den neuen Audi Q6L e-tron zu produzieren.
Der speziell für den chinesischen Markt entwickelte Elektro-SUV wird auf der Premium Platform Electric (PPE) basierend bei Audi FAW NEV Co., Ltd. in Changchun, der Hauptstadt der Provinz Jilin im Nordosten Chinas, gebaut. Die Markteinführung ist für Ende dieses Jahres geplant.
Helmut Stettner, CEO von Audi FAW NEV Co., Ltd., kam 2011 als Werks- und Produktionsleiter zu FAW-Volkswagen in Changchun und gewann wertvolle Einblicke in die einzigartige Dynamik des chinesischen Marktes. Ein Jahrzehnt später, im Jahr 2021, kehrte er zurück, um das Audi-PPE-Projekt zu leiten und die Entwicklung von Fahrzeugen mit neuer Energie (NEVs) voranzutreiben.
Stettner sagte, das Unternehmen arbeite aktiv mit lokalen Partnern zusammen, um neue Produkte zu entwickeln, und strebe eine rasche Integration von Chinas innovativen Technologien an. Ab diesem Jahr werden Audi-Modelle, die basierend auf der PPE-Plattform für den chinesischen Markt gebaut werden, mit einem fortschrittlichen intelligenten Fahrassistenzsystem ausgestattet, das auf Huawei-Technologie basiert.
Im Laufe der Jahre hat Stettner die Entwicklung der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit im Automobilbereich und den rasanten Fortschritt der chinesischen Automobilindustrie miterlebt.
„1988 waren wir der erste ausländische Hersteller mit lokaler Produktion im Premiumsegment. Seitdem haben wir unsere lokale Zusammenarbeit sowie unser Portfolio erweitert und mit unseren Partnern viele neue Modelle auf den Markt gebracht, wobei wir stets die Stärken beider Länder miteinander kombiniert haben“, erklärte Stettner kürzlich in einem Interview mit Xinhua.
Die Produktionsstätte hat eine geplante Produktionskapazität von über 150.000 Fahrzeugen pro Jahr. Die Produktion des Q6L e-tron und des kommenden A6L e-tron erfolgt auf der ersten extragroßen Pressenstraße mit einer Kapazität von 9.100 Tonnen, der ersten ihrer Art innerhalb des Volkswagen-Konzerns, die vollständig von einem chinesischen Zulieferer entworfen und hergestellt wurde.
Der Wandel von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zu Fahrzeugen mit neuer Energie in der globalen Automobilindustrie hat laut Stettner neue Möglichkeiten für China und Deutschland geschaffen.
„Wir sehen, dass sich der Umstieg auf Elektromobilität in China beschleunigt, insbesondere im Premiummarkt. Trotz einiger Herausforderungen bietet er weiterhin ein erhebliches Wachstumspotenzial für Audi. Wir wollen und werden an dieser Entwicklung teilhaben“, so Stettner.
Der chinesische NEV-Markt ist zu einer wichtigen Arena für globale Hersteller und Technologielieferanten geworden. Im Jahr 2024 überstiegen sowohl die Produktion als auch der Absatz von Fahrzeugen mit neuer Energie in China 12,8 Millionen Stück, womit das Land seit einem Jahrzehnt der weltweit größte Produzent und Verbraucher von Elektrofahrzeugen ist.
China hat zudem ein umfassendes und effizientes Industriesystem entwickelt, das 70 Prozent der weltweiten Batteriematerialien und 60 Prozent der globalen Hochvoltbatterien liefert.
Stettner betonte, dass „unterstützende Maßnahmen der Regierung eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Entwicklung des chinesischen Marktes für Fahrzeuge mit neuer Energie spielen“, dazu zählten Initiativen in den Bereichen Ladeinfrastruktur, automatisiertes Fahren und intelligente vernetzte Fahrzeuge.
„Diese Maßnahmen haben auch neuen Akteuren den Markteintritt ermöglicht“, sagte Stettner.
„Darüber hinaus sind die Kunden in diesem Markt sehr empfänglich für neue Technologien und Innovationen, wobei Konnektivität ein besonders wichtiger Schwerpunkt ist“, fügte er hinzu.
In Changchun, das auch als „Wiege der chinesischen Automobilindustrie“ bekannt ist, wurde 1953 die erste Autofabrik Chinas gegründet.
Stettner, der seit vielen Jahren in Changchun lebt, hat die landschaftliche Schönheit, die lokale Küche sowie das Geschäftsumfeld schätzen gelernt und bezeichnet die Stadt als seine „zweite Heimat“.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)