Menschen gehen zwischen Solarpaneelen auf dem Dach eines Museums in Berlin entlang, 15. September 2023. (Xinhua/Ren Pengfei)
Deutschland will bis 2030 mindestens 80 Prozent seines Bruttostromverbrauchs mit erneuerbaren Energien decken und bis 2045 klimaneutral werden, fünf Jahre früher als die Europäische Union insgesamt.
BERLIN, 19. Juni (Xinhua) -- Nach dem Boom auf dem deutschen Solarmarkt im vergangenen Jahr wird die neu installierte Photovoltaik-Leistung im Jahr 2024 voraussichtlich um einen zweistelligen Prozentsatz wachsen, teilte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) am Dienstag mit.
Nachdem in den vergangenen fünf Jahren die Kapazitäten auf Hausdächern deutlich ausgebaut wurden, verlagern die Unternehmen laut dem BSW nun ihren Fokus auf gewerbliche Speichersysteme.
"Solar- und Speichertechnik wird zunehmend zum Standard", sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Gewerbedächer und ertragsschwache Freiflächen würden nun verstärkt "mit Hilfe der Solartechnik elektrifiziert".
Der Branchenverband geht davon aus, dass die Nachfrage auch über das Jahr 2024 hinaus hoch bleiben wird. Jedes zweite Unternehmen und mehr als 60 Prozent der privaten Immobilienbesitzer in Deutschland sind laut einer im Auftrag des BSW durchgeführten Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov an einer Investition in eine Solarstromanlage interessiert.
In den ersten vier Monaten dieses Jahres hat die Bundesnetzagentur eine neu in Betrieb genommene Solarstromleistung von mehr als fünf Gigawatt registriert, ein Zuwachs von rund 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Deutschland will bis 2030 mindestens 80 Prozent seines Bruttostromverbrauchs mit erneuerbaren Energien decken und bis 2045 klimaneutral werden, fünf Jahre früher als die Europäische Union insgesamt.
Damit die Energiewende gelingt, hat die Bundesregierung ein Solarpaket verabschiedet, das Mitte Mai in Kraft getreten ist. Es reduziert den bürokratischen Aufwand für den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen und soll den Ausbau der Solarenergie weiter beschleunigen.
Europas größte Volkswirtschaft erzeugte nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im ersten Quartal dieses Jahres 58,4 Prozent ihres Stroms aus erneuerbaren Energien und erreichte damit den höchsten Anteil, der jemals in einem ersten Quartal verzeichnet wurde.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
