Einbruch bei Baugenehmigungen verschärft Wohnungskrise in Deutschland weiter - Xinhua | German.news.cn

Einbruch bei Baugenehmigungen verschärft Wohnungskrise in Deutschland weiter

2024-06-21 11:07:47| German.news.cn
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BERLIN, 20. Juni (Xinhua) -- Die Wohnungskrise in Deutschland verschärft sich weiter. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen im April um 17,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken.

Mit nur noch 17.600 genehmigten Wohnungen im April setzte sich der Abwärtstrend der letzten Jahre fort, so Destatis. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Jahres 2022 entspricht das einem starken Rückgang von 43,5 Prozent.

"Es ist ein regelrechter Absturz, ein Ende dieser Abwärtsspirale nicht absehbar", sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), in einer Stellungnahme. "Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter", warnte er.

Im vergangenen Jahr verfehlte die Bundesregierung erneut ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen. Nach offiziellen Angaben wurden nur knapp 295.000 Wohnungen fertiggestellt, was einen leichten Rückgang von 0,3 Prozent gegenüber 2022 bedeutet.

Das Neugeschäft der deutschen Immobilienwirtschaft ist trotz erster Zuwächse zu Beginn des Jahres "allerdings nach wie vor weit entfernt" vom Niveau während der Nullzinsphase, so der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) im März.

Nach Jahren steigender Zinsen und explodierender Baukosten schöpft die deutsche Bauwirtschaft Hoffnung, da die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang des Monats den Leitzins auf 4,25 Prozent gesenkt hat.

Obwohl weitere Senkungen nicht angekündigt wurden, hat sich die Inflation in der Eurozone auf unter drei Prozent verlangsamt. "Wir müssen den Fuß noch eine Weile auf der Bremse lassen, auch wenn wir nicht mehr so stark darauf drücken wie vorher", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Plattform X.

"Die zu schnell gestiegenen Zinsen waren bisher echte Plagegeister für die Immobilienbranche", sagte Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA). "Wir begrüßen deshalb die lang ersehnte Herabsetzung des Leitzinses als Anfang für eine Wende in der Krise."

Der Verband schätzt, dass bereits jetzt 600.000 Wohnungen in Deutschland fehlen und erwartet, dass diese Zahl bis 2027 auf 830.000 ansteigt. Neben den sinkenden Zinsen setzt der ZIA darauf, dass eine mögliche Senkung der Grunderwerbsteuer ein "weiterer Motivationsschub für Investoren" sein könnte.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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