Chef der Notenbank Chinas: "Es ist an der Zeit, den Yuan zu liberalisieren"
BEIJING, 24. März (Xinhuanet) -- Der Gouverneur der Chinesischen Zentralbank (CZB) hat am Sonntag einen Zeitplan zur Liberalisierung des Yuan veröffentlicht – ein Schritt, der die Währung "nutzerfreundlicher" und internationale Investitionen in RMB leichter machen soll.
Die Reform zielt darauf ab, die Anforderungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu erfüllen, bevor dieser prüft, ob der Yuan Teil des IWF-Währungskorbs zur Preisbestimmung der Sonderziehungsrechte (SZR) – einer vom IWF eingeführten, künstlichen Währung – werden darf.
Das bedeutet, dass der Yuan zukünftig zusammen mit dem US-Dollar, dem Euro, dem britischen Pfund und dem japanischen Yen zum Währungskorb und den ergänzenden Devisenreserven des IWF gehören würde.
"Bis Ende 2015, dem letzten Jahr des zwölften Fünfjahresplans (2011-2015), will China den EMB auf dem Kapitalmarkt frei konvertierbar machen", sagte der Notenbankchef Zhou Xiaochuan am Sonntag, bei einem Treffen mit den wichtigsten Wirtschaftsgruppen der Welt, anlässlich des China Entwicklungsforums in Beijing.
Zhou sagte: "Es ist höchste Zeit, die aktuelle Politik, die Chinesen daran hindert, Aktien und Finanzprodukte in den Überseemärkten zu kaufen, zu ändern. Auch der Plan mit den qualifizierten ausländischen institutionellen Investoren ist nicht flexibel genug, um den Investitionsbedarf ausländischer Investoren auf dem chinesischen Festland zu decken.
Eine Reihe von Pilotprojekten, Richtlinien und Vorschriften wird dieses Jahr herausgegeben werden, um den wesentlichen Anforderungen für eine Währung, die freier verwendet werden kann, entsprechen zu können."
Der IWF wird eine reguläre Überprüfung des Renminbi noch in diesem Jahr vornehmen, um zu bestimmen, ob die chinesische Währung in den SZR-Währungskorb aufgenommen werden kann. Die Auswahl von Währungen basiert auf zwei wesentlichen Kriterien: die Größe der Exporte eines Landes und ob seine Währung frei verwendbar ist.
Für den persönlichen Gebrauch können die Bewohner des Festlands bisher pro Jahr maximal so viele Yuan umtauschen, dass sie dafür 50.000 US-Dollar oder andere Währungen im gleichen Wert erhalten können. Weitere Vorschriften kommen zum Tragen, wenn sie beabsichtigen, ihr Geld in ausländischen Kapitalmärkten zu investieren.
"Die Regierung arbeitet an einem Entwurf zur Änderung der aktuellen Vorschriften bei Devisentauschgeschäften", sagte Zhou.
"Der IWF begrüßt die Fortschritte und Errungenschaften in der chinesischen Wirtschaft sowie die Finanzmarktreformen Chinas", sagte die geschäftsführende Direktorin des IWF, Christine Lagarde.
Sie stimmte den von Zhou dargelegten Maßnahmen, die zur Internationalisierung des RMB und der Liberalisierung des chinesischen Kapitalmarkts führen könnten, vollumfänglich zu.
"Der IWF wird mit China konstruktiv zusammenarbeiten und erwägen, den Renminbi in den SZR-Korb zu integrieren – sofern er die Bedingungen erfüllt", fügte Lagarde hinzu.
Doch sie warnte auch: "Schwellenländer sollten sich auf unerwartete, grenzüberschreitende Kapitalflüsse gefasst machen, wann immer die Hauptwirtschaften ihre Geldpolitik ändern.
Die Zentralbänke müssen schnell reagieren können, wenn sich die globale politische Situation verändert, indem sie zum Beispiel die Liquidität erhöhen und ihre Interventionen bei den Wechselkursen verstärken, um eine Kapitalflucht zu verhindern."
(Quelle: german.china.org.cn)