Wirtschaft wird sich im zweiten Quartal stabilisieren

BEIJING, 1. April (Xinhuanet) -- Zhou Jingtong, ein erfahrener Ökonom am BOC-Institut für Internationale Finanzwirtschaft, sagte in dem Bericht vom Montag, dass man – während sich die Wirtschaft weiterhin verlangsame –, "(...) eine Reihe positiver Veränderungen aus den jüngsten wirtschaftlichen Maßnahmen, wie zum Beispiel das schnelle Wachstum der privaten Investitionen und das Wachstum in den Ausrüstung und Hightech produzierenden Industrien" sehen werde.

Der tertiäre Sektor, auch bekannt als der Dienstleistungssektor, wachse schnell und werde so zu einer wichtigen Quelle für mehr Jobs, sagte Zhou. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres wuchs die Serviceindustrie um 7,4 Prozent.

Statistiken zeigen, dass im Jahr 2014 jeder Prozentpunkt des BIP-Wachstums für 1,79 Millionen neue Arbeitsplätze sorgte.

In dem Bericht heißt es, dass der Konsum in den ersten beiden Monaten um 11 Prozent gestiegen sei – ein Plus von 20 Basispunkten gegenüber dem Vorjahr – und dass bei seinem Beitrag zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal mit einer weiteren Erhöhung zu rechnen sei.

Der Bericht zeigt für den gleichen Zeitraum an, dass die privaten Investitionen um 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen seien, und dass im Zusammenhang mit dem Internet immer neue Unternehmenstypen entstehen, die mit hoher Geschwindigkeit expandieren. Der Online-Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen stieg gegenüber dem Vorjahr um 44,6 Prozent auf 475,1 Milliarden Yuan (71,4 Mrd. Euro).

Die Investitionen ins Anlagevermögen hingegen verlangsamten sich in den ersten beiden Monaten weiter, das Wachstum der Immobilieninvestments lag beispielsweise um 8,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Die Ökonomen der Bank of China erwarten, dass der Immobilienmarkt "(…) aufgrund fehlender Impulse für eine Erholung" auch im zweiten Quartal (Q2) in seinem derzeitigen Tief bleiben werde.

Sie rechnen damit, dass die Investitionen in Immobilien in Q2 um 8 bis 10 Prozent wachsen werden, im Vergleich zu den 10,4 Prozent, die für Januar bis Februar ermittelt wurden.

Die Bank erwartet, dass neue Yuan-Kredite dieses Jahr auf 10 bis 11 Billionen Yuan (1,5 bis 1,65 Bio. Euro) anwachsen werden, was zu einer Stabilisierung der Wirtschaft beitragen werde. Rund 3,5 Billionen Yuan der gesamten Kreditsumme sollen demnach im ersten Quartal gewährt worden sein.

"Die Zentralbank wird den Mindestreservesatz noch zwei oder drei Mal senken, um die Liquidität im Markt zu erhöhen, da Chinas Devisenbestände in diesem Jahr weiter fallen werden, so dass eine Lücke von 3,5 Billionen Yuan zwischen der Geldbasis und der Nachfrage nach Geld entsteht", sagte Li Jianjun, ein Analyst bei der BOC.

Mehrere Analysten haben in den letzten Tagen gesagt, dass ein starker Wachstumsrückgang im ersten Quartal möglich sei, nachdem eine Vielzahl von Indikatoren und Prognosen angedeutet hatte, dass politische Entscheidungsträger unter dem zusätzlichen Druck stehen, die BIP-Wachstumsziele einzuhalten, während die strukturellen Veränderungen einen anhaltenden Effekt auf die Wirtschaft haben.

Laut einer Blitzumfrage unter Einkaufsmanagern (engl. „flash manufacturing PMI“) deutet sich für März ein unerwarteter Rückgang der Firmenaktivität auf einen 11-monatigen Tiefststand von 49,2 an, da die Zahl der Neuaufträge stark gesunken sein soll.

Ein Wert unter 50 bedeutet, dass auch das produzierende Gewerbe eine Kontraktion wird hinnehmen müssen – gleichzeitig wird sich das Risiko einer Deflation erhöhen.

(Quelle: german.china.org.cn)

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