Dou Liguo: Die Karriere eines chinesischen Paketkuriers

Dou Liguo zeigt sein strahlendes Lächeln. Durch harte Arbeit habe er das Vertrauen seiner Kunden gewinnen können. Bald sei er von seiner Firma unter die Top-Ten unter den Kurieren gewählt worden. Und dann schaffte er es branchenweit unter die 50 Besten. Dies ermutigte ihn, im Jahr 2013 eine eigene Lieferfirma zu gründen.

„In den letzten fünf Jahren habe ich rund zwei Millionen Yuan Renminbi (zirka 30.000 Euro) verdient. Meine Firma beschäftigt inzwischen 40 Mitarbeiter, die etwa 3.000 Bestellungen am Tag ausliefern. Durch den Erfolg konnte ich fünf Lieferwagen kaufen und für mich selbst in meiner Heimat ein großes Haus."

Die Lieferindustrie habe sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt, so Dou Liguo. Damit untrennbar verknüpft seien der Wachstumsboom des E-Commerce und der Aufstieg großer chinesischer Konzerne wie Alibaba.

Die guten Gewinne seines Unternehmens und sein Bekanntheitsgrad ermöglichten es Dou Liguo, der Gesellschaft auch etwas zurückzugeben, etwa durch Wohltätigkeitsprojekte.

„Bei vielen stieß mein Engagement auf Unverständnis: Warum sollte sich ein Zusteller für Wohltätigkeit interessieren? Als ich um Bücher- und Kleiderspenden bat, erregte das Misstrauen. Weitläufig dachte man, ich sei ein Betrüger. Ich konnte sie aber dann überzeugen und meine Bekanntheit sorgte sogar dafür, dass mehr gespendet wurde."

Allerdings setzte sich Dou Liguo auch schon für Wohltätigkeitsprojekte ein, bevor er zum Star seiner Branche aufstieg. Besonders am Herzen lagen ihm Bibliotheksprojekte, die in ländlichen Gebieten umgesetzt wurden. Darüber hinaus sendete er monatlich zehntausende von Kurznachrichten, um zum Spenden aufzurufen. Die gespendeten Gegenstände ließ er dann Menschen in Not zukommen.

Dous Bemühungen für Wohltätigkeitsprojekte sind in Beijing und der näheren Umgebung sehr ertragreich. Ihm ist es zu verdanken, dass in ländlichen Gebieten bereits zwei Bibliotheken mit jeweils über 4.000 gespendeten Büchern errichtet werden konnten. Auch konnte er zahlreiche gebrauchte Computer an Kinder von Wanderarbeitern weitervermitteln, die sich zum Jobben nach Beijing begeben haben.

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