"Ein Gürtel, eine Straße": Wie die neue Seidenstraße Chinas Exporte beflügelt

BEIJING, 15. April (Xinhuanet) -- China hat das Rahmenwerk und die Prioritäten seiner "Gürtel und Straße"-Initiativen zur Erhöhung der regionalen Vernetzung und des gemeinsamen Wohlstands vorgestellt. Die chinesische Tageszeitung China Daily hat die Entwicklungschancen entlang des Wirtschaftsgürtels der Seidenstraße und der Maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts untersucht.

Obwohl eine schwache Auslandsnachfrage Chinas Exporte im März gedrückt hat, präsentierte sich die robuste wirtschaftliche Aktivität entlang des "Gürtels und der Straße" inmitten der Krise als Silberstreifen am Horizont.

Unternehmen wie Jinko Solar Power haben bereits Nutzen aus den neuen Möglichkeiten gezogen und ihre Strategien für die Überseemärkte rekalibriert, da die Exporte in die traditionellen Märkte aufgrund von Handelsstreitigkeiten und einer schwachen Nachfrage einen Dämpfer hinnehmen mussten.

Chen Kangping, der Präsident von Jinko, sagte, dass die "Gürtel und Straße"-Initiativen die Nachfrage im Infrastruktur- und Energiesektor verstärken und neue Wachstumschancen für chinesische Photovoltaik-Unternehmen schaffen werden.

"Handelsunstimmigkeiten mit Volkswirtschaften wie Europa und den Vereinigten Staaten haben den Photovoltaik-Herstellern viele Herausforderungen eingebracht, (...) die Initiativen bieten eine große Chance für die Unternehmen, neue Geschäftschancen zu erforschen", sagte Chen.

Sein Unternehmen setzt derzeit seine eigene "Gürtel und Straße"-Strategie um, indem es aktiv an der Entwicklung von Kraftwerken in Ländern wie Usbekistan, Kasachstan, Jordanien und Thailand mitwirkt.

Liu Huaqin, ein Forscher der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit -- die dem Handelsministerium untersteht --, sagte, dass investitionsgetriebenes Handelswachstum zum neuen Investitionstrend für chinesische Unternehmen werde.

"Das Potenzial für das Wachstum des Warenhandels ist inzwischen sehr begrenzt. Auslandsinvestitionen chinesischer Unternehmen werden bei der Ausfuhr von Geräten und Komponenten helfen und somit neue Wege fürs Exportwachstum bieten.

Obwohl es in dieser Region ein riesiges Potential für Wachstum gebe, seien die Märkte sehr fragmentiert und nicht so einheitlich wie entwickelte Märkte, sagte Liu, und fügte hinzu, dass die Unternehmen verschiedene Strategien für jeden Markt entwickeln müssen. "Es ist eine große Herausforderung", sagte er.

Der bilaterale Handel zwischen China und den Volkswirtschaften entlang des Wirtschaftsgürtels Seidenstraße sowie der Maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts lag im ersten Quartal bei 1,45 Billionen Yuan (220 Mrd. Euro), etwa ein Viertel des gesamten chinesischen Handels während dieses Zeitraums, meldete die Oberste Zollbehörde am Montag.

Chinas Ausfuhren in die Region stiegen in den ersten drei Monaten um 10 Prozent gestiegen, verglichen mit 4,9 Prozent Exportwachstum des Landes insgesamt im gleichen Zeitraum. Die Ausfuhren Chinas in die ASEAN-Staaten (Association of Southeast Asian Nations) und Indien wuchsen hingegen um 20,9 bzw. 23,3 Prozent.

Die "Gürtel und Straße"-Initiativen wurden von Präsident Xi Jinping 2013 vorgeschlagen. Mehr als 60 Länder entlang der Strecken sowie mehrere internationale Organisationen haben Interesse an einer Teilnahme bekundet.

(Quelle: german.china.org.cn)

 

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