Wachstum Chinas laut IWF-Mitarbeiter langsamer, aber sicherer
BEIJING, 20. April (Xinhuanet) -- Chinas Wirtschaftswachstum hat sich auf ein sichereres und nachhaltigeres Wachstum verlangsamt, was den Übergang zur wirtschaftlichen "neuen Normalität" kennzeichnet, so ein Mitarbeiter des Internationalen Währungsfonds (IWF).
In einem vor kurzem geführten Interview mit Xinhua sagte Steven Barnett von der Abteilung Asien und Pazifik beim IWF, Chinas Wirtschaftswachstum, das sich im ersten Quartal auf sieben Prozent – das langsamste Wachstum seit 2009 – verlangsamte, stehe im Einklang mit dem, womit der IWF gerechnet habe, nämlich zwischen 6,5 und 7 Prozent. "Wir sind der Ansicht, dass dies den Übergang dessen kennzeichnet, was in China 'neue Normalität' genannt wird", so Barnett am Rande der Frühjahrstreffen der Weltbank.
Im IWF-Halbjahresbericht über den Weltwirtschaftsausblick, der am Dienstag veröffentlicht wurde, prognostiziert der in Washington sitzende Kreditgeber, dass Chinas Wirtschaft sich 2015 auf 6,8 Prozent im Vergleich zu den 7,4 Prozent von 2014 verlangsamen werde. Das Wachstum wird Prognosen zufolge 2016 auf 6,3 Prozent sinken.
Für China ist das Hauptrisiko das Scheitern der Durchführung der Reformagenda, um finanzielle Risiken anzusprechen, die Wirtschaft wieder ins Gleichgewicht zu bringen und neue Wachstumsquellen zu erschließen", wurde in dem Bericht gewarnt. "Wie schnell China wachsen kann, hängt davon ab, wie erfolgreich China dabei ist, die Reformagenda umzusetzen", so Barnett. Er griff wichtige Bereiche heraus, in denen die Reformen beschleunigt werden sollten, darunter die Liberalisierung des Finanzsektors, die gleiche Behandlung von Privatunternehmen und staatseigenen Unternehmen und die Stärkung des Sozialversicherungssystems. "Wir sind der Ansicht, dass China noch politischen Raum hat, um das Wachstum zu unterstützen, wenn nötig”, so Barnett. Eines sei, die Reduzierung von Beiträgen für die Sozialversicherung zu beschleunigen, und das zweite hänge damit zusammen, das Sozialversicherungssystem zu stärken. "Das wird helfen, den Konsum zu stimulieren, indem der Arbeitsmarkt und das Einkommen gefördert werden, und die Verschiebung von Investition hin zu Konsum als Triebkraft des Wachstums zu beschleunigen", so Barnett.
(Quelle: german.china.org.cn)