Auf den Geschmack gekommen – Doku-Filme in China immer populärer

BEIJING, 21. Mai (Xinhuanet) -- Wenn von chinesischen Dokumentarfilmen die Rede ist, dann denken viele mit Sicherheit an die Doku-Serie "A Bite of China", "舌尖上的中国", auf Deutsch etwa "China auf der Zunge". Dabei handelt es sich um eine vom Nationalsender CCTV produzierte siebenteilige TV-Dokumentation über chinesische Leckerbissen, die im Mai 2012 Premiere hatte. Sie führt die Zuschauer in die Haushalte und Gastronomien der verschiedensten Regionalküchen ein, einschließlich der sehr unterschiedlichen Essgewohnheiten und der jeweiligen Geschmacksästhetik. Die Reihe wurde zu einer landesweiten Sensation und hatte einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Dokumentarfilmbranche in China. Du Haibin, ein bekannter Doku-Regisseur:

"Der Riesenerfolg von "A Bite of China" ist auch darauf zurückzuführen, dass man dabei ein wenig von den westlichen Kollegen abgeschaut und davon profitiert hat. Meiner Meinung nach ist es ein phänomenales Werk, denn es hat die Distanz zwischen dem Doku-Format und dem chinesischen Publikum verringert."

Im April 2014 wurde die zweite Staffel von "China auf der Zunge" ausgestrahlt und übertraf erneut die Einschaltquoten aller Realityshows und TV-Serien. Statistiken der CCTV-Streaming-Plattform zufolge wurden die beiden Staffeln insgesamt mehr als 500 Millionen Mal angeklickt.

Cao Zheng ist Geschäftsführer einer Firma, die in Kultur- und Unterhaltungsprojekte investiert. Dokus sind das Spezialgebiet des Unternehmens. Sein Schlagwort für die weitere Entwicklung der Branche lautet "Marketing".

"Früher waren alle Doku-Filme rein kulturelle Produkte, die nicht auf den Märkten mit anderen Filmen konkurrierten. Die "Marke" spielte da natürlich gar keine Rolle. Für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Branche brauchen wir aber das breite Publikum, und damit auch den Markt. Marketing spielt daher eine immer wichtigere Rolle."

Jüngsten Statistiken zufolge wurden 2014 im chinesischen Fernsehen 75,800 Stunden an Dokumentarfilmen gesendet. Sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Neben CCTV 9, dem ersten reinen Doku-Kanal Chinas, existieren mittlerweile zwei weitere derartige Sender, einer mit Sitz in Beijing und einer in Shanghai. Außerdem wurden zwei Privatfonds gegründet, die in Dokumentationsfilme investieren. Im vergangenen Jahr 2014 wurden insgesamt 1,9 Billionen Yuan RMB in Doku-Produktionen investiert, ein Fünftel davon stammt von Privatinvestoren. Regisseur Du Haibin sieht ein riesiges Potential.

"Durch "China auf der Zunge" und andere Doku-Filme interessieren sich nun immer mehr Chinesen für dieses Format. Zudem hat der Aufschwung von privaten Kulturanstalten der Branche einen weiteren Schub gegeben. "China auf der Zunge" ist nun vorbei. Aber solange der Wissensdurst des Publikums nicht gestillt ist, wird auch die Nachfrage nach Doku-Filmen wachsen."

(Quelle: german.cri.cn)

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