Monografien über Tibet eines luxemburgischen Akademikers positiv bewertet
Nentwig sagte, dass das Buch “Freies Tibet?” das alte Tibet vor 1959 diskutiere. Der Autor hoffe, den in deutschsprachigen Ländern weit verbreiteten “Mythos” des alten Tibets zu beseitigen. Dieser “Mythos” besage, dass das alte Tibet eine friedliche, harmonische, gewaltfreie und glückliche Gesellschaft gewesen sei; es sei ein religiöses, genügsames, freies und sorgenloses Paradies gewesen. Diese Beschreibungen der alten tibetischen Gesellschaft seien selbstverständlich weit von der Wahrheit entfernt.
Nentwig sagte, dass Ettinger in seinen Veröffentlichungen mit großen Anstrengungen das westliche Tibetbild der letzten zweihundert Jahre bewertet und habe einige in anderen Büchern über Tibet schon erwähnte Fakten gefunden und überzeugend dargestellt.
Diese historischen Fakten sind offenkundig von den Vertretern des “Mythos” des alten Tibets bewusst und systematisch vertuscht worden. Außerdem hätten sich viele dieser Mitläufer an der Nase herumführen lassen und diese Bücher selbst nicht ernsthaft gelesen. Ettinger lädt die Leser dazu ein, die notleidende, unglückliche und gewalttätige Diktatorenherrschaft sowie eine unfaire und ungerechte alte tibetische Gesellschaft genauer zu betrachten.
Nentwig wies ebenfalls darauf hin, dass Ettinger im Buch “Kampf um Tibet” einen Aspekt der tibetischen Geschichte diskutiere und eine Antwort auf die Frage gebe, ob Tibet einen Grund zur Unabhängigkeit habe; ein weiterer Aspekt erkunde die politischen Aktivitäten der Exilregierung der Tibeter, die ins Exil gegangen waren, von 1959 bis heute und beantworte die Frage, ob die Menschen an der sogenannten Bewegung “Tibets Einheit” teilnehmen sollten. Ettinger bringe aus der geschichtlichen und politischen Perspektive ans Licht, dass die “Unabhängigkeit Tibets” nur eine Propagandalüge sei und bei dieser Frage beweise, dass das westliche Publikum leichtgläubig und oberflächlich sei und sich bereitwillig von Menschen ausnutzen lasse.
Der Grund für diesen Zustand sei, dass einige Menschen an diesen “schönen Mythos” glauben möchten, jedoch nicht an “beunruhigende und verstörende” Tatsachen. Wenn man jedoch ernsthaft dieses Buch lese, werde es danach noch schwieriger sein, diese Fakten zu ignorieren.
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Ein Fachvortragsabend über tibetische Kultur hat am Mittwoch im Konfuzius-Institut in München stattgefunden. mehr...