Gold verliert seinen Glanz – chinesische "Dama-Investoren" verlieren ihr Geld
Kunden kaufen Goldschmuck in einem Einkaufszentrum in Xuchang, Provinz Henan. Chinas Zentralbank gab bekannt, dass sie ihre Goldreserven seit 2009 um 57 Prozent auf 1.658 Tonnen erh ht habe.
Chinesische "Damas", oder Frauen im mittleren Alter, scheinen eine Menge verloren zu haben, nachdem sie groß auf Gold gewettet hatten und der Preis des gelben Metalls inzwischen auf den niedrigsten Stand seit mehr als fünf Jahren gesunken ist.Viele Dama-Investoren hatten sich nach der Achterbahnfahrt der letzten Wochen vom chinesischen Aktienmarkt abgewendet und ihr Geld in Gold investiert. Doch der Preis von Gold wurde um 4,2 Prozent auf 1.086,18 Dollar pro Unze gedrückt – der niedrigste Preis seit März 2010.
Gold sank auch in der Gunst der Investoren, da die Janet Yellen, die Vorsitzende der US Federal Reserve (FED), die FED auf eine Erhöhung der Zinsen noch in diesem Jahr vorbereitet, was dem Dollar Auftrieb verleihen sollte. China aktualisierte am Freitag zudem auch seine Goldreserven, das erste Mal seit 2009. Die Steigerung um 57 Prozent auf 1.658 Tonnen war viel kleiner als Experten geschätzt hatten.
China soll demnach seit 2009 nur 604 Tonnen Gold gekauft haben – damit käme das Land sogar nur auf Platz 2 nach Russland, meldeten die Chinesische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds. Diese Reserve würde China, den weltweit größten Produzenten und Konsumenten von Gold, offiziell nur zum fünftgrößten Goldeigentümer machen.
Mitte April 2013, als die Goldpreise auf ein niedrigeres Niveau gefallen waren, griffen viele Damas zu, da sie Gold zum damaligen Preis als ein Schnäppchen sahen.
Es wurde geschätzt, dass die Damas damals 300 Tonnen Gold in nur 10 Tagen kauften. Aber die aufgeregten Szenen, als chinesische Damas für ihre Goldkäufe die Juweliere stürmten, dürften vielen von ihnen jetzt, da der Goldpreis noch weiter gefallen ist, sauer aufstoßen.
Chen Sijin, ein Senior Consultant der Abteilung Risikomanagement bei der Royal Bank of Canada, schrieb in einem Artikel in der Beijing News, dass der Preis des Goldschmucks, den die Damas kauften, in der Regel 20 Prozent höher war als der internationale Goldpreis.
Anders als Goldmünzen und -barren, sei der Schmuck kein Investitionsgegenstand im eigentlichen Sinne, da er nicht zur Abwehr der Inflation genutzt werden könne, sagte der erfahrene Bankangestellte. Die Dama-Investoren würden ihre Ausgaben erst wieder reinholen, wenn der Goldpreis bis auf 1.360 Dollar je Unze steige, sagte Chen.
(Quelle: german.china.org.cn)
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