Ran an die Brust

BEIJING, 4. August (Xinhuanet) -- Stillen fördert die Gesundheit von Mutter und Kind. In China setzen jedoch immer mehr Frauen auf Milchpulver. Die chinesischen Gesundheitsbehörden legen den Müttern des Landes nun ans Herz, ihre Kinder wenn möglich zu stillen.

Obwohl das Stillen für Mutter und Kind gesund ist, hat die Rate der stillenden Mütter in China in den vergangenen zehn Jahren beständig abgenommen.

Weltweit gesehen seien 35 Prozent der Todesfälle unter den unter 5-Jährigen auf Unterernährung zurückzuführen, erklärte der Vizeminister der Nationalen Gesundheits- und Familienplanungskommission, Wang Guoqiang, in seiner Rede anlässlich der Weltstillwoche, die noch bis Freitag andauert, und verwies in diesem Kontext darauf, dass das Stillen die Kindersterblichkeitsrate um 13 Prozent verringern könne.

„China ist eines der Länder mit der höchsten Beschäftigungsrate von Frauen. Es ist sehr wichtig, diesen Frauen das Recht zum Stillen einzuräumen, um damit die Sterblichkeitsrate unter den Neugeborenen zu senken und dafür zu sorgen, dass diese gesund heranwachsen“, so Wang.

Stillen ist der beste Weg, um Kinder mit all den Nährstoffen zu versorgen, die sie brauchen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt daher, Babys bis zu einem Alter von sechs Monaten ausschließlich die Brust zu geben und das Stillen mindestens bis zu einem Alter von 2 Jahren, neben der Zugabe von anderen nahrhaften Lebensmitteln, fortzusetzen.

„Muttermilch ist die reichhaltigste Nahrung für Neugeborene. Sie kann nicht durch Milchpulver ersetzt werden“, erklärt Zhang Shuyi, Wissenschaftler am Capital Institute of Pediatrics in Beijing. „Sie enthält auch viele Stoffe, die das Immunsystem stärken und die Kinder somit widerstandsfähiger gegen Krankheiten machen.“

Während es 1998 noch 67 Prozent waren, wurden im Jahr 2013 weniger als 28 Prozent der unter 6-Monatigen in China ausschließlich mit Muttermilch gefüttert.

Laut Zhang hat die Bereitschaft der chinesischen Mütter zum Stillen aus verschiedenen Gründen abgenommen. Unter anderem auch deswegen, weil es den Müttern an gesundheitlicher Aufklärung fehlt. Die allgegenwärtige Promotion von Milchpulver ist ein weiterer Grund.

Eine im Jahr 2011 von der Zentralregierung festgelegte Richtline hat zum Ziel, dass bis 2020 über 50 Prozent der unter sechs Monate alten Babys vollständig mit Muttermilch aufgezogen werden.

Um das Stillen zu fördern, hat der chinesische Staat in den kommenden Jahren Maßnahmen, wie beispielsweise die Sicherstellung von Mutterschaftsurlaub oder die Einrichtung von Stillräumen in Firmen, durchgesetzt.

Gemäß dem Sprecher der Beijinger Kommission für Gesundheits- und Familienplanung, Gao Xiaojun, wurden in der Hauptstadt im vergangenen Jahr 92 Prozent der unter sechs Monate alten Säuglinge gestillt, 70 Prozent davon ausschließlich.

(Quelle: german.people.cn)

 

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