Exklusivinterview: China könnte bald führende Position in globalem Technikerwettbewerb einnehmen - ein Gespräch mit Simon Bartley, Präsident der WorldSkills International
SAOPAULO, 15. August (Xinhua) -- Die 43. WorldSkills Competition im brasilianischen São Paulo geht in die Endphase. Am Vorabend der Bekanntgabe der abschließenden Rangfolge führte Xinhua ein exklusives Interview mit Simon Bartley. Der Präsident der WorldSkills International gab sich zuversichtlich, dass China das Potential habe, sich innerhalb der kommenden zehn Jahre eine führende Position in den Schlüsselbranchen des Wettbewerbs zu erarbeiten.
Der 58-jährige Engländer Bartley hatte China in der Vergangenheit bereits mehrere Male besucht. Er bemerkte, dass China gerade in den Feldern der höheren Bildung und des produzierenden Gewerbes bereits beeindruckende Fortschritte gemacht habe. Um jedoch noch höhere Stückzahlen und noch höhere Qualität zu erreichen, müsse mehr Gewicht auf die praktische Ausbildung junger Techniker gelegt werden. Nur so könne eine Effizienzsteigerung in Schlüsselfeldern wie der industriellen Fertigung und im Energiesektor gewährleistet werden.
Während China aktuell zum dritten Mal bei der WorldSkills Competition vertreten ist, beobachtet Bartley bei den chinesischen Teilnehmern „sukzessive Fortschritte“. „Eine zielgerichtete Grundausbildung und die schrittweise Heranführung junger Menschen an den Berufswunsch des Technikers ist wichtige Grundlage, um einen großen Pool hochqualifizierter Arbeitskräfte zu schaffen“, so Bartley weiter.
Laut Bartley können die chinesischen Teilnehmer des aktuellen Wettbewerbs in circa einem viertel der Teilbereiche mit den Besten der Branche mithalten, in den meisten anderen Feldern reicht es für das vordere Mittelfeld. In einzelnen Teilbereichen jedoch ist noch ein relativ großer Abstand zu den entwickelten Staaten zu verzeichnen.
Um diesen zu verringern, so Bartley, müsse China weiterhin einen Schwerpunkt auf die mathematisch-naturwissenschaftliche Grundausbildung legen, um so noch mehr technische Fachkräfte hervorzubringen. Überdies müsse auch ein gesellschaftliches Umdenken stattfinden, sodass vor allem Eltern und Schulen den Wert technischer Ausbildung noch besser verstünden und noch mehr junge Leute zur Wahl technischer Berufe ermutigt würden.
„Jedem einzelnen Teilnehmer, der in diesem Wettbewerb sein Land vertritt, größtmögliche Anerkennung zu schenken, ist gleichzeitig die beste Art und Weise um junge Leute für das technische Lernen zu begeistern. Jeder Teilnehmer ist ein Gewinner!“ So fiel Bartleys kurzes und selbstbewusstes Fazit aus.
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