Siegesparade in Beijing: Symbol des historischen Erbes zur Friedenswahrung
BEIJING, 30. August (Xinhua) -- Am 3. September 2015 wird China erstmals anlässlich des Sieges im Widerstandskrieg eine Militärparade abhalten. Militärexperten, Offiziere und Soldaten betrachten die diesmalige Siegesparade als Zeichen Chinas zur Aufrechterhaltung des Geistes des Widerstandskriegs, als Mittel zur Stärkung des Selbstvertrauens und als Symbol der Entschlossenheit, mit der internationalen Gemeinschaft für Weltfrieden einzutreten.
Die Parade gilt in mehrfacher Hinsicht als Präzedenzfall: Nicht nur die Jubiläumsfeier anlässlich des Siegs im Widerstandskrieg selbst ist ein Vorreiter. Auch nehmen erstmals ausländische Armeen sowie eine Spezialtruppe aus Kriegshelden an den Märschen teil. Erstmalig in der Geschichte der Volksrepublik China beteiligen sich Kriegsveteranen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und der Guomindang Partei (GMD) gemeinsam an einer Militärparade.
Der stellvertretende Generalsekretär des chinesischen Sicherheitsforums (China National Security Forum, CNSF) Peng Guangqian betrachtet die Parade als Symbol für den unvergleichlichen Beitrag Chinas im Widerstandskrieg und als offizielle Anerkennung verschiedener politischer Kräfte des chinesischen Volkes. Die Parade sei ein wichtiges Zeichen der Entschlossenheit, in Übereinkunft mit der internationalen Gemeinschaft für den Weltfrieden einzutreten. So gelten als Leitmotive der Militärparade das Gedenken an den bedeutsamen Sieg im Widerstandskrieg, die Verbreitung des einzigartigen Geistes des Widerstandskriegs und eine umfassende nationale Wiederbelebung.
In den 14 Jahren des japanischen Aggressionskriegs waren die Verluste auf chinesischer Seite sehr groß: 35 Millionen chinesische Staatsbürger zahlten mit ihrem Leben. Die enormen Beiträge des chinesischen Volkes zum letztendlichen Sieg wurden lange Zeit nach Ende des Zweiten Weltkriegs durch die Weltgemeinschaft nur sehr bedingt anerkannt. Die chinesische Regierung benannte das Staatsgebiet Chinas stets als maßgeblichen östlichen Kriegsschauplatz im weltweiten antifaschistischen Krieg und hat sich zunehmend für eine bewusste Reflexion der Kriegsvergangenheit eingesetzt. Am 27. Februar 2014 beschloss der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses, fortan stets den 3. September als nationalen Siegestag des Widerstandskriegs gegen die japanische Aggression und den 13. Dezember als Gedenktag der Opfer des Massakers von Nanjing zu begehen. Staatspräsident Xi Jinping hatte im vergangenen Jahr bei dem nationalen Opfer-Gedenktag von Nanjing den Vorsitz.
Analysten zufolge wird die Militärparade den Menschen den damaligen heldenhaften Geist der Einigkeit im Kampf gegen Japan zur Errettung der Nation noch näher bringen, der besonders deutlich durch die Truppe der Helden und durch das vereinte Auftreten der Kriegsveteranen der beiden Parteien KPCh und GMD verbildlicht werde. In aller Deutlichkeit solle verbildlicht werden, dass der Frieden von heute hart erkämpft werden musste.
Unter den an der Parade teilnehmenden Truppen wird die historische Atmosphäre der Verehrung der Kriegshelden äußerst intensiv sein. Einige der militärischen Einheiten besichtigten vor ihrer Ankunft in Beijing zunächst die historischen Kampfstätten. Diese Hinterlassenschaften der Kriegshelden haben sich tief in die Herzen der Offiziere und Soldaten eingeprägt. Sie sind zu einer starken Motivations- und Antriebskraft in ihren Militärübungen geworden.
Zhong Yu, ein Soldat der Schützenpanzertruppe, erklärt: „Es gibt unzählige Kriegsveteranen des Widerstandskriegs, zu denen ich voller Bewunderung aufblicke, etwa Zhang Zizhong. Am stärksten fasziniert und bewegt mich jedoch, wie China mit einer derart rückständigen Militärausrüstung die höchst fortschrittlich ausgestatteten Gegner besiegen konnte – Allein auf Grundlage unseres Kampfesmutes und unserer Aufopferungsbereitschaft.“
Die Siegesparade erfüllt auch eine praktische Funktion. Peng Guanqian ist der Ansicht, dass selbst 70 Jahre nach Ende des Krieges sich die internationale Ordnung unter der Leitung der Vereinten Nationen einer großen Herausforderung stellen muss: Japan negiert nach wie vor die Verantwortung für seinen Angriffskrieg.
Deng Zhiping ist einer der beiden Generalmajore, die der Heldentruppe vorstehen. Zudem ist er der stellvertretende Vorstand der 14. Kompanie. Er betont: „Die Militärparade ist von äußerster Wichtigkeit. Wir gedenken des Widerstandskrieges, um gegen das Vergessen des Krieges anzukämpfen. Unser Ziel ist hingegen keineswegs, Hass zu schüren.“ „Der Kämpfe der Hundert Regimenter mit den Angriffen der Bajonette stellt eine Einheit aus Helden dar.“
Für viel Aufmerksamkeit sorgen auch die an der Parade teilnehmenden ausländischen Armeen und die ausländischen Staatsvertreter. Aktuellen Angaben zufolge werden 30 Staatsoberhäupter aus dem Ausland den Gedenkfeierlichkeiten beiwohnen. Hinzu kommen 19 Regierungsvertreter und zehn Vertreter internationaler Organisationen. Truppen aus 11 Ländern und Militärvertreter aus sechs Staaten schließen sich ebenso der Parade an. Hinzu kommen militärische Beobachtungstruppen aus 14 Staaten.
In der Vergangenheit haben an den 14 Militärparaden anlässlich des Nationalfeiertags bisher noch keine ausländischen Truppen teilgenommen. Gong Fangbin, Professor an der National Defense University of China betont, die Integration der ausländischen Truppen auf der diesmaligen Parade sei ein Zeichen der engen Zusammenarbeit mit den Ländern der ganzen Welt. In dem Widerstandskrieg bekämpften chinesische Truppen als Teil des internationalen Kampfes den Faschismus. Mit der Betonung des Widerstandskriegs wolle man mit jenen Völkern und Staaten noch enger in Kontakt treten, die sich wie China für einen weltweiten Frieden einsetzten. Gong Fangbin ergänzt, vor 70 Jahren habe China mit der damaligen Sowjetunion, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und anderen Ländern eine Allianz der Gerechtigkeit geschlossen. Durch die enge Zusammenarbeit sei diese Allianz im Kampf gegen den Faschismus erfolgreich gewesen. Auch in der heutigen Welt wolle China durch die Kooperation mit der internationalen Gemeinschaft die Probleme der Gegenwart lösen.
„Eine der wichtigsten Ziele der diesmaligen Militärparade ist es, das Vertrauen der Menschen zu stärken“, sagt Professor Qiao Liang, General an der National Defense University of China. In den vergangenen 70 Jahren habe sich China grundlegend gewandelt. Der einstige rückständige Agrarstaat sei zur weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft aufgestiegen. Hinsichtlich der nationalen Stärke und Verteidigungskraft konnten erhebliche Fortschritte erlangt werden. Mithilfe der Siegesparade werden die Staatsautorität, die militärische Autorität und die Kampfeskraft gestärkt.
Einige Medien haben China vorgehalten, die Militärparade sei eine unangemessene Form des „Muskelspiels“. Diesen Vorwürfen hält Qiao Liang entgegen, „Muskeln“ zu zeigen sei an sich nicht verwerflich. Doch müsse genau entschiedenen werden, welche Art der „Muskeln“ präsentiert würden. China wolle die „Muskeln der Aufrichtigkeit und des Friedens“ bis zu einem Maximum an Robustheit kräftigen.
Deng Zhiping ergänzt: „Das einstige rückständige China hat sich heute zu einer fortschrittlichen Nation gewandelt. Uns zur Verfügung stehende Mittel sind immer reichhaltiger, die nationale Kraft immer stärker geworden. Einer weiteren Kräftigung bedarf hingegen noch unser Nationalgeist.“ Die Militärparade anlässlich des Sieges im Widerstandskrieg werde einen wesentlichen Beitrag zur Vaterlandsliebe und zum nationalen, geistigen Zusammenhalt leisten.
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