Exklusiv-Interview mit dem berühmten amerikanischen Experten für China-Fragen Kenneth Lieberthal

WASHINGTON, 20. September (Xinhua) -- Der berühmte amerikanische Experte für China-Fragen und Senior Fellow an der Brookings Institution Kenneth Lieberthal (chinesischer Name: Li Kanru) hat vor einigen Tagen einem Reporter der Xinhua-Nachrichtenagentur ein Exklusiv-Interview gegeben. In diesem sagte er, dass das bevorstehende Treffen zwischen dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping und dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama voraussichtlich die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern fördern und positive Ergebnisse bringen wird.

„Um gemeinsam die großen internationalen und regionalen Fragen anzugehen, passen China und die USA derzeit ihre bilateralen Beziehungen und ihre Beziehungen zu allen Partnerländern an. Das Treffen der Staatsoberhäupter beider Länder gibt die Möglichkeit, bei einigen Fragen einen tieferen Kontakt zu etablieren und ist dadurch für die Beziehungsentwicklung beider Länder von großer Bedeutung“, so Lieberthal.

Lieberthal hoffe, dass dieses „Xi-Obama-Treffen” den Menschen beider Länder eine Botschaft vermittelt: Obwohl zwischen China und den USA einige Meinungsverschiedenheiten und Reibereien bestehen, so gehen beide Länder vom Anfangspunkt gemeinsamer Interessen und der globalen Sicherheit aus und werden weiter die Zusammenarbeit aufrechterhalten und die Streitigkeiten in den Griff bekommen. Er hofft, dass die diesmalige persönliche Begegnung erfolgreich sein wird.

Beim Gespräch über die zu erwartenden spezifischen Ergebnisse dieses Treffens äußerte Lieberthal, dass beide Länder voraussichtlich mehr hilfreiche Mechanismen zur Stärkung des gegenseitigen Vertrauens verkünden werden, um besser kommunizieren und handeln zu können, sobald sich eine Krisensituation ereigne. „Diese Mechanismen sind förderlich, um künftige Probleme zu vermeiden und das Auftreten von Problemen zu verringern. Ich bin der Meinung, dass China und die USA diese Mechanismen intensivieren werden.“

Lieberthal denkt ebenfalls, dass um das strategische gegenseitige Vertrauen zu erhöhen und die Zusammenarbeit zu vertiefen, beide Seiten von den Interessen der Gesamtsituation ausgehen, um auf dieser Grundlage die gegenseitigen Beurteilungen einer Situation nachzuvollziehen. Er empfiehlt, dass beide Länder noch mehr vertrauensbildende Maßnahmen beschließen, einschließlich der Erweiterung des Militäraustauschs und ebenfalls die Verhandlungen über ein bilaterales Investmentabkommen und die Förderung anderer Abkommen.

Was einige öffentliche Meinungen angeht, die der Auffassung sind die sino-amerikanischen Beziehungen seien an einem kritischen Konflikt- und Konfrontationspunkt angelangt, so weist Lieberthal diese zurück. „Einige Menschen denken, dass die bilateralen Beziehungen an einem kritischen Punkt seien, sodass die Prämisse der Entwicklung der bilateralen Beziehungen ganz aufgegeben werden sollte oder umfangreichen Nachbesserungen unterzogen werden sollte. Ich finde, dass dies eine Fehleinschätzung wäre“, so Lieberthal.

Lieberthal ist derzeit Senior Fellow für Außenpolitik und weltweite Wirtschaft- und Entwicklungsfragen an der Brookings Institution und war von 1998 bis 2000 Sonderassistent der US-Präsidenten in Nationalen Sicherheitsangelegenheiten und Senior Director für Asienangelegenheiten des Nationalen Sicherheitsrates der USA.

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