„Die umfassende strategische Partnerschaft zwischen China und Deutschland weiter stärken“

BEIJING, 28. Oktober (Xinhua) -- Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am 29. Oktober in Peking ankommen und ihren zweitägigen Amtsbesuch in China beginnen. Dies wird das achte Mal sein, dass sie seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2005 zu einem Staatsbesuch nach China reist.  

Analysten sind der Meinung, dass der Grund für Merkels häufige Besuche in China die große Bedeutung sei, die Deutschland den chinesisch-deutschen Beziehungen beimesse. Deutschland hege die Hoffnung, die umfangreichen strategischen Partnerschaftsbeziehungen mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter zu verfestigen.

Der deutsche Botschafter in China Michael Clauss sagte den Medien bei einem Interview, dass Merkel unter den westlichen Staats- und Regierungschefs den Häufigkeitsrekord erzielt habe. „Sie ist am häufigsten nach China gereist und verstehe China unter den westlichen Staats- und Regierungschefs am besten.“

Laut der deutschen Botschaft in China wird Merkel während ihrer Zeit in Peking mit den chinesischen Staatschefs Gespräche führen. In diesen wird die Umsetzung des im letzten Oktober von beiden Ländern bei den 3. Regierungsgesprächen in Berlin veröffentlichten „Aktionsrahmen für die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit“ analysiert und diskutiert. Beide Länder werden sich außerdem über Wirtschaftsthemen und Fragen regionaler und globaler Natur austauschen. Merkel wird auch an dem von der deutschen Körber-Stiftung initiierten „Ortsdialog“-Forum teilnehmen und eine Rede halten.

Aufgrund der Überschneidung von Merkels Besuch und der 5. Plenarsitzung der 18. Tagung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) denken viele Experten, dass Merkel im Gespräch mit den chinesischen Staatsführern das Thema des „13. Fünf-Jahresplans“ Chinas aufgreifen wird. Ihr Ziel sei dabei, Chinas wirtschaftlichen Entwicklungsplan für die nächsten fünf Jahre zu verstehen.

Darüber hinaus ist dieses Jahr das „Jahr der chinesisch-deutschen Innovationszusammenarbeit“. Beide Seiten nutzen die Gelegenheit um eine Bestandsaufnahme der Kooperationsergebnisse zu machen.

Derzeit ist China außerhalb der Europäischen Union (EU) Deutschlands größter Handelspartner; Deutschland ist Chinas größter Handelspartner in der EU sowie das wichtigste Herkunftsland, was Technologieimporte und Investitionen anbetrifft. 2014 lag das Handelsvolumen zwischen Deutschland und China bei 17,78 Milliarden US-Dollar, was 30% des EU-China Handels entspricht. Dies ist in etwa vergleichbar mit dem Gesamthandelsvolumen zwischen China und Großbritannien, Frankreich und Italien.

Der Direktor des Europäischen Instituts für Internationale Studien in China Cui Hongjian äußerte, dass Deutschlands Wirtschaftsmodell dem chinesischen sehr ähnlich sei, denn Beideexportorientierte Nationen sind, die ihre Priorität auf die herstellende Industrie legen.Deutschland schätzt China als aufstrebende Wirtschaftsmacht sehr. Der Grund hierfür sei, dass „Deutschlands gesamte Industriekette beinahe das Wachstum des chinesischen Marktes abdecken kann und somit hofft, dass China weiterhin seine Industrieentwicklung unterstützt.“

Gleichzeitig hoffe China auch beim Aufrüstungsprozess der Industrie Deutschlands Unterstützung zu erhalten. Ganz gleich, ob in den beiden letzten Jahren als gegenseitige Kooperationspartner im Innovationsbereich oder bei der Verbindung von Deutschlands Industrie 4.0 und Chinas Made in China 2025, alles ist Teil des größten Aspekts der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit, nämlich der Zusammenarbeit der Fertigungsindustrie“, so Cui Hongjian.

Bei ihren vorherigen Besuchen hat Merkel neben Peking auch nahezu immer eine andere Stadt besucht. Sie war bereits in Shanghai, Nanking, Xian, Guangzhou, Tianjin und Chengdu. Bei jetzigen Besuch wird dies nicht anders. Laut der veröffentlichten Agenda der deutschen Botschaft in China wird sie am 30. Oktober nach Hefei reisen, um dort an einem chinesisch-deutschen Economic Advisory Commission Meeting teilzunehmen. Dort wird sie auch eine ländliche Grundschule sowie einen Bauernhof besuchen.

Dass Merkel bei diesem Besuch Hefei ausgesucht hat, kommt für Experten nicht überraschend. Zum einen ist Innovation derzeit das Stichwort in der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit; und Innovation ist natürlich auch für Technologie förderlich. Hefei ist in China ein wichtiger Standpunkt für technologische Innovation.Sowohl die University of Science and Technology als auch die vielen Fakultäten der Chinese Academy for Social Sciences können die künftige chinesisch-deutsche Zusammenarbeit intellektuell unterstützen. 

Zum anderen liegt die Provinz Anhui in Zentralchina und verbindet West mit Ost. Für die Zukunft Chinas werden Urbanisierung und Aufrüstung der Fertigungsindustrie eine wichtige Rolle spielen.Die deutsche Seite hat Hefei ausgewählt und zudem auch Planungen zur zentralen Region, sagt Cui Hongjian.

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GERMAN.XINHUA.COM 2015-10-29 16:27:11

BEIJING, 28. Oktober (Xinhua) -- Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am 29. Oktober in Peking ankommen und ihren zweitägigen Amtsbesuch in China beginnen. Dies wird das achte Mal sein, dass sie seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2005 zu einem Staatsbesuch nach China reist.  

Analysten sind der Meinung, dass der Grund für Merkels häufige Besuche in China die große Bedeutung sei, die Deutschland den chinesisch-deutschen Beziehungen beimesse. Deutschland hege die Hoffnung, die umfangreichen strategischen Partnerschaftsbeziehungen mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter zu verfestigen.

Der deutsche Botschafter in China Michael Clauss sagte den Medien bei einem Interview, dass Merkel unter den westlichen Staats- und Regierungschefs den Häufigkeitsrekord erzielt habe. „Sie ist am häufigsten nach China gereist und verstehe China unter den westlichen Staats- und Regierungschefs am besten.“

Laut der deutschen Botschaft in China wird Merkel während ihrer Zeit in Peking mit den chinesischen Staatschefs Gespräche führen. In diesen wird die Umsetzung des im letzten Oktober von beiden Ländern bei den 3. Regierungsgesprächen in Berlin veröffentlichten „Aktionsrahmen für die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit“ analysiert und diskutiert. Beide Länder werden sich außerdem über Wirtschaftsthemen und Fragen regionaler und globaler Natur austauschen. Merkel wird auch an dem von der deutschen Körber-Stiftung initiierten „Ortsdialog“-Forum teilnehmen und eine Rede halten.

Aufgrund der Überschneidung von Merkels Besuch und der 5. Plenarsitzung der 18. Tagung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) denken viele Experten, dass Merkel im Gespräch mit den chinesischen Staatsführern das Thema des „13. Fünf-Jahresplans“ Chinas aufgreifen wird. Ihr Ziel sei dabei, Chinas wirtschaftlichen Entwicklungsplan für die nächsten fünf Jahre zu verstehen.

Darüber hinaus ist dieses Jahr das „Jahr der chinesisch-deutschen Innovationszusammenarbeit“. Beide Seiten nutzen die Gelegenheit um eine Bestandsaufnahme der Kooperationsergebnisse zu machen.

Derzeit ist China außerhalb der Europäischen Union (EU) Deutschlands größter Handelspartner; Deutschland ist Chinas größter Handelspartner in der EU sowie das wichtigste Herkunftsland, was Technologieimporte und Investitionen anbetrifft. 2014 lag das Handelsvolumen zwischen Deutschland und China bei 17,78 Milliarden US-Dollar, was 30% des EU-China Handels entspricht. Dies ist in etwa vergleichbar mit dem Gesamthandelsvolumen zwischen China und Großbritannien, Frankreich und Italien.

Der Direktor des Europäischen Instituts für Internationale Studien in China Cui Hongjian äußerte, dass Deutschlands Wirtschaftsmodell dem chinesischen sehr ähnlich sei, denn Beideexportorientierte Nationen sind, die ihre Priorität auf die herstellende Industrie legen.Deutschland schätzt China als aufstrebende Wirtschaftsmacht sehr. Der Grund hierfür sei, dass „Deutschlands gesamte Industriekette beinahe das Wachstum des chinesischen Marktes abdecken kann und somit hofft, dass China weiterhin seine Industrieentwicklung unterstützt.“

Gleichzeitig hoffe China auch beim Aufrüstungsprozess der Industrie Deutschlands Unterstützung zu erhalten. Ganz gleich, ob in den beiden letzten Jahren als gegenseitige Kooperationspartner im Innovationsbereich oder bei der Verbindung von Deutschlands Industrie 4.0 und Chinas Made in China 2025, alles ist Teil des größten Aspekts der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit, nämlich der Zusammenarbeit der Fertigungsindustrie“, so Cui Hongjian.

Bei ihren vorherigen Besuchen hat Merkel neben Peking auch nahezu immer eine andere Stadt besucht. Sie war bereits in Shanghai, Nanking, Xian, Guangzhou, Tianjin und Chengdu. Bei jetzigen Besuch wird dies nicht anders. Laut der veröffentlichten Agenda der deutschen Botschaft in China wird sie am 30. Oktober nach Hefei reisen, um dort an einem chinesisch-deutschen Economic Advisory Commission Meeting teilzunehmen. Dort wird sie auch eine ländliche Grundschule sowie einen Bauernhof besuchen.

Dass Merkel bei diesem Besuch Hefei ausgesucht hat, kommt für Experten nicht überraschend. Zum einen ist Innovation derzeit das Stichwort in der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit; und Innovation ist natürlich auch für Technologie förderlich. Hefei ist in China ein wichtiger Standpunkt für technologische Innovation.Sowohl die University of Science and Technology als auch die vielen Fakultäten der Chinese Academy for Social Sciences können die künftige chinesisch-deutsche Zusammenarbeit intellektuell unterstützen. 

Zum anderen liegt die Provinz Anhui in Zentralchina und verbindet West mit Ost. Für die Zukunft Chinas werden Urbanisierung und Aufrüstung der Fertigungsindustrie eine wichtige Rolle spielen.Die deutsche Seite hat Hefei ausgewählt und zudem auch Planungen zur zentralen Region, sagt Cui Hongjian.

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