Nachrichtenanalyse: Grüne Wachstumstriebe erfüllen Chinas Klimawandel-Versprechen
BEIJING, 4. November (Xinhua) -- Rapide, halsbrecherisch oder sogar rücksichtslos – es sind nur einige der häufig zur Beschreibung von Chinas Wachstum in den letzten Jahrzehnten herangezogenen Vokabeln. Doch für die kommenden fünf Jahre wird das Wort auf den Lippen der China-Beobachter einfach nur noch „grün“ sein.
Grünes Wachstum wird hochgehalten als Lösung für schwere Verschmutzung durch industrielle Expansion und als bester Weg, um Chinas Klimaschutzverpflichtungen einzuhalten.
Im 13. Fünfjahresplan wird grünes Wachstum – gemeinsam mit Innovation, Koordination, Öffnung und gemeinsame Verteilung – eines der fünf wichtigsten Entwicklungskonzepte sein.
Die traditionelle Produktion muss sauberer werden. Von nun an wird durch bessere Technologien eine CO2-arme Produktion ermöglicht. Kohlendioxid-Emissionen werden aktiv überwacht und kontrolliert, vor allem bei großen Verschmutzern wie Elektrizitätserzeugern, Stahlherstellern, der Baustoffindustrie und der chemischen Industrie. Da all diese Änderungen ihren Preis haben, wird zur Entlastung der Wirtschaft ein Fonds für grüne Entwicklung eingerichtet.
„Nach Jahrzehnten der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ist es unausweichlich, einen grünen Weg einzuschlagen. Es ist von entscheidender Bedeutung für das Land, um der ‚Falle des mittleren Einkommens‘ zu entgehen und Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen“, sagte Pan Yue, stellvertretender Minister für Umweltschutz.
Chinas Umweltschutz-Industrie wuchs von 2011 bis 2015 um rund 20 Prozent pro Jahr und es wurden in diesem Zeitraum mehr als 500 Milliarden US-Dollar in den Sektor investiert. Während der Periode des 13. Fünfjahresplans erwartet das Ministerium für Umweltschutz weitere zwei Billionen Yuan (300 Mrd. US-Dollar) an jährlichen Investitionen.
Chinas Umweltbemühungen zeigen bereits Ergebnisse. Im Jahr 2014 lagen Energieverbrauch und CO2-Emissionen pro Einheit des BIP um 29,9 beziehungsweise 33,8 Prozent niedriger als im Jahr 2005.
Gleichwohl sind der Klimawandel und dessen Bekämpfung internationale Fragen. Wenn China also Luft und Wasser reinigt, werden die Auswirkungen auf der ganzen Welt zu spüren sein.
China ist zahlreiche Klimaverpflichtungen eingegangen, darunter unter anderem die Einführung eines nationalen CO2-Emissionshandlessystems mit festgelegten Obergrenzen vor 2018; ein Versprechen, anderen Entwicklungsländern Hilfen in Höhe von 20 Milliarden Yuan zur Anpassung an den Klimawandel und zu dessen Bekämpfung zu gewähren und schließlich, gemessen an den Werten von 2005, eine Senkung der CO2-Emissionen pro BIP-Einheit bis um mindestens 40 Prozent bis 2020 und um mindestens 60 Prozent bis zum Jahr 2030. Rachel Kyte, Vizepräsidentin der Weltbankgruppe und Sondergesandte für den Klimawandel war äußerst zuversichtlich, als sie die Ankündigung der chinesischen Klimahilfe für Entwicklungsländer als „eine außergewöhnliche neue Entwicklung“ beschrieb. Weiterhin sehe sie China in einer Führungsposition bei der Unterstützung der Weltwirtschaft in der Umstellung auf ein CO2-armes Wachstum und lobte den Plan des nationalen Emissionshandelssystems. „Hierdurch wird auf einen Schlag der weltgrößte CO2-Emissionshandelsmarkt entstehen“, sagte sie. „Weitere CO2-Märkte werden sich mit China vernetzen wollen.“
China wird Bewertung der Co2-Emissionen in neugebauten Stadtgebieten durchführen
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