Archäologen entdecken 2000 Jahre altes Porträt von Konfuzius in Jiangxi
BEIJING, 16. November (Xinhuanet) -- Chinesische Archäologen haben in einer Grabkammer ein über 2000 Jahre altes Porträt von Konfuzius ausgegraben.
Nachdem sie das gefundene Bild aus der Hauptkammer des Grabes wieder zusammengesetzt und restauriert hätten, seien zwei Porträts entstanden, von denen eines Konfuzius darstelle, so die Archäologen.
„Die chinesischen Schriftzeichen auf dem gefundenen Bild beinhalten die Namen von Konfuzius, seinem Vater Shu Lianghe sowie einem seiner Lieblingsschüler, Yan Hui“, sagte Zhang Zhongli, stellvertretender Leiter des Ausgrabungs-Teams in Nanchang, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Jiangxi. Diese Namen seien der Beweis dafür, dass zumindest einer der beiden gemalten Männer auf dem Bild Konfuzius selbst sei, so Zhang.
Bei dem Text auf dem Bild handele es sich vermutlich um eine kurze Biographie von Konfuzius, erklärte er weiter. Um diese Hypothese zu stützen, seien aber weitere Beweise erforderlich, fügte er hinzu.
Leinwände, Bilder und Trennwände in der Art des jetzigen Fundes waren typische Einrichtungsgegenstände im alten China. Sie sollten den Wind abhalten, böse Geister vertreiben und die Privatsphäre schützen. Oft sind darauf Landschaften, Blumen oder chinesische Schriftzeichen gemalt.
Die restaurierte Leinwand ist 50 bis 60 Zentimeter breit und 70 bis 80 Zentimeter hoch. Die beiden Porträts seien verschwommen, einzelne Details wie zum Beispiel die der Kleidung seien aber gut zu erkennen, so Zhang.
„Wir vermuten, dass der Verstorbene Konfuzius sehr respektiert hat“, sagte Zhang. Seine Familie habe nach dessen Tod möglicherweise sein Lieblingsbild mit ins Grab gelegt, auch wenn das keine übliche Grabbeigabe bei chinesischen Bestattungsriten sei, so Zhang weiter.
Zhang ist ein bekannter Archäologe vom Institut für Archäologie in Shaanxi. Er führt die Ausgrabung rund um das Grab von „Haihunhou“ oder „Marquis von Haihun“ an. Die Westliche Han-Dynastie geht bis auf die Jahre 206 vor Christi zurück.
Beim Verstorbenen handelt es sich nach bisherigen Erkenntnissen um Liu He, Enkel von Kaiser Wu, dessen Regierungszeit eine der wohlhabendsten Phasen in der Geschichte Chinas einläutete. Liu He selber war nur 27 Tage an der Macht, bevor er von der königlichen Sippe aufgrund mangelnden Regierungstalents wieder entthront wurde.
Nachdem er abgesetzt wurde, erhielt er den Titel „Marquis von Haihun“. Haihun ist der antike Name eines sehr kleinen Königreichs im Norden der Provinz Jiangxi.
Der Fund des Porträts von Konfuzius beweise, dass dessen Lehren bereits in der herrschenden Klasse der Westlichen Han-Dynastie verbreitet gewesen seien, sagte Zhang.
“Dies ist das früheste datierte Porträt der Gelehrten, das wir bisher gefunden haben”, erklärte Xin Lixiang, Leiter des Ausgrabungsteams und einer der angesehensten Archäologen für die Qin und Han-Dynastie.
Vor dem Fund hielten die Experten ein Wandbild in einer Grabkammer in Dongping in der ostchinesischen Shandong Provinz für das älteste Porträt von Konfuzius. Es ging zurück auf die Östliche Han-Dynastie (25-220)
Die Chinesen verehren Konfuzius seit jeher und folgen seit Jahrhunderten seinen Lehren. Er gilt als „Lehrer aller Lehrer“ und chinesische Kinder können bereits in jungen Jahren seine Zitate auswendig.
(Quelle: german.china.org.cn)
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