China bald drittgrößter Markt für Schönheits-OPs
(Foto von Chinanews.com)
BEIJING, 25. November (Xinhuanet) -- Die plastische Chirurgie boomt in China. Schon in vier Jahren dürfte die Volksrepublik der drittgrößte Markt für Schönheitsoperationen sein. Mangels Vorschriften und Aufsichtskontrollen kommt es allerdings immer wieder zu Pfuschereien.
Der Umsatz der chinesischen Industrie für Schönheitschirurgie wird in diesem Jahr auf 400 Milliarden Yuan (60 Milliarden Euro) geschätzt. Gemäß einem Bericht, der am Montag von der China Association of Plastics and Aesthetics (CAPA) veröffentlicht wurde, wird sich diese Zahl bis 2019 verdoppeln. Falls sich diese Prognose bewahrheiten sollte, wäre China in vier Jahren nach den USA und Brasilien der drittgrößte Markt für plastische Chirurgie.
Dem Bericht zufolge haben sich allein im Jahr 2014 über sieben Millionen Chinesen – überwiegend Frauen – im Namen der Schönheit unters Messer gelegt. Rund 60.000 von ihnen ließen sich in Südkorea behandeln.
Weiter geht aus dem Bericht hervor, dass die Zahl der Ausländer, die sich in China einer Schönheitsoperation unterzogen haben, in den vergangenen fünf Jahren jährlich um zehn Prozent zugenommen hat.
"Kosmetische Eingriffe haben in China unglaublich zugenommen, da sich eine zunehmende Zahl von Frauen unters Messer legt, um weiterzukommen", erklärt Chen Yuzhe von der CAPA. Der zunehmende Wohlstand und das wachsende Bewusstsein für die Wichtigkeit des äußeren Erscheinungsbilds werden diesen Trend nach Ansicht von Chen in Zukunft weiter verstärken.
Laut dem Bericht verzeichnete die Industrie für Schönheitschirurgie in China im vergangenen Jahrzehnt ein durchschnittliches Jahreswachstum von 30 Prozent. Am gefragtesten waren Lid- und Nasenkorrekturen, um dem westlichen Schönheitsideal von großen Augen und erhöhten Nasenrücken eher zu entsprechen. Ebenfalls sehr hoch im Kurs standen das Fettabsaugen und Brustvergrößerungen.
Weltweit gesehen sind Brustvergrößerungen der häufigste Eingriff. Allein in den USA lassen sich jedes Jahr 300.000 Frauen ihre Oberweite vergrößern. In China sind es erst 50.000 bis 100.000 pro Jahr. "Chinesinnen sind bei Brustvergrößerungen etwas zögerlicher als westliche Frauen", erklärt Du Xiaoyan, die stellvertretende CAPA-Sekretärin.
Die tatsächliche Zahl könnte aber durchaus auch fiel höher liegen. Wie Chen Yuzhe einräumt, lassen sich viele Frauen nämlich in Kliniken operieren, von denen die CAPA gar keine Kenntnis hat.
Gemäß dem CAPA-Report gibt es in China schon über zehntausend Schönheitskliniken. Jedes Jahr würden 30 Prozent mehr hinzukommen.
Mangels strenger Vorschriften und fehlender Aufsichtskontrollen kommt es immer wieder zu Pfuschereien, die zu gesundheitlichen Schäden bei den Patienten führen. Auch in Südkorea seien medizinische Eingriffe nicht risikolos, warnt Du Xiaoyan. Weniger als 3000 der über zehntausend dort praktizierenden Schönheitschirurgen würden nicht über die notwendige Zulassung verfügen.
Zur Erhöhung der Sicherheit von Schönheitsoperationen will die CAPA die Feedbacks von Patienten künftig sammeln und in einer nationalen Datenbank auswerten.
(Quelle: german.china.org.cn)
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