Der Potatso-Nationalpark – Harmonie zwischen Entwicklung und Umweltschutz
BEIJING, 26. November (Xinhuanet) -- Der Potatso-Nationalpark in Shangri-La war der erste Nationalpark auf dem chinesischen Festland. Seit seiner Gründung im November 2005 haben die zuständigen Behörden und das Verwaltungsbüro des Parks mehrere Maßnahmen ergriffen, um den Einfluss des Tourismus auf das Leben der Landwirte und Viehzüchter zu verringern. Sie versuchen damit die Balance zwischen Umweltschutz und der Verbesserung des Lebensstandards der Einwohner zu finden. Nur so können die Sehenswürdigkeiten, die Umwelt und auch die Rechte der Anwohner geschützt werden.
Der Potatso-Nationalpark liegt inmitten des Weltnaturerbes „Drei Parallelflüsse" im Nordwesten der chinesischen Provinz Yunnan. Er besitzt eine Fläche von rund 3.000 Quadratkilometern und besteht aus zwei touristischen Zonen: dem wichtigen nationalen Feuchtgebiet des Bita-See-Naturschutzgebiets und dem Shudu-See des Hongshan-Gebirges. Diese beiden Zonen umfassen zwei Kreise und drei Dörfer mit über 3.700 Einwohnern. Als der Park gerade gegründet wurde, schlugen einige Leute vor, dass die Anwohner ausziehen sollten, damit der Park besser verwaltet werden könne. Das Verwaltungsbüro des Parks war jedoch der Meinung, als Nationalpark sollten ursprünglich vorhandene Elemente erhalten bleiben. Der stellvertretende Direktor des Verwaltungsamts vom Potatso-Nationalpark, He Songqing, erklärt:
„Wenn der Nationalpark seine ursprünglichen Elemente verlieren würde, dann wäre er kein Nationalpark mehr. Als Nationalpark müssen die einheimischen Elemente bewahrt werden. Die Anwohner müssen weiterhin dort leben und arbeiten können, sonst verliert der Park seinen kulturellen Wert."
Aufgrund dieser Sichtweise haben die Landwirte und Viehzüchter in Potatso ihre Heimat trotz Gründung des Nationalparks nicht verloren. Sie leben noch immer inmitten der Wälder rund um den Bita-See und den Shudu-See.
Einerseits hat das Verwaltungsamt den Einheimischen damit ihre Heimat gelassen, andererseits hat sie Regeln für das touristische Angebot wie Fotos, Restaurants und Reitausflüge festgelegt. Aus diesem Grund wurde vor dem Eingang der Landschaftszone ein Geschäftsviertel gegründet. He Songqing sagt:
„Viele Angebote wie Fotografieren und Grillen sind innerhalb der Landschaftszone verboten, weil sie zu unterschiedlichen Gefahren führen. Wenn gegrillt wird, kann das zu Waldbränden führen und wir können die Sicherheit des Essens nicht gewährleisten. Nachdem die Händler die Landschaftszone verlassen haben, stellen wir ihnen Subventionen zu Verfügung."
Das Verwaltungsbüro des Parks hat gleichzeitig Arbeitsplätze als Reinigungskraft für sanitäre Anlagen, Reiseführer und Busfahrer geschaffen. Der stellvertretende Direktor des Amts für Forstwirtschaft der Region Diqing, He Qiangcheng, erklärt, das Leben der Landwirte und Viehzüchter innerhalb des Potatso-Nationalparks habe sich durch diese Bemühungen deutlich verbessert.
„Durch unsere gründlichen Überlegungen sind nun alle Einwohner im Kernbereich des Parks angestellt. Die Einwohner können davon leben und der Armut entkommen. Ihre grundlegenden Lebensbedürfnisse werden befriedigt."
Durch die verbesserte Öffentlichkeitsarbeit und den höheren Lebensstandard wird das Umweltbewusstsein der Landwirte und Viehzüchter stetig verstärkt. Um einen übermäßigen Einfluss der Viehzucht auf die Wiesen zu vermeiden, haben sie von selbst die Rinder- und Pferdemenge beschränkt. Sie lassen auch die tibetischen Minischweine nicht frei laufen, damit das Feuchtland nicht zerstört wird. Außerdem fällen sie keine Bäume mehr. Der Forstwirtschaftsingenieur Zhao Weidong erklärt:
„Seit der Gründung des Nationalparks hat sich die Umwelt deutlich verbessert. Die Menschen und das Vieh zertreten das Feuchtland auf dem Hochplateau weniger. Auch die Wasserqualität vom Bita-See und vom Shudu-See hat sich gebessert. Sie entspricht dem staatlichen Wasser-Standard erster Klasse. Außerdem gibt es mehr Vogelarten und Vögel. Insgesamt geht die Entwicklung der Umwelt durch den Aufbau des Nationalparks in eine gute Richtung."
(Quelle: german.cri.cn)
Schwarzhalskraniche sind im Tal des Yarlung Zangbo-Flusses in Xigaze in dem Autonomen Gebiets Tibet im Südwesten Chinas zu sehen, 21. November 2015. mehr...